Biwak nur in Notfällen erlaubt

Mont Blanc: Bürgermeister geht gegen Biwakieren am Gipfel vor

Zwei Bergsteiger biwakierten auf dem Gipfel des Mont Blanc. Nun geht der Bürgermeister von Saint-Gervais-les-Bains, Jean-Marc Peillex, rechtlich gegen die beiden Bergsteiger vor. Eine Petition setzt sich indes für die beiden Alpinisten ein.

Der Mont Blanc bei Sonnenaufgang.
© IMAGO / agefotostock

"Ihr Ziel war es, das Gesetz zu verhöhnen und ihr Zelt auf den Gipfel zu stellen", sagte Peillex am Montag dem französischen TV-Sender BFMTV. Ein Biwak im Freien sei aus Naturschutzgründen nur am Refuge de Tête-Rousse oder in einer Notsituation erlaubt. Peillex habe die zwei Männer laut eigener Aussage angezeigt. Aufgeflogen waren die Alpinisten über einen veröffentlichten Film auf ihrem YouTube-Kanal.

Der Bürgermeister des kleinen Orts am Fuße des Mont-Blanc-Massivs ist dafür bekannt, sehr entschieden gegen den Strom an Alpinisten am höchsten Berg der Alpen vorzugehen. Die französische Gewerkschaft verschiedener Bergberufe (Syndicat Interprofessionnel de la Montagne, SIM) rief nun eine Petition ins Leben, die Peillex zum Rückzug der Anzeige bringen soll. "Das Gebirge, das wir lieben und verteidigen, ist ein Gebiet der Solidarität, der Verantwortlichkeit, der Integrität, des Lernens und des Abenteuers - nicht der Hochstapelei, des Zwangs oder der übermäßigen Verrechtlichung," so die Gewerkschaft laut einer dpa-Meldung.

Bergführer Claude Gardien vom Comité Alpinisme Unesco France verteidigte gegenüber der Zeitung "Le Dauphiné Libéré" das Biwakieren als Grundlage des Bergsteigens. Er könne nicht glauben, dass zwei Bergsteiger verfolgt würden, weil sie auf dem Mont Blanc ein Lager errichtet haben: "Man kann sich fragen, was der ökologische Einfluss eines einzelnen Biwaks auf dem Mont Blanc zu dieser Jahreszeit ist."

Eindrücke vom höchsten Berg der Alpen findet ihr in unserer Fotogalerie Mont Blanc:

5 Kommentare

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Saibot X. auf unserer Facebook-Seite

Wenn man es verbietet, machen sie es ja trotzdem. Und wenn man es verbietet,muss man erst recht größere umweltsünder verbieten, warum dann die Kleinen ? Dürfen wieder alle drunter leiden, die anständig sind und verbessert sich eh nix . Sollte doch noch Plätze geben wo man seine Ruhe hat.

Klara H. bei Facebook

Was spricht dagegen ? So lange man seinen Müll mitnimmt und nichts zerstört...aber lieber unten im Tal fette hotels, Straßen und Pisten bauen und alles plattwalzen. Vom biwakieren kommt ja kei Geld.

Heiko P. auf Facebook

Der Bürgermeister Jean-Marc Peillex scheint ja ein spezieller Zeitgenosse zu sein. Im übrigen hat er neben den beiden Biwak Helden zu einem anderen Thema am Mont Blanc einen angesehenen Bergführer angezeigt. Bei den Biwak Helden frag ich mich schon, ob es das braucht, dort, bei der hitzigen Diskussion 2022 auf dem Gipfel zu biwakieren, und dann noch im Internet auf die Pauke zu hauen. Wäre schön, wenn sich die hitzige Debatte etwas beruhigt.

Bugabooo

Naja, vielleicht sollte dann mal geklärt werden, ob es überhaupt auf der französischen Seite war. Der Gipfel gehört nämlich nur auf den französischen Karten zu Frankreich. .
Ansonsten gilt immer Grenze genau auf dem Gipfel.
Die italienische Karte gibt das zum Beispiel vor, wie auch alle sonstigen Gipfel zwischen Frankreich und Italien. Und ebenfalls dann auch auf den französischen Blättern.
Insofern wäre Frankreich dafür garnicht zuständig

Simon auf unserer Facebook-Seite

Na vielleicht hätten die es nicht auf youtube hochladen sollen..? Ist doch klar dass er reagieren muss. Wer den Fame so dringend braucht muss vermutlich die Konsequenzen tragen..