Inhaltsverzeichnis
- Was sind Zustiegsschuhe?
- Zustiegsschuhe: Dämpfung und Abrollverhalten
- Zustiegsschuhe: So haben wir die Modelle für Frauen und Männer getestet
- Worauf sollte ich beim Kauf von Zustiegsschuhen achten?
- Zustiegsschuhe: Die Spezialisten
- Zustiegsschuhe: Die Komfortablen
- Zustiegsschuhe: Die Allrounder
- Test-Fazit Zustiegsschuhe: Welcher Schuh empfiehlt sich für welche Tour?
Was sind Zustiegsschuhe?@zwischenHeadlineTag>
Das Wort Zustiegsschuh oder – was auch gerne verwendet wird – Approach-Schuh impliziert, dass mit dem Schuh nach dem Zustieg zur Klettertour nichts mehr passiert. Das dürfte in den allermeisten Fällen so sein. Zustiegsschuhe sind zu 90 Prozent leichte Bergschuhe. Wo diese Kategorie an Schuhen aber auch oft zum Einsatz kommt, sind Klettersteige. Und da eben nicht nur für den Zustieg, sondern auch am Klettersteig.
Zumindest ist der Strauß an Fähigkeiten, die diese Schuhe abdecken sollten, sehr bunt. Und mit dem Boom des Trailrunnings scheinen sich auch die Zustiegsschuhe zu ändern. Nicht mehr "bretthart" wie noch vor wenigen Jahren ist angesagt: Dämpfung und Komfort rücken mehr und mehr in den Fokus.
Zustiegsschuhe: Dämpfung und Abrollverhalten@zwischenHeadlineTag>
In der Anforderung an die Hersteller für den Test wollten wir Schuhe, die für Klettersteige, Zustiege von Mehrseillängenrouten (und den folgenden Transport im Rucksack) sowie für leichte Wanderungen geeignet sind. Nicht einfach, all diese Kriterien zufriedenstellend abzudecken.
Denn für den Komfort ist Dämpfung gefragt. Dämpfung (EVA oder PU Zwischensohlen) wiegt und macht Schuhe unpräzise. Es ist aber kein einziger Schuh im Testfeld, der schlecht gedämpft ist. Dafür einige Modelle, die über eine ausgesprochen gute Dämpfung verfügen.
Das Problem mit der Dämpfung: Es muss eine feine Abstimmung mit dem Abrollverhalten des Schuhs stattfinden, damit am Ende ein angenehmes Gehgefühl rauskommt. Auch hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es ist kein Schuh im Test, der beim Abrollen vorne „aufklatscht“, wie man das noch vor einigen Jahren bei dieser Schuhkategorie immer wieder erlebt hat. Unterschiede gibt es natürlich und die sind ja auch gewollt.
Zustiegsschuhe: So haben wir die Modelle für Frauen und Männer getestet@zwischenHeadlineTag>
Einen guten Schuh macht vor allem die für mich gut funktionierende Passform aus. Für den Test standen uns pro Modell vier Größen zur Verfügung. Um die Passform in Maßen zu nivellieren, waren wir über sechs Wochen mit insgesamt acht Testerinnen und fünf Testern mit den Zustiegsschuhen in sehr unterschiedlichem Gelände unterwegs.
Wandernd, in kombiniertem Kraxl-Gelände und auf langen Klettertouren. Alle Tester haben ihre Eindrücke festgehalten, die Ergebnisse wurden am Ende zusammengeführt. Das Gewicht der Schuhe wurde, so nicht anders angegeben, in der Größe UK 8,5 nachgewogen.
Worauf sollte ich beim Kauf von Zustiegsschuhen achten?@zwischenHeadlineTag>
Größe: Schuhe für technische Einsätze wählt man eher etwas kleiner, Schuhe zum Wandern lieber etwas größer.
Schuhspitze: Eine feine, nicht zu weiche Spitze erleichtert das Antreten von Tritten. Voluminösere Schuhspitzen sind meist komfortabler.
Schnürung: Die Schnürung sollte leicht bedienbar, möglichst effizient sein und über einen weiten Spielraum verfügen.
Ferse: Gerade bei niedrigen Schuhen ist der Fersensitz wichtig. Je härter der Sohlenaufbau, desto eher verwindet sich der Fuß im Schuh.
Nachhaltigkeit: Grundsätzlich können bei einem guten Schuster alle Schuhe wiederbesohlt werden. Das wird sich vor allem für die festeren Ledermodelle lohnen, die nach der Abnutzung einer Sohle meist noch nicht am Ende ihres Lebenszyklus sind. Man sollte also beim Blick auf eine geringes Gewicht auch immer die Langlebigkeit im Auge behalten.
