10 Bergwanderungen für die Übergangszeit

Die schönsten Herbsttouren in den bayerischen Bergen

Unsere Tourentipps für den Wanderherbst: Wir haben schöne, meist südseitige Wanderungen mit Aussicht auf die hohen Lagen für euch zusammengestellt, die sich auch gut an den kurzen Herbsttagen machen lassen.

Wanderung an einem sonnigen Herbsttag in den Allgäuer Alpen
© IMAGO / Kickner

Hochgern: Wanderklassiker im Chiemgau

Der Hochgern mit seinen 1.748 m Höhe ist ein bekannter und beliebter Aussichtsberg im Chiemgau. Über die Agergschwendalm wandert man auf gut ausgebauten Wegen konstant steil zum ganzjährig geöffneten Hochgernhaus hinauf. Erst die letzten 300 Höhenmeter erfordern auf schmalen Pfaden etwas mehr Trittsicherheit.

Dafür wird man mit wunderbarer Aussicht auf Zahmen und Wilden Kaiser und hinüber in die Hohen Tauern – und vom Gipfel auch auf Chiemsee und das gesamte Chiemgau – belohnt. Gerade im Frühjahr und Herbst bietet sich der südseitig ausgerichtete Aufstieg als Tour an.

  • Wanderung, mittel, 1100 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, 5-7 Std.

  • Mit dem Auto: Autobahn A8 Richtung Salzburg, Ausfahrt Bernau. In Grassau Richtung Marquartstein abbiegen. In Marquartstein links in die Schlechingerstrasse abbiegen, über die Brücke und hinauf zur Burg. Parken am kostenlosen Wanderparkplatz.

  • Mit Bus und Bahn:  Mit dem Zug z. B. mit dem Bayern-Ticket ab München Hauptbahnhof in Richtung Salzburg über Rosenheim nach Prien am Chiemsee. Von Prien mit der Buslinie 9505 Richtung Reit im Winkl zur Haltestelle "Rathaus, Marquartstein". Zu Fuß in 20 Minuten (1,0 km) über die Alte Dorfstraße und die Burgstraße zum Wanderparkplatz oberhalb der Burg.

  • Einkehr:
    Agergschwendalm (ganzjährig Mai—Oktober, im Winter nur an den Wochenenden, Tel.: 08641/ 61919)
    Hochgernhaus (ganzjährig ohne Ruhetag, Tel.: 08641 61919)

Fit durch den Herbst
Übungen ohne Geräte und Hilfsmittel
Fit durch den Herbst

Wenn es draußen kalt und nass ist und früh dunkel wird, hat man wenig Lust, vor der Türe Sport zu treiben. Doch wenn dann nach ein paar Wochen die erste Skitour ansteht, wird man schnell merken, dass die Sommer-Fitness den Herbst nicht überdauert hat. Damit dieser Schreckmoment nicht zu groß wird, versuchen wir dich mit einer Handvoll Übungen, für die es nicht viel Aufwand, keine Geräte und kaum Hilfsmittel braucht fit zu halten.

zur Galerie

Wanderung auf den Spitzstein: perfekter Inntalblick

Der Spitzstein ist ein typischer Münchner Hausberg. Schnell erreichbar, geniale Aussicht aufs Inntal, Zahmen und Wilden Kaiser, in die Loferer Steinberge und die Hohen Tauern. Plus familienfreundlicher Normalweg und gemütliche Einkehr unterwegs. Aber natürlich auch ein gut bevölkerter Gipfel.

Wer einen Aufstieg etwas abseits des Trubels sucht, wird mit dem seilversicherten Nordwandsteig fündig. Der leichte Klettersteig führt die letzten 100 Höhenmeter durch die felsige Nordwand des Spitzstein. Nicht allzu schwer, aber dennoch ausgesetzt führt er eine steile Rinne hinauf. Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg am Spitzsteinhaus vorbei.

  • Wanderung, mittel, 920 Hm, 10 km, 4-5 Std.

  • Anfahrt: Autobahn A8 München-Salzburg bis Ausfahrt Aschau im Chiemgau. Durch Aschau in Richtung Sachrang bis zum Wanderparkplatz Innerwald (direkt rechts an der Straße, kostenplichtig, 2€ pro Tag)

  • Mit Bus und Bahn: Ab München z. B. mit dem Bayern-Ticket nach Bernau am Chiemsee und von dort mit dem Bergsteigerbus der Linie 9502 über Aschau nach Sachrang.

  • Einkehr: Spitzsteinhaus

<p>Kapelle Unsere Liebe Frau zu Audorf am Gipfel vom Brünnstein, hinten der Wendelstein</p>

Kapelle Unsere Liebe Frau zu Audorf am Gipfel vom Brünnstein, hinten der Wendelstein

© IMAGO / imagebroker

Brünnstein: spannender Hüttengipfel

Obwohl sich das Brünnsteingebiet in den Voralpen etwas hinter dem Wendelstein versteckt, bekommt man hier ein tolles Tourenziel für die ganze Familie präsentiert: Der Brünnstein zeigt sich von allen Seiten als etwas unzugänglicher Berg. Mit leichter Kraxelei über einfache Felsstufen auf der einen und einem leichten "Klettersteig" auf der anderen Seite eine spannende Tour für die Familie, die den Einstieg in Touren abseits der kinderwagentauglichen Pfade suchen. Oder für Wanderer, die ihren ersten Klettersteig antesten wollen.

Das bis Anfang November durchgehend geöffnete Brünnsteinhaus mit seinen netten Hüttenwirten lädt sowohl zur Einkehr als auch zur Übernachtung. Dann kann man am zweiten Tag auch noch den Großen Traithen in Angriff nehmen.

  • Klettersteig, mittel, A/B, 970 Hm, 16,63 km, 5,5 Std.

  • Anfahrt: Mit dem Auto über die Autobahn A9 bis Ausfahrt Weyarn über Schliersee nach Bayerischzell. Über die Sudelfeldstraße bis zum Waldparkplatz Tatzwelwurm oberhalb der Wasserfälle.

  • Mit Bus und Bahn: Mit dem Zug bis Oberaudorf und anschließend mit der Wendelstein-Ringlinie (täglich vom 14.05. – 30.10.) bis zur Haltstelle Tatzelwum.

  • Einkehr: Brünnsteinhaus, bis 05.11.2023 durchgehend geöffnet

<p>Das Rotwandhaus im Herbst</p>

Das Rotwandhaus im Herbst

© IMAGO / Panthermedia

Rotwand: Münchner Hausbergeklassiker mit Bahnanschluss

Die Rotwand-Reibn zählt im Sommer wie im Winter zu den Tourenklassikern rund um den Spitzingsee. Dass der Spitzingsee mit Zug ab München und Bus ab Schliersee ideal angebunden ist, erleichtert die Anreise. 

Vom Spitzingsee folgt man weitgehend dem Fahrweg zum Rotwandhaus bevor am den Endspurt hinauf zum aussichtsreichen Gipfel in Angriff nimmt. Für den Abstieg empiehlt sich gerade im Herbst die Querung am Lämpersberg entlang hinüber zum kleinen Felsgipfel des Taubensteins. Von hier über über die Maxlraineralm wieder in Richtung Tal.

  • Wandern, mittel, 13,7 km, 700 Hm, 4,5 Std.

  • Anfahrt: Mit dem Auto über die Autobahn A9 bis Ausfahrt Weyarn über Schliersee nach Neuhaus. Über die Spitzingseestraße zum Spitzingsee. Parken am kostenpflichtigen Parkplatz an der Kirche.

  • Mit Bus und Bahn: Mit der Bahn nach Schliersee und mit dem Bus zum Spitzingsee, Haltestelle Kirche.

  • Einkehr: Rotwandhaus, Taubensteinhaus, Obere Maxlraineralm

<p>Aufstieg zum Kramer, im Hintergrund Zugspitze und Wetterstein</p>

Aufstieg zum Kramer, im Hintergrund Zugspitze und Wetterstein

© IMAGO / imagebroker

Wanderung auf den Kramer: Zugspitzblick über Garmisch-Partenkirchen

Den wohl besten Blick auf das Zugspitzmassiv hat man vom Kramer im Norden des Garmisch-Partenkirchner Talkessels. Der Ausblick will aber auch verdient sein: 1200 Höhenmeter wollen bis zum Gipfel überwunden werden. Gerade im Herbst empfiehlt sich hierfür ein wirklich früher Start!

Bei feuchten Verhätltnissen oder Vereisung erfolgt der Auf- und Abstieg über die Steppbergalm (geöffnet bis 15.10.). Die Berggaststätte St. Martin am Grasberg hat noch bis 31.10.2023 geöffnet (Dienstag Ruhetag!).

  • Wandern, schwer, 1200 Hm, 6:45 Std.

  • Anfahrt: Auf der A95 und B2 nach Garmisch-Partenkirchen. Der Beschilderung Richtung Ehrwald folgen. Noch vor dem Ortsende in Höhe der Kasernen rechts in die "Äußere Maximilianstraße“ und dann nach links in die Straße "Zur Maximilianshöhe“ abzweigen. Parkmöglichkeit: Kurz vor dem Berggasthof Almhütte.

  • Mit Bus und Bahn: Mit der Bahn nach Garmisch-Partenkirchen und weiter nach Untergrainau. 

  • Einkehr: Berggaststätte St. Martin am Grasberg (bis 31.10.2023)

<p>Schon fast Winter: Am Teufelstättkopf bei Unterammergau</p>

Schon fast Winter: Am Teufelstättkopf bei Unterammergau

© IMAGO / Westend61

Teufelstättkopf: Wandern auf den Unterammergauer Traumgipfel

Der Teufelstättkopf oberhalb des Pürschlingshauses ist ein beliebter Gipfel – vor allem, wenn das Pürschlinghaus geöffnet ist. Ist die nahe Hütte geschlossen, wird es einsam auf den Gipfeln der Ammergauer Alpen. 

Der Einstieg über die Schleifmühlklamm, der spannende Aufstieg über die Kuhalmen und der letzte felsige Aufstieg auf den Gipfel sorgt für Abwechslung. Aer Abstieg erfolgt auf dem Hüttenweg des Pürschlinghauses. Im Winter auch eine sehr schöne Skitour!

  • Wandern, mittel, 10 km, 900 Hm, 4,5 Std.

  • Anfahrt: Über die B23 nach Unterammergau, Parkplatz "Pürschling" im "Liftweg" oberhalb des Skilifts Steckenberg.

  • Mit Bus und Bahn: Mit dem Zug von München nach Murnau und weiter mit der Regionalbahn (Ammertalbahn) nach Unterammergau. Zu Fuß über die Pürschlingstraße zum Steckenberglift.

  • Einkehr: keine

<p>Herbstlicher Ausblick von der Großen Klammspitze ins Graswangtal</p>

Herbstlicher Ausblick von der Großen Klammspitze ins Graswangtal

© IMAGO / Image Source

Große Klammspitze: Spannende Gratwanderung im Graswangtal

Während die meisten über die Brunnenkopfhäuser den Weg auf die Große Klammspitze finden, startet der Aufstieg vom Graswangtal über das Sägertal und den Bäckenalmsattel gemächlich und in stetiger, nicht allzu steiler Steigung.

Über den Feigenkopf und den Klammspitzgrat hat man das Ziel schon lange im Blick und nähert sich spannend entlang des Grats. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung für die eine oder andere Kletterstelle nötig! Abstieg hinunter zu den Brunnenkopfhäusern und auf dem Fahrweg hinab nach Linderhof. 

  • Wandern, schwer, 19 km, 1250 Hm, 6,5 Std.

  • Anfahrt: Von München über die A95 in Richtung Garmisch, am Autobahnende in Eschenlohe in Richtung Ettal/Oberammergau. Von Ettal nach Graswang und vorbei an Schloß Linderhof zum kostenlosen Parkplatz am Eingang des Sägertals.

  • Mit Bus und Bahn: Mit der Bahn nach Oberammergau) und mit dem Bus 9622 nach Linderhof.

  • Einkehr: Brunnenkopfhäuser (Saisonende Anfang Oktober!)

Reuterwanne: Wandern oder Trailrunning – ihr habt die Wahl

Gemütlich oder sportlich: Die Reuterwanne eignet sich für Trailrunner als schnelle Trainingsrunde oder als gemütliche Wanderung mit der ganzen Familie.

Von den Buronliften am Grüntensee führt der Weg vorbei an Buronhütte und Alpe Blässe durch den Bergwald zur Bergstation des Buronlifts. Über Almwiesen erreicht man den Gipfel der Reuterwanne mit Ausblicken hinunter zum Grüntensee, zum Grünten, Iseler und in die Allgäuer Hochalpen.

  • Wandern, mittel, 11 km, 750 Hm, 4,5 Std.

  • Anfahrt: Von München über A96 und A7 bis zur Ausfahrt Nesselwang, dann über die gut ausgebaute Bundesstraße B 310 nach Nesselwang, über die Landstraße OA 8 in Richtung Wertach. Parken am Parkplatz Buronlifte.

  • Einkehr: Buronhütte (am Wochenende geöffnet)

<p>Gratwandern zwischen Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf</p>

Gratwandern zwischen Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf

© IMAGO / Zoonar

Sonnenkopf, Heidelbeerkopf, Schnippenkopf: Sonthofener Wander-Triumvirat

Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf bilden einen schönen Grat, der über Almwiesen unschwer erreichbar ist. Die Voralpentour ist durch den Wechsel von Wald, freien Flächen und Gipfelgrat sehr abwechslungsreich. Die Tour beeindruckt durch die Ausblicke auf das benachbarte Massiv des großen Daumen und die vielfältigen Tiefblicke hinunter nach Sonthofen, Immenstadt und ins benachbarte Rettenschwanger Tal.

Die Tour zum Sonnenkopf ist im Winter auch eine beliebte Schneeschuhtour, der weitere Grat ist aber nur Experten zu empfehlen.

  • Wanderung, schwer, 10 km, 850 Hm, 4 Std.

  • Anfahrt: Von Sonthofen nach Altstädten und Hinang, von dort auf einer Bergstraße hinauf zum Gasthaus Sonnenklause.

  • Mit Bus und Bahn: Von Sonthofen oder Oberstdorf mit dem Bus nach Hinang, von dort 2 km zum Ausgangspunkt am Gasthaus Sonnenklause.

  • Einkehr: Gasthaus Sonnenklause

<p>Bärenkopf: Klassiker im Gunzesrieder Tal</p>

Bärenkopf: Klassiker im Gunzesrieder Tal

© IMAGO / imagebroker

Bärenkopf: Wander-Klassiker im Gunzesrieder Tal

Für einen herbstfreundlichen Ausflug in die Nagelfluhkette eignet sich der Aufstieg zum Bärenkopf aus dem Gunzesrieder Tal perfekt. Im südseitigen Almgelände kann es sogar im Spätherbst passieren, dass man die warme Jacke auszieht, um nicht ins Schwitzen zu geraten.

Vom Bärenkopf bietet sich ein perfekter Ausblick auf die Allgäuer Hochalpen und den nahen Bregenzer Wald. Für den Abstieg quert man hinüber zum Mittag und steigt über die Alpe Oberberg wieder nach Gunzesried ab. Wer noch etwas mehr Höhenmeter "braucht", folgt dem Grat nach Westen über Steineberg und Steinköpfle zum Stuiben.

  • Wanderung, mittel, 10 km, 4-5 Std., 670 Hm

  • Anfahrt: Mit dem Auto nach Sonthofen und weiter nach Grunzesried. Parken am kostenpflichtigen Parkplatz Säge.

  • Mit Bus und Bahn: Mit der Bahn nach Sonthofen und mit dem Bus Nr. 20 nach Gunzesried.

Text von Thomas Harrer

0 Kommentare

Kommentar schreiben