Update: Prominente Bekannte kondolieren.

Randkluftsteig am Dachstein: Bergretter stürzt 100 Meter in den Tod

Ein 45-Jähriger aus dem Bezirk Liezen startete am Ostermontag (10. April 2023) allein zur Skitour auf den Hohen Dachstein. Gegen Mittag stürzte er im oberen Teil des Klettersteigs ca. 100 Meter ab und kam schwer verletzt zum Liegen. Der Tourengeher verstarb noch am Unfallort. Nun melden sich zwei prominente Bekannte zu Wort.

Am bei Skitourengehern und Klettersteiggehern beliebten Dachstein.
© IMAGO / imagebroker

Update 18.04.2023: Auch Andreas Gabalier dankt dem Verstorbenen

Der Verunglückt Matthias Schrempf hatte als Obmann der Trachtenkappelle Ramsau am Dachstein auch für das musikalische Rahmenprogramm von Gabaliers Open-Air-Konzerten gesorgt. Andreas Gabalier verabschiedete sich von Mathias auf seinem Instagram-Kanal mit den folgenden Worten von Schrempf: "In tiefer Trauer und Dankbarkeit für Deinen lieben Einsatz mit der Trachtenkapelle Ramsau am Dachstein rund um mein Heimspiel sage ich: 'Danke, lieber Mathias Schrempf, amai seh ma uns wieder...'."

Update vom 14.04.2023: Arnold Schwarzenegger kondoliert Familie des verstorbenen Bergretters

Der Tod des Verunfallten Bergretters schlug mediale Wellen, und das offenbar bis über den Atlantik. So bekundete am gestrigen Donnerstag (13. April 2023) Arnold Schwarzenegge sein Mitgefühl für die Familie des Toten. Er selbst habe den vierfachen Familienvater persönlich gekannt.

"Die Nachricht vom tragischen Tod von Mathias [...] hat mich zutiefst betroffen. Meine Gedanken und Gebete sind bei euch allen in der Ramsau, wo ich oft Gast sein durfte," schreibt der wohl bekannteste Österreicher bei Facebook. 

Wie Schwarzenegger im Post schreibt, habe er in den 90er-Jahren beim Vater des Verstorbenen einen Janker anfertigen lassen. Damals sei Matthias noch Lehrling im elterlichen Betrieb gewesen.

Absturz am Randkluftklettersteig am Dachstein: Das ist passiert

Der Tourengeher stieg von der Nordseite über den Randkluftanstieg (Schwierigkeit B) zum Gipfel auf. Dort habe er noch einen Bergretter-Kollegen getroffen, der sich gerade im Abstieg befand. Nach einem kurzen Gespräch gingen beide weiter. Kurz darauf ereignete sich der Fall, der vom Absteigenden beobachtet wurde.

Dieser versuchte umgehend, zum Verletzten zu gelangen. Zwei weitere Bergretter schlossen sich an. Gemeinsam wurden Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet. Wie die Kleine Zeitung schreibt, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert.

Für den Abgestürzten kam jede Hilfe zu spät

Wie die Landespolizeidirektion Oberösterreich mitteilte, kam für den Abgestürzten jedoch jede Hilfe zu spät. Er erlag noch an der Absturzstelle seinen Verletzungen. Die Bedingungen seien am Montag nicht schlecht gewesen, allerdings waren die Seilversicherungen wohl noch von Schnee begraben und es blies ein starker Wind. 

Die Kleine Zeitung zitiert Heribert Eisl, Ortsstellenleiter der Bergrettung Ramsau am Dachstein: "Er war ein erfahrener Bergretter, sehr engagiert, seit dem 18. Lebensjahr war er bei der Bergrettung dabei." Laut Eisl war der Mann schon häufig allein auf Skitour am Dachstein. Ebenso habe er zahlreiche Einsätzen dort miterlebt.

Der Verstorbene war Bergretter aus Ramsau und Leiter einer örtlichen Trachtenschneiderei. Er hinterlässt eine Frau und vier Kinder. Auf ihrer Webseite gedenkt die Bergrettung Ramsau dem 45-Jährigen.

Über die Skitour auf den Hohen Dachstein (2.995 m)

Die Skitour auf den Hohen Dachstein ist eine der Paradetouren Österreichs. 25 Kilometer lang ist die anschließende Abfahrt vom Dachsteingletscher nach Obertraun. Wer den Gipfel auf der Grenze zwischen Steiermark und Oberösterreich erreichen will, muss insgesamt 2.600 Hm bewältigen. Die letzten 100 Höhenmeter vom Skidepot zum Gipfel werden in der Regel über den Randkluftklettersteig (B) zurückgelegt. 

Skitechnisch stellt die Tour keine großen Anforderungen, jedoch ist der Gletscher spaltenreich und befinden sich die Drahtseilversicherungen häufig unter dem Schnee. Der finale Anstieg vom Skidepot zum Gipfel ist steil und fordert sicheres Klettern mit Steigeisen in kombiniertem Fels-Eis-Gelände. Zumeist übernachten Tourengeher auf einer der umliegenden Hütten wie der Symonihütte, der Seethalerhütte oder der Gjaidalm.

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