
Mittwoch oder Donnerstag könnte es für die 38-Jährige und ihren Begleiter, den deutschen Spitzen-Bergsteiger und Kameramann David Göttler, losgehen. Bedingung dafür ist, dass sich die Prognosen des Meteorologen Karl "Charly" Gabl bestätigen: "Der Jetstream liegt mit 70 bis 90 km/h seit Wochen über dem Karakorum. Ab Wochenmitte kann die Windgeschwindigkeit abnehmen. Zum Wochenende hin sehe ich Chancen auf einen Gipfelversuch. Aber Nägel mit Köpfen machen wir erst in den nächsten Tagen, " heißt es aus Gabls Innsbrucker Wetterstation.
Gegenüber einer österreichischen Tageszeitung ließ Gerlinde Kaltenbrunner verlauten, dass ihr die Zeit des Wartens nicht sonderlich zusetze: "Die Tage vergehen gut, wir lesen viel, reden, erholen uns, essen, besuchen andere Expeditionen. Ich brauche es aber schon, dass ich mich täglich zwei bis drei Stunden in mein Zelt zurückziehe, um für mich zu sein und zur Ruhe zu kommen."
Zur Fotogalerie "Gerlinde Kaltenbrunner am K2" klicken Sie bitte auf diesen Link. Die Versorgung zumindest ist ausgezeichnet: Ehemann Ralf Dujmovits, der seine Frau im Basislager besucht, aber nicht mit zum Gipfel will, hat seiner Gerlinde das Buch "Die Hexe von Portobello" von Paulo Coelho mitgebracht. Und der Koch verwöhnt die ehemalige Krankenschwester mit kohlehydratreichen Köstlichkeiten wie Kaiserschmarrn mit Marillenkompott.
Tief getroffen zeigte sich die 38-Jährige von der Nachricht des Todes einer guten Freundin, der Italienerin Cristina Castagna am Broad Peak : "Obwohl wir uns alle über die Risiken des Höhenbergsteigens bewusst sind, ist der Verlust von Cristina für mich im Moment nur schwer zu verkraften. Ich werde sie im Herzen in allerbester Erinnerung behalten und sie in Gedanken weiterhin mit auf die Berge nehmen", schreibt Gerlinde auf ihrer Homepage.
Auch unter dem Eindruck dieses Unfalls ist davon auszugehen, dass die erfahrene Höhenbergsteigerin so weit es irgendwie möglich ist, kein unnötiges Risiko am K2 eingehen wird. Bereits 2007 kehrte die Österreicherin wegen schlechter Bedingungen um. Nicht umsonst gilt der Berg als schwierigster Achttausender der Welt. Seit der Erstbesteigung durch die Italiener Achille Compagnoni und Lino Lacedelli am 31. Juli 1954 standen "nur" 296 Bergsteiger auf dem Gipfel (8611 m), nicht weniger als 78 Menschen kamen bei dem Versuch ums Leben.
News zur K2-Expedition von Gerlinde Kaltenbrunner auf alpin.de :
News zur Lhotse-Expedition im Mai 2009 auf alpin.de:
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