Weitwandern kreuz und quer durch die Dolomiten

Die 10 schönsten Höhenwege in den Dolomiten

Weitwandern liegt voll im Trend. Auf den 10 Dolomiten-Höhenwegen hat der große Wanderspaß eine lange Tradition. Eine bis drei Wochen von Hütte zu Hütte und von einem landschaftlichen Highlight zum nächsten. Wir stellen euch die 10 schönsten Dolomiten-Höhenwegen im Detail vor.

Weitwandern auf den Dolomiten-Höhenwegen
© IDM Südtirol /Harald Wisthaler

Die 10 Dolomiten-Höhenwege

Die Dolomiten sind ein Gebirge von dem viele Bergsteiger träumen. Wild und unberechenbar, ursprünglich und schön. Wir stellen euch die 10 schönsten Mehrtageswanderungen auf den Alte Vie delle Dolomiti vor. Hier jagt ein landschaftliches Highlight das nächste! Versprochen!

Dolomiten-Höhenweg 1: Der Klassiker von Prags nach Belluno

Der Dolomiten-Höhenweg 1 von Prags nach Belluno verspricht eine fantastische Reise durch die östlichen Dolomiten von Nord nach Süd. Die Fieberkurve des Höhendiagramms erreicht am Kleinen Lagazuoi auf 2.778 Metern ihren Höhepunkt: Da sind sensationelle Aussichten garantiert.

<p>Dolomiten-Idyll: Sonnenaufgang an der Fanesalm.</p>

Dolomiten-Idyll: Sonnenaufgang an der Fanesalm.

© TV San Vigilio-San Martin

Als ältester Höhenweg durch die Dolomiten ist der Alta Via delle Dolomiti N. 1 längst zum Klassiker avanciert. Für Eilige lässt sich die Route als Tour de Force in zehn Tagen (oder weniger) abspulen, Genießer nehmen sich zwei Wochen Zeit – aus gutem Grund!

Dolomiten-Höhenweg 1: Pragser Wildsee – Belluno

  • Tour: Wanderung, mittel

  • Dauer: 12 Tage

  • Höhenmeter: 7300 Hm Aufstieg, 8400 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Talort: Prags, 1120 m

  • Ausgangspunkt: Hotel Pragser Wildsee, 1496 m

  • Endpunkt: Belluno, 390 m

Dolomiten-Höhenweg 2: Weg der Legenden zwischen Brixen & Feltre

Als Gegenstück zum "Einser" durchquert der nahezu parallel verlaufende Dolomiten-Höhenweg 2 die westlichen Dolomiten. Auch dieser Weg hat eine lange Tradition und lockt Jahr für Jahr ambitionierte Wanderer auf die sagenhaft schönen Pfade zwischen wilden Dolomitenzacken.

Besonders um die Geislerspitzen, in der Sella und in den Feltriner Dolomiten begegnen einem auf Schritt und Tritt zahllose Sagen und Legenden, von denen der Weg seinen Namen hat.

<p>Uralter Säumerweg: Das Grödner Joch vermittelt den Übergang von der  Puezgruppe in die Sella.</p>

Uralter Säumerweg: Das Grödner Joch vermittelt den Übergang von der Puezgruppe in die Sella.

© IDM Südtirol/Andreas Mierswa

Wenngleich der Höhenweg 2 insgesamt durch weniger wilde Landschaften führt als sein östliches Pendant, sind doch die Etappen durchwegs länger und auch die technischen Ansprüche mit mehreren leichten Kraxelpassagen höher. Besonders im Frühsommer können einige steile Rinnen mit Altschneeresten durchaus auch heikel zu begehen sein – wohl dem, der dann ein Paar Grödel aus dem Rucksack zaubern kann.

Dolomiten-Höhenweg 2: Brixen – Feltre

  • Tour: Bergtour, mittel

  • Dauer: 13 Tage

  • Höhenmeter: 11.300 Hm Aufstieg, 11.200 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Ausgangspunkt: Brixen, 560 m

  • Endpunkt: Feltre, 325 m

Dolomiten-Höhenweg 3: Weg der Gämsen zwischen Toblach & Longarone

Der Dolomiten-Höhenweg 3 ist ein Ziel für erfahrene Bergsteiger, Gelegenheitswanderer werden hier wenig Freude finden. Der "Weg der Gämsen" führt durch felsiges Hochgebirge. Die Etappen sind lang und überwinden teils große Höhenunterschiede. Darüber hinaus sind immer wieder Kletterstellen bis II zu meistern, Klettersteigset und Helm sollten mit im Rucksack sein.

