70 Jahre Everest-Erstbesteigung

Mount Everest: Experten erwarten Stau während Rekordsaison

Wird 2023 ein weiteres Rekordjahr am Everest? 70 Jahre nach der Erstbesteigung wurden bereits für die Frühjahrssaison 250 Permits an ausländische Bergsteigerinnen und Bergsteiger ausgegeben. Offizielle Stellen rechnen deshalb mit Stau am höchsten Berg der Erde und mutmaßlich allen Gefahren, die dieser mit sich bringt.

Mount Everest: Stauwarnung in Rekordsaison
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Mount Everest: Permit-Rekord 2023 erwartet

Szenebeobachter und Experten rechnen mit 400-500 Permits für ausländische Everest-Aspiranten. Im vergangenen Frühjahr waren bereits 325 Genehmigungen erteilt worden. Im Vergleich: Im Jahr 2021 wurde die bisherige Rekordmarke von 409 Permits geknackt. Aufgrund der wirtschaftlichen Einbußen durch die Corona-Pandemie ist Nepal auch wirtschaftlich unter Zugzwang.

"Ich erwarte in diesem Jahr für die Südseite einen neuen Rekord bei den Permits, vor allem weil Chinesen seit 2019 erstmals wieder kommen können", zitiert die FAZ den größten europäischen Expeditionsanbieter Lukas Furtenbach. Für die tibetische Nordseite wurden erneut keine Genehmigungen erteilt.

Stauwarnung & Unfälle am höchsten Berg der Erde

Eine Rekordzahl an Permits bedeutet je nach Zahl und Dauer der Wetterfenster mehr oder wenige lange Schlangen auf dem Weg zum Gipfel. Für einen Aufschrei sorgten Fotos aus dem Jahr 2021, als sich die Menschen am Grat im Bereich der Todeszone "tummelten". Laut FAZ-Informationen beruft sich das Tourismusministerium auf die Verantwortung der Anbieter, den Andrang zu regulieren. Aufgrund deren konkurrierender kommerzieller Interessen, ist allerdings fraglich, ob dieser Ansatz fruchtet.

Vergessen darf man nicht: Die Gefahren auf dem Weg zum Gipfel und wieder hinunter sind zahlreich – auch für Erfahrene. Noch vor dem offiziellen Start der Frühjahrssaison 2023 kam es bereits zu einem tödlichen Unfall im Khumbu-Eisbruch, bei dem drei Sherpas ums Leben kamen. Derzeit arbeiten die Icefall-Doctors daran, die Route zu Camp 2 erneut für Material-, Waren- und Gepäcktransporte freizugeben.

An der Annapurna I (8.091 Meter), dem zehnthöchsten 8000er, hat die Gipfelsaison bereits begonnen. Bereits jetzt gelten mehrere Personen als vermisst. Zudem gab es bereits einen Todesfall: Der irische Bergsteiger Noel Hanna starb auf dem Abstieg in Camp 4 (ca. 7100 Meter Höhe). Der 56-Jährige wurde tot in seinem Zelt aufgefunden.

Alles über Erfolge und Tragödien am Mount Everest könnt ihr hier nachlesen:

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