Umweltschutzorganisation stört sich an geplantem Projekt

Mountain Wilderness protestiert gegen "Gamspark" am Sudelfeld

Demonstration gegen "Geschmacksverstärker" am Berg.

Mountain Wilderness protestiert gegen "Gamspark" am Sudelfeld
© Mountain Wilderness Deutschland

Das Sudelfeld ist im Winter ein beliebtes Skigebiet in der Gemeinde Bayrischzell in Oberbayern. In ("normalen") Wintern braucht man sich über mangelnden Publikumsverkehr dort keine Gedanken zu machen.

Auch im Sommer ist in dem Gebiet einiges los. Dennoch meint man bei den Verantwortlichen von Tourismus und Gemeinde, dass man die Erlebnis-Möglichkeiten am Berg mittels baulicher Maßnahmen ausweiten müsse, um die Attraktivität des Sudelfelds außerhalb der Ski-Saison zu erhöhen und Besucher besser lenken zu können.

Im Rahmen des 2020 auf den Weg gebrachten "Gamspark"-Projekts sind unter anderem ein 1000 Quadratmeter großer Erlebnisspielplatz, ein Rutschen-Abstieg vom Oberen zum Mittleren Sudelfeld, angelegte Mountainbike- und Mountaincart-Strecken sowie zwei neue unterschiedlich schwere Wanderwege mit festen Installationen (z.B. Aussichtsplattformen) geplant.

Dabei soll das Obere Sudelfeld autofrei werden, indem man die Gäste mittels einer neuen Seilbahn aus dem Tal hinauf zur Waller- und zur Speckalm bringt. Insgesamt müssten für die Pläne etwa eine Million Euro investiert werden.

<p>Mountain Wilderness protestiert gegen "Gamspark" am Sudelfeld.</p>

Mountain Wilderness protestiert gegen "Gamspark" am Sudelfeld.

© Mountain Wilderness Deutschland

Vertreter der Gemeinde betonen, dass die Verwirklichung der Pläne kein "Disneyland" am Berg schaffen werde und man am Sudelfeld kein "Remmidemmi" wolle.

Umweltschutzorganisation demonstriert gegen "Gamspark"

Die Umweltschutzorganisation "Mountain Wilderness" sieht die Pläne indes kritisch und demonstrierte am 20. März an der Bergstation der Kitzlahnerbahn gegen das Konzept.

Nach Ansicht der Umweltschützer:innen konterkariere der sogenannte "Gamspark" die Potenziale eines naturnahen Sommer-Bergtourismus fundamental.

"Uns ist bewusst, dass das Obere Sudelfeld seit Jahrzehnten stark erschlossen ist und durch das 2014 in einen zuvor schönen Bergkessel hineingebaggerte Speicherbecken weiter verschandelt wurde. Der Bau des 'Gamsparks' würde diese unsägliche Entwicklung weiter auf die Spitze treiben", heißt es in einer Pressemitteilung von Mountain Wilderness. Und weiter: "Unsere Berge brauchen keine Geschmacksverstärker sondern sanfte und naturnahe Tourismuskonzepte!"

3 Kommentare

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Gotlind auf unserer Facebook-Seite

@Berg Wolf: Solche Installationen haben aber Nachahmereffekte und bald wird an anderer Stelle auch so was gebaut ...

Berg Wolf auf unserer Facebook-Seite

Prinzipiell sehe ich derlei Bauten am Berg ungern. Aber lasst doch die Touris am eh schon verbauten Sudelfeld "spielen", dann bleiben andere Berge verschont.

Manfredo auf unserer Facebook-Seite

... Wer in die Berge möchte, der will vermutlich auch Berge sehen und erleben ... sollte man meinen. Und wenn einem nach Disneyland ist, sollte man dann auch eben dorthin fahren.
Warum man aber das alles in einen Topf werfen muss, ist für mich nicht nachvollziehbar. Somit ist weder das eine, noch das andere, noch wirklich vollwertig im ursprünglichen Sinn.
Es kommt ja schließlich wohl auch keiner auf die Idee, in der Südsee Skifahren zu gehen und deshalb dort einen Berg aufzustellen.