Aller Anfang ist schwer. Um einen effektiven und ordentlichen Skiservice durchführen zu können, braucht es eine gewisse Grundausrüstung.
Unser Experte in Sachen Skipflege: Jan Häring.
| © www.alpin.deDas braucht man zur Skipflege
Grundausrüstung: Handschuhe, Stoppergummi
Zum Kantenschleifen: Schleifgerät, Karosseriefeile, Schleifgummi
Zum Wachsen: Bügeleisen, Wachs, Abziehklinge, Nylonbürste
Zum Ausbessern: Belagstreifen, Feuerzeug, Teppichmesser
Die Ski sollten grundsätzlich fixiert werden. Dazu gibt es entweder professionelle Schraubstöcke für Ski oder man bastelt mit herkömmlichen Schraubzwingen und Holzblöcken eine Fixierungsmöglichkeit. Dann kann es losgehen.
Belag vorbereiten
Grate und Fransen am Belag schleift man mit einer Karosseriefeile weg - dabei darauf achten, dass man mit dosiertem Druck und durchgehend über den Ski arbeitet. Wichtig: Nicht verkanten, sonst schleift man dabei die belagseitige Kante "hängend".
Belagschäden ausbessern
Zuallererst befreit man die beschädigten Stellen von Dreck, Steinresten etc. Anschließend werden die Ränder mit einem Teppichmesser sauber ausgeschnitten. Danach die Stelle mit Wachsentferner (alternativ auch Waschbenzin) reinigen. Dann wird ein Belagstreifen angezündet. Das Belagmaterial erst auf den Belag tropfen lassen, wenn es sehr flüssig tropft.
Gewusst wie
Skipflege: So geht's richtig
Mit der Karosseriefeile werden Fasern und Grate am Belag entfernt.
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"Je heißer die Flüssigkeit ist, desto besser fließt sie in die Ritzen", erklärt Skiexperte-Experte Jan Häring. Nach dem Auskühlen wird der überflüssige Teil der Füllung mit der Karosseriefeile entfernt, um wieder einen planen Belag zu erhalten.
Kanten schleifen
Beim Kanten-Herrichten sollten immer Handschuhe verwendet werden. Rost und Grate an den Kanten entfernt man am besten mit einem gewöhnlichen Schleifgummi und zwar belagseitig wie auch an der Seitenkante. Das Schärfen der Kanten ist mit einem Schleifgerät nicht allzu schwierig. Häring rät dazu, seitlich die Kante auf 88 oder 89 Grad, belagseitig auf 0,5 Grad zu schleifen.
Sein Tipp: Zur visuellen Kontrolle die Kanten vorher mit einem schwarzen Edding anmalen. Zudem sollte man darauf achten, mit regelmäßigen Zügen und dosiertem Krafteinsatz zu arbeiten. Nur so erhält man auf der ganzen Kantenlänge den gleichen Winkel.
Wer einen aggressiven Fahrstil bevorzugt, sollte auf den belagseitigen Kantenschliff verzichten (0 Grad). Zum Schluss fegt man die angefallenen Metallspäne mit einem Küchenschwamm oder einer Nylonbürste vorsichtig vom Belag ab.
Und noch ein Tipp: Die Ski drehen deutlich leichter, wenn man die Kanten am Skiende und -anfang auf einer Länge von etwa zehn Zentimetern mit einem Schleifgummi entgratet. Aber wirklich nur maximal 10 Zentimeter, nicht mehr, sonst greift der Ski nicht mehr.
Grundlegendes inklusive Pflegetipps
Skitouren-Ausrüstung: Das sind die Basics
Ski
Mit einem gutmütigen Ski ist man auf den meisten Skitouren gut beraten. Vor allem Skitouren-Einsteiger sollten beim Ski-Kauf eher "defensiv" unterwegs sein und nicht zu viel auf einmal wollen. Ein Tourenski muss für die individuellen Zwecke auch noch funktionieren, wenn man schon müde Beine hat. Eine Breite von ca. 90 mm unter der Bindung ist für den Einsatz im Gelände gut geeignet. Ein Rocker (Aufbiegung der Ski vorne) erleichtert Drehfreudigkeit und Aufschwimmen im Tiefschnee. Der Ski sollte zudem nicht zu schwer sein. Ganz leichte Ski sind aber besonders für Einsteiger nicht empfehlenswert, weil sie bei der Abfahrt und gerade bei schwierigen Bedingungen unruhig werden und zudem wenig eisgriffig sind. Die Skilänge ist vom Skimodell und den individuellen Faktoren abhängig. Empfehlungen reichen heute von Körpergröße (guter Fahrer, eher Tiefschnee) bis zu Körpergröße minus 10 cm (weniger sportlicher Fahrer, auch viel Piste).
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Pflege: Tourenski brauchen viel Pflege. Immer wieder wachsen (oder wachsen lassen), hin und wieder die Kanten schleifen und wenn nötig den Belag ausbessern, dann hat man länger was von seinen Ski und sie behalten auch länger „ihren Charakter“.
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Belag wachsen
Die Ski sollten beim Wachsen immer Zimmertemperatur haben. Der Grund: Die Poren des Belags sind weit geöffnet und das Wachs kann tief eindringen. Nach dem Reinigen des Belags schmilzt man das Wachs auf der Sohle des Bügeleisens und verteilt es gleichmäßig in leichten Wellenbewegungen auf der Oberfläche. Das Wachs sollte gut fließen, aber auf keinen Fall rauchen!
Häring: "Zuviel Wachs geht nicht, überschüssiges Material wird später entfernt." Anschließend das Wachs einbügeln und darauf achten, dass das Bügeleisen immer in Bewegung ist. Das Bügeleisen auf die auf dem Wachs angegebene Temperatur stellen.
Checkliste Skitourenausrüstung
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Noch 15 Prozent Batterieleistung? Auf jeden Fall das VS-Gerät mit frischen Batterien füttern. Das kann im Ernstfall Leben retten.
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Wichtig: Das Wachs komplett auskühlen lassen! Dann zuerst die Kanten von Wachs reinigen und danach mit der Abziehklinge das überschüssige Material abziehen (immer an der Skispitze beginnen!).
Am Schluss den Belag mit Wachsbürste oder einer Bohrmaschine mit Nylonaufsatz wieder von der Skispitze beginnend ausbürsten, bis die Struktur des Belages zu sehen ist. Zuletzt mit einem Lappen endreinigen.
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