Hier findet ihr den Produkttest mit den 10 getesteten Zustiegsschuhen. Klickt auf das Produktbild für eine Großansicht:
Zustiegsschuhe: Die Spezialisten@zwischenHeadlineTag>
La Sportiva liegt mit dem TX2 Evo Leather fast im Bereich von Barfußschuhen. Der Schuh ist vorne sehr weich, was ein gutes Gehgefühl und einen natürlichen Abrollvorgang vermittelt, aber eine geringe Kantenstabilität mit sich bringt. Aufgrund der sehr guten Gummimischung und der weichen Sohle steht der La Sportiva auf Reibung dafür da wie kein zweiter.

Bei Mehrseillängentouren werden Zustiegsschuhe transportiert. Gut, wenn sie jetzt leicht sind.
Der Rapid ist explizit als "schneller" Zustiegsschuh beschrieben, hat an der Front sogar eine kleine "Climbing-Zone", also einen Sohlenbereich, der zum Antreten am Fels gedacht ist. Dass das Antreten von kleinen Tritten mit einem so weichen Sohlenaufbau von Natur aus schwierig ist, muss man dabei beachten. Auf jeden Fall stellt der Scarpa Rapid ein Bindeglied zwischen Zustiegsschuh und Trailrunning-Schuh dar.
Zustiegsschuhe: Die Komfortablen@zwischenHeadlineTag>
Am anderen Ende der Skala der Sohlenflexibilität steht der Millet Trident Guide GTX. Er hat eine sehr steife Sohle, rollt etwas schwerer ab als die meisten anderen Schuhe und bietet dennoch nicht den Halt, den man sich wünschen würde. Der Schuh weist viel Volumen auf und hat eine breite Ferse. In der Summe ordnet sich der Millet damit in die Gruppe der Schuhe ein, die eher für Wanderungen und vielleicht für Klettersteige ausgelegt sind, aber nicht unbedingt als Zustiegsschuhe taugen.

Alle von uns getesteten Modelle verfügten über eine Membran und sind somit wasserdicht.
Zu dieser Kategorie haben wir neben dem Millet den Garmont Dragontail Synth GTX sortiert, ebenso den Hanwag Makra Pro Low GTX sowie den Lowa Delago GTX Lo.
Alle diese Schuhe bieten eine gute Stabilität und eine gute Dämpfung, sind bis auf den Garmont aus Leder und sind unterm Strich recht schwer und groß, für viele Nutzer für den Rucksacktransport (beim Klettern) wahrscheinlich zu schwer.
Zustiegsschuhe: Die Allrounder@zwischenHeadlineTag>
In der Gruppe der Allrounder sind die Modelle drin, die für Wanderungen hergenommen werden können, aber doch etwas leichter und technischer ausgelegt sind. Überrascht hat hier vor allem ein Neuling in dem Bereich, der Sulfur GTX von Tecnica. Der Schuh ist wirklich ein guter Kompromiss aus beiden Welten und kann alles gut (aber nichts sehr gut).
Auch der Rock DFS GTX von Aku reiht sich hier ganz eng daneben ein. Interessant ist die Zwei-Zonen-Schnürung, die ein Maß an Anpassung ans Gelände bzw. die Nutzungsform ermöglicht. Der Aku hatte für viele Tester aber eine (zu) breite Ferse.
Ein Klassiker unter den Approach-Schuhen ist der Salewa Wildfire, den wir in der zweiten Generation im Test hatten (Wildfire 2 GTX). Ein Schuh mit einer sehr guten Sohle, der aber sehr lang und schmal ist. Bei gleicher Größe ist der Schuh deutlich länger als alle anderen Testschuhe, das stört gerade bei technischem Einsatz.
Der Asolo Eldo LTH GV ist ein ebenfalls sehr leichter Zustiegsschuh, der im Vorfuß sehr dünn ist. Bei uns im Test lösten sich beim Eldo die ersten Klebe-Applikationen.
Test-Fazit Zustiegsschuhe: Welcher Schuh empfiehlt sich für welche Tour?@zwischenHeadlineTag>
Was willst du? Einen Schuh für den Transport im Rucksack bei Mehrseillängen-Klettertouren oder einen soliden, komfortablen Wanderschuh. Oder die goldene Mitte?
Da die Testschuhe einen sehr unterschiedlichen Charakter aufweisen, haben wir zwei Kategorien gebildet und zwei Außenseiter (Spezialisten) ausgemacht. Für den Einsatz beim Wandern und – bedingt – auf Klettersteigen eignen sich die Wanderschuhe sehr gut. Stabil, bei hohem Komfort, aber recht schwer. Wer etwas technischer ausgelegt Schuhe haben und leichter unterwegs sein möchte, schaut bei den Allroundern.
Unser Testsieger ist der Tecnica Sulfur GTX, der viele wichtige Attribute in sich vereint. Der Aku Rock DFS GTX ist ebenfalls sehr breit aufgestellt und hat eine sehr variable Schnürung – unser Allround-Tipp. Für Gewichtsfanatiker stellt der La Sportiva TX2 Evo eine interessante Alternative dar – unser Gewichts-Tipp.
Unseren Produkttest aus dem Jahr 2020 könnt ihr euch hier ansehen:
1 Kommentar
Kommentar schreibennicht einer in Schuhweite K ...