Von Eislawine verschüttet

Update: Tote Deutsche am Mont Blanc; Rettungskräfte warnen vor Aufstiegsroute

Im Montblanc-Massiv wurde am Mittwoch (19. April 2023) eine Gruppe Alpinisten Opfer einer gewaltigen Eislawine. Zwei deutsche Bergsteiger wurden von den Eismassen begraben. Eine Person wurde nur leicht getroffen, vier weitere blieben unverletzt.

Lawine am Mont Blanc: Zwei Deutsche sterben
© picture alliance / Bildagentur-online/Tetra Images

Update vom 24.04.2023: Warnung vor Aufstieg über "Weg der Plateaus" an den Grands Mulets

Nachdem am 19. April ein deutsches Ehepaar auf dem Weg zum Mont Blanc starb, warnen die Rettungskräfte vor deren Aufstiegsroute. Wie ein Sprecher der "Chamoniarde" gegenüber der dpa bestätigte, habe es sich bei dem Unglück um keinen Ausnahmefall gehandelt. Der sogenannte "Weg der Plateaus" bei den Grands Mulets sei besonders durch Eislawinen gefährdet.

Die Rettungskräfte verweisen auf eine alternative und sicherere Route über den Dôme du Goûter. Diese sei länger und technische anspruchsvoller, aber weniger durch abgehendes Gletschereis gefährdet. Die Route sollte allerdings ebenfalls nur bei passender Lawinenlage begangen werden.

Eislawine am Mont Blanc: Zwei Deutsche sterben, ein weiterer Verletzter

Wir der französischen Sender "France Info" berichtet, kam für die beiden Deutschen jede Hilfe zu spät: Sie wurden unter dem Eis einer Eislawine begraben. Wie das Auswärtige Amt dem Spiegel mitteilte, stehe das Generalkonsulat mit den örtlichen Behörden in Kontakt und halte sich zur Betreuung der Hinterbliebenen bereit.

Laut Mitteilung der zuständigen Präfektur des Départements Haute-Savoie in Annecy, hatte sich eine große Menge Gletschereis gelöst. Eine Person wurde leicht verletzt. Vier weitere Bergsteiger blieben unverletzt. 

Weitere Details zu den Verunglückten und deren Herkunft wurden nicht mitgeteilt.

Über den Montblanc, 4.809 m

Der Mont Blanc ist der höchste Gipfel der Alpen. Er wird von Bergsteigern häufig unterschätzt: Der Normalweg gilt unter Bergsteigern zwar als lang, aber für einen Fast-Fünftausender verhältnismäßig leicht. Allerdings verzeichnet der Berg eine der höchsten Berg-Unfallstatistiken weltweit!

Im Verlauf der letzten Jahre erhöhte sich durch Hitzewellen und Trockenheit die Wahrscheinlichkeit für Fels- und Eisabbrüche deutlich. So gaben die örtlichen Behörden auch im vergangenen Sommer eine Warnung heraus. Die Goûter-Hütte blieb zeitweilig geschlossen.

Bereits am 09.04.2023 war es am Mont Blanc zu einem Lawinenabgang gekommen, bei dem sechs Menschen starben. Die Opfer waren auf einer Skitour unterwegs.

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Wigg Wimmer

In anderen Medien war mehrfach von "Bergwanderern, die den Montblanc erklimmen wollten" zu lesen. Damit beweist der Reporter zum einen, dass er komplett ahnungslos ist, denn ein Wanderer hat im Hochgebirge absolut nichts verloren und wird auch niemals den Gipfel erreichen können. Andererseits verleitet der Schreiber aber genau damit andere unbedarfte Wanderer es auch mal am Montblanc zu versuchen. Da sind verheerende Konsequenzen für Wanderer sowie Bergretter vorprogrammiert! Einfach unverantwortlich diese Berichterstattung!