Schneebretter auf knapp 3000 Metern

Tödlicher Lawinenunfall in Südtirol & Lawinenabgang über Sölden

Eine Gruppe befuhr am Sonntag (02. April 2023) eine Variantenabfahrt im Skigebiet Gaislachkogel. Dabei löste sich über ihnen ein großes Schneebrett. Die drei erfassten Personen wurden teilverschüttet und konnten sich unverletzt selbst befreien. Im Südtiroler Vinschgau ereignete sich am selben Tag ebenfalls ein Lawinenunglück. Zwei Tourengeher starben.

Ein Schneebrett löste sich am Gaislachkogel über Sölden und riss drei Tourengeher mit.
© IMAGO

Lawinenunfall bei Sölden

Die insgesamt fünf Personen hatten vor dem Abgang der Lawine laut dpa-Informationen drei Mal die Variantenabfahrt durch das Wasserkar im Skigebiet Gaislachkogel genommen. Beim vierten Versuch querten zwei der Skifahrer auf 2.980 Metern in den etwa 44 Grad steilen Osthang, als sich über ihnen ein Schneebrett löste.

Die 39 und 41 Jahre alten Männer aus Tschechien wurden erfasst und mitgerissen. Die Schneemassen rissen zudem einen 43-Jährigen aus der Gruppe mit, der sich unterhalb befand. Die drei Männer hatten Glück im Unglück: Sie wurden lediglich bis zu den Knien verschüttet und konnten sich selbst befreien. Auch der Schaden an ihrer Ausrüstung war gering.

Laut dpa-Meldung hatte die Lawine am Anriss eine Breite von etwa 40 Metern und war 540 Meter lang. Zum Einsatz gerufen wurden die Bergrettung Sölden, zwei Notarzthubschrauber und ein Hubschrauber.

Tödliche Lawine im Vinschgau

Weniger glimpflich ging ein Lawinenunfall an der Tiergartenspitze (3.066 m) in Langtaufers im Vinschgau aus. Dort kam es am Sonntagvormittag (02.04.2023) zu einem Lawinenunglück mit Todesfolge. Drei Tourengeher waren von einer Lawine erfasst und verschüttet worden.

Die Lawine hatte sich gegen 09:00 Uhr auf etwa 2.700 Metern gelöst, als eine siebenköpfige Gruppe einheimischer Skitourengeher in Richtung Tiergartenspitze aufstieg. Drei Personen wurden mitgerissen.

Die vier unversehrten Personen alarmierten umgehend die Bergrettung und begannen selbst mit dem Orten und Ausgraben der Kameraden. Alle drei Personen waren etwa einen Meter tief verschüttet. Zwei von ihnen konnten jedoch nur mehr tot geborgen werden.

Für eine 46-Jährige aus Sankt Valentin auf der Haide und einen 67 Jahre alten Mann aus Graun kam jede Hilfe zu spät. Das dritte Lawinenopfer, ein 27-Jähriger aus Schluderns, konnte schwer verletzt gerettet werden. Er wurde mit einer starken Unterkühlung mit dem Hubschrauber Pelikan 3 ins Bozener Krankenhaus geflogen.

Im Einsatz waren die Bergrettung Melaun und Langtaufers, das Weiße Kreuz sowie die Notarzthubschrauber Aiut Alpin und Pelikan 3, die Freiwillige Feuerwehr Langtaufers, die Notfallseelsorge und die Finanzpolizei.

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