10 aktuelle Modelle im großen Test

Lawinenairbags im Test: Die besten Lawinenrucksäcke 2