<p>Berühmt für seine Aussichten ist vor Allem der Höhenweg Nr. 3: Hier schaut man von den Strudelköpfen ins Cristallo-Massiv</p>

Berühmt für seine Aussichten ist vor Allem der Höhenweg Nr. 3: Hier schaut man von den Strudelköpfen ins Cristallo-Massiv

© IDM Südtirol / Manuel Kottersteger

Dolomiten-Höhenweg 3: Toblach/Niederdorf – Longarone

  • Tour: Bergtour, schwer

  • Dauer: 8 Tage

  • Höhenmeter: 6200 Hm Aufstieg,  6800 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Ausgangspunkt: Niederdorf, 1157 m, oder Toblach, 1241 m

  • Endpunkt: Longarone, 474 m

Dolomiten-Höhenweg 4: Der Paul Grohmann Gedächtnisweg

Der dem österreichischen Bergsteiger Paul Grohmann gewidmete Dolomiten-Höhenweg Nr. 4 gehört zwar zu den kürzeren Dolomiten-Durchquerungen, dafür hat er es technisch in sich. Von den Schwierigkeiten her ist er gut mit dem "Dreier" zu vergleichen. 

Auch hier führen gesicherte Steiganlagen durch alpines Gemäuer und Kletterstellen bis II sind immer wieder zu bewältigen (Helm und Klettersteigset nicht vergessen!). Die Etappen sind hier im Durchschnitt kürzer. Mit den Zinnen, der Cadinigruppe, Sorapis und Antelao ist der Weg mit wilden Hochgebirgs-Szenerien reich gesegnet.

Dolomiten-Höhenweg 4: Innichen – Pieve di Cadore

  • Tour: Bergtour, schwer

  • Dauer: 7 Tage

  • Höhenmeter: 4500 Hm Aufstieg, 4800 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Ausgangspunkt: Innichen, 1174 m

  • Endpunkt: Pieve di Cadore, 880 m

<p>Am Dolomiten-Höhenweg 4 jagt ein landschaftliches Highlight das nächste: Den Auftakt machen die Sextener Dolomiten mit der Umrundung der Drei Zinnen.</p>

Am Dolomiten-Höhenweg 4 jagt ein landschaftliches Highlight das nächste: Den Auftakt machen die Sextener Dolomiten mit der Umrundung der Drei Zinnen.

© IDM Südtirol / Harald Wisthaler

Dolomiten-Höhenweg 5: Auf dem Tizian Höhenweg von Sexten nach Pieve di Cadore

Der wilde und etappenweise weltenferne Dolomiten-Höhenweg 5 durchquert ebenfalls die östlichen Dolomiten, aber nicht wie der „Vierer“ in gerader Linienführung – vielmehr schlängelt er sich nach den Sextener Dolomiten durch die einsame Marmarolegruppe zu Sorapis und Antelao. 

Ein technisch höchst anspruchsvolles Unternehmen für ambitionierte und erfahrene Wanderer mit Klettererfahrung, auch hier sind reichlich Stellen im II. Schwierigkeitsgrad und ausgesetzte Passagen zu bewältigen. Wie beim Höhenweg 4 gilt: Helm und Klettersteigset nicht vergessen! 

Dolomiten-Höhenweg 5: Sexten – Pieve di Cadore

  • Tour: Bergtour, schwer

  • Dauer: 9 Tage

  • Höhenmeter: 5700 Hm Aufstieg, 6100 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Ausgangspunkt: Sexten, 1317 m

  • Endpunkt: Pieve di Cadore, 880 m

Mehr Eindrücke und viele wissenswerte Fakten über die "schönsten Berge" der Welt gibt es hier:

Dolomiten-Höhenweg 6: Der Weg der Stille

Der "Weg der Stille" trägt seinen Namen nicht von ungefähr: Er führt durch einige der einsamsten ostalpinen Berggruppen. Wenngleich er als Dolomiten-Höhenweg 6 bezeichnet wird, so folgt er doch – eigentlich außerhalb der Dolomiten – östlich des Flusses Piave der westlichen Kette der Karnischen Alpen. 

