Ob Ihr unterwegs wissen möchten, wie das Wetter am nächsten Tag wird, ob die anvisierte Hütte geöffnet ist, ob auf der alternativen Route besondere Schwierigkeiten lauern, wann der letzte Bus am Abend fährt, wo genau Ihr im Gelände gerade seid ... oder wie eben die Berge in der Umgebung heißen - fast alles ist unterwegs abrufbar.
Möglich wird dies dank der Technik, die in jedem Smartphone steckt: GPS-Empfänger und Kompass, Lagesensor und Kamera sowie die Anbindung ans Internet über das Mobilfunknetz. Die Geräte selbst sind drastisch im Preis gefallen, ab rund 100 Euro geht es bei einem Smartphone los, das alle Voraussetzungen für den sinnvollen Gebrauch in den Bergen mitbringt.
Zunächst das Grundsätzliche: Viele dieser Apps benötigen für bestimmte Funktionen eine Internet-Verbindung und eine eingeschaltete GPS-Funktion ist nahezu unabdingbar. Grob lassen sich die Berg-Apps in zwei Kategorien unterteilen: In solche, die auf Offline-Karten zugreifen und in solche, die eine permanente Internetverbindung benötigen.
Touren, Karten, Gipfel für Euer Smartphone
Das sind die besten Berg-Apps
SOS EU ALP
Die App ermöglicht eine Standortbestimmung über das Smartphone. Im Notfall werden die Daten an die für die Region (Tirol, Südtirol oder Bayern) zuständige Leitstelle übermittelt. Dann wird eine direkte Sprachverbindung aufgebaut (dies gilt nur für Tirol und Südtirol) und in Folge eine rasche und effiziente Hilfeleistung eingeleitet.
Auch außerhalb von Tirol, Südtirol und Bayern wird eine Notfallmeldung an die zuständigen Leitstellen übermittelt. Dies erfolgt direkt durch einen aktiven Anruf über den Euro-Notruf 112 jedoch ohne Übermittlung von Positionsdaten.
Die App funktioniert auf allen Android- und iOS-Geräten und kann kostenlos im App- und Playstore heruntergeladen werden.
App Store iOS: apple.co/2klqArO
Play Store Android: http://bit.ly/2k2Guah
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Wo Offline-Karten erforderlich sind, ist es ratsam, sich daheim im WLAN alle benötigten Karten für eine geplante Tour downzuloaden. Mittels der eingeschalteten GPS-Funktion des eigenen Smartphones, weiß die App dann zu jedem Zeitpunkt der Tour, wo sich der Handynutzer befindet und kann ihn somit anhand der geöffneten Karte navigieren.
Das Positive an Apps, die eine permanente Internetverbindung erfordern: Im EU-Ausland sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein, fallen seit Mitte 2017 keine Roaming-Gebühren mehr an. Im Alpenraum stellt somit nur das Nicht-EU-Mitglied Schweiz eine Ausnahme dar. Um in der Eidgenossenschaft die vergleichsweise teure Einzelabrechnung zu umgehen, lohnt sich meist ein Internet-Paket. Kostenpunkt: ca. fünf Euro pro Woche und 500 MB Datenvolumen.
Problem Akkuverbrauch
Wie lange der Telefonakku durchhält, hängt von seiner Kapazität, der Nutzungsintensität, der Temperatur und weiteren Faktoren ab. Typisch ist etwa ein Tag. Für eine mehrtägige Tour ohne zwischenzeitliche Lademöglichkeit eignen sich USB-Solarmodule zum Befestigen am Rucksack oder USB-Zusatzakkus. Solche Powerbanks kosten zwischen 10 und 30 Euro. Eine Powerbank mit einer Kapazität von 10 000 mAh vervierfacht in etwa die Laufzeit des Telefonakkus.
2 Kommentare
Kommentar schreibenErwähnenswert wären Karten-Apps auf OSM-Basis wie Mapout oder PocketEarth (iOS)
Ich vermisse die App "Locus" für Android. Super Service, sehr umfangreiches Möglichkeiten bis hin zum Routenplaner, Offline-Karten zum Download, außerdem kann man eigene Karten erstellen von "OpenTopoMap", man muss halt rechtzeitig mit dem Download beginnen, da teilweise Beschränkungen hinsichtlich der Anzahl der "Kacheln" bestehen. Aber für mich ist dieses Tool optimal. Für viele Gebiete schon genutzt, mit etwas Einarbeitung super!