Der Weg ist wie geschaffen für Entdecker mit alpiner Erfahrung. Als eine der längsten Durchquerungen verlangt er Durchhaltevermögen und geschickte Planung. Übernachtet wird teilweise in Biwakschachteln, die Etappen sind im Durchschnitt ziemlich lang.

Dolomiten-Höhenweg 6: Sappada – Vittorio Veneto

  • Tour: Bergtour, schwer

  • Dauer: 12 Tage

  • Höhenmeter: 9000 Hm Aufstieg, 10.000 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Ausgangspunkt: Sappada, 1218 m

  • Endpunkt: Vittorio Veneto, 139 m

Dolomiten-Höhenweg 7: Hinter den sieben Bergen von Pieve d’Alpago nach Segusino

Aus unserer nordalpinen Sicht versteckt sich der Dolomiten-Höhenweg 7 hinter den sieben Bergen. Auch er durchquert mit den südlichen Karnischen Alpen und den Venezianischen Voralpen außerdolomitisches Terrain. 

Ein großartiges Erlebnis in unverdorbener Landschaft für abenteuerlustige Wanderer: mit einem oder zwei Freibiwaks und höchst anspruchsvollen Etappen zu Beginn und einem sanften Ausklang mit Mittelgebirgscharakter zum Schluss.

Dolomiten-Höhenweg 7: Pieve d’Alpago – Segusino

  • Tour: Bergtour, schwer

  • Dauer: 11 Tage

  • Höhenmeter: 7600 Hm Aufstieg, 8100 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Juli bis Oktober

  • Ausgangspunkt: Pieve d’Alpago, 691 m

  • Endpunkt: Segusino, 230 m

Dolomiten-Höhenweg 8: Panorama Hoch 8 zwischen Brixen & Salurn

Klingende Namen wie Peitlerkofel, Furchetta, Sass Rigais, Fermeda, Schlern, Vajolettürme, Rosengarten- und Latemarspitze markieren die Highlights des Dolomiten-Höhenwegs 8. Das Beste daran ist aber, dass dieser Weg nicht nur Alpinisten vorbehalten ist.

<p>Sonnenaufgang mit Blick zum Peitlerkofel.</p>

Sonnenaufgang mit Blick zum Peitlerkofel.

© Valgardena

Der Höhenweg Nr. 8 gilt als eine der einfacheren Durchquerungen der Dolomiten mit weitgehend kurzen Etappen. Man kann ihn daher auch durchaus weniger geübten Bergsteiger:innen sowie Familien mit wanderaffinen Kindern empfehlen.

Achtung: Die Panascharte unterhalb der Seceda wurde Ende 2021 aufgrund von Steinschlag durch das Amt für Geologie gesperrt – unbedingt aktuelle Bedingungen vor Reiseantritt prüfen!

Dolomiten-Höhenweg 8: Brixen – Salurn

  • Tour: Wanderung, mittel

  • Dauer: 14 Tage

  • Höhenmeter: 7850 Hm Aufstieg, 9650 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Mitte September

  • Ausgangspunkt: Brixen, 560 m

  • Endpunkt: Salurn, 224 m

  • Tipp: Wenn die Sonne in den Dolomiten untergeht, erstrahlen sie in den prächtigsten Farben: von Orange über Rot bis in feines Rosa. Die Einheimischen bezeichnen diesen Moment als "Enrosadira" (aus dem Ladinischen "enrosadöra", was so viel bedeutet wie "sich rosa verfärben"). Im Rosengarten-Latemar-Gebiet erzählt eine Sage, dass es die Blumen aus König Laurins Rosengarten seien, die diese Farben hervorzaubern. Denn als König Laurin in seinem Rosengarten trotz Tarnkappe gefangengenommen wurde, verfluchte er die Rosen, weil sie seinen Feinden seine Bewegungen verraten hatten. Zu keiner Tages- und Nachtzeit sollten sie darum mehr sichtbar sein. Doch vergaß der König die Dämmerung, in der sie heute immer noch erblühen …

<p>Dreh- und Angelpunkt zwischen Schlern, Langkofel und Rosengarten: das Tierser Alpl.</p>

Dreh- und Angelpunkt zwischen Schlern, Langkofel und Rosengarten: das Tierser Alpl.

© IDM Südtirol / Finn Beales.

Dolomiten-Höhenweg 9: Neue Horizonte

Ähnlich dem Höhenweg Nummer 8 zählt der Weg von Weißlahnbad nach Santo Stefano zu den einfacheren der zehn Alte Vie. Allerdings ist er mit 140 – 180 km (je nach Linienwahl) auch einer der längsten! Einzigartig ist seine West-Ost-Orientierung, die die übrigen Wege (die von Nord nach Süd verlaufen) schneidet.

Der Dolomiten-Höhenweg Nummer 9 stammt aus dem Anfang der 80er-Jahre und hat seither nichts an Attraktivität eingebüßt. Von seinem Start in Tiers bis zu seinem Ziel in Santo Stefano am Piave verläuft er konstant durch traumhaft abwechslungsreiche Berglandschaft. 

Dolomiten-Höhenweg 9: Weißlahnbad – Santo Stefano

  • Tour: Wanderung, mittel

  • Dauer: 13 Tage 

  • Höhenmeter: 10.060 Hm Aufstieg, 10.320 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Talort: Bozen, 259 m

  • Ausgangspunkt: Tiers/Weißlahnbad, 1173 m

  • Endpunkt: Santo Stefano di Cadore, 907 m

  • Tipp: Der Abschnitt von der Auronzohütte über das Büllelejoch zur Zsigmondyhütte zählt für viele zu den eindrücklichsten Weg-Passagen. Nicht nur der Drei Zinnen wegen, sondern aufgrund der Abwechslung der großartigen Landschaft, die nach jedem Joch und Übergang neue Überraschungen parat hat. Und wer obendrein noch einen Eindruck von der Leistung alpiner Klettergenerationen an den Nordwänden der Drei Zinnen gewinnen möchte, sollte unbedingt vom Paternsattel kurz unter die Große Zinne abzweigen und am Wandfuß mal einen steilen Blick nach oben riskieren …

Dolomiten-Höhenweg 10: Stiller Westen

Der Höhenweg Nummer 10 ist der längste und jüngste der zehn bekannten Dolomiten- Fernwanderwege. Er stellt große Herausforderungen an Kondition und Durchhaltewillen und fordert Begeher:innen obendrein auch organisatorisch, da die Anzahl der Stützpunkte nicht so groß ist wie bei den anderen neun Höhenwegen. Landschaftlich lebt er von seiner Abgeschiedenheit und der mediterranen Pflanzenvielfalt westlich des Gardasees.

<p>Sonnenaufgang am Rifugio Pedrotti</p>

Sonnenaufgang am Rifugio Pedrotti

Das Felsbollwerk der Brenta bildet den zentralen Abschnitt dieses Höhenwegs. Im Kontrast zu den Weinbergen von Eppan und den ursprünglichen Etappen in den Val-di-Ledro-Alpen eine reizvolle und besonders abwechslungsreiche Szenerie für konditionsstarke, erfahrene Bergsteiger:innen. 

Dolomiten-Höhenweg 10 Bozen – Gardasee

  • Tour: Wanderung, schwer

  • Dauer: 18 Tage

  • Höhenmeter: 14.460 Hm Aufstieg, 14.650 Hm Abstieg

  • Beste Zeit: Ende Juni bis Ende September

  • Ausgangspunkt: Bozen/Andrian, 274 m

  • Endpunkt: Gardone Riviera, 85 m

  • Tipp 1: Da man auf dieser Route bei zahlreichen privaten Betrieben wie Baitas, Almen und Co. nächtigen muss, ist es nicht nur sinnvoll, vorab zu reservieren, sondern auch sich noch kurz vor Antritt telefonisch rückzuversichern, dass auch wirklich alles klappt! Denn Schließungen, Krankheit oder zusätzliche Ruhetage haben schon so manche spontane Alternativroute zu einem spontanen Ende der Tour werden lassen.

  • Tipp 2: Neben den bekannteren Brenta-Etappen ist vor allem der Gavardinakamm in der Cadriagruppe der nördlichen Val-di-Ledro-Alpen ein Highlight! Ein stilles Paradies wegen seiner Brenta- und Adamello- Nähe. Zwischen Malga Solvia und Monte Gavardina wurden dort extra für diesen Höhenweg alte, überwucherte Almwege und Militärstraßen neu markiert oder begehbar gemacht. Ergebnis ist eine 10 Kilometer lange, fulminante Grat- und Höhenwanderung in ursprünglichem Terrain. Mit Traumblicken auf Brenta und Adamello im Norden sowie Sarcatal und Gardasee im Süden – unvergesslich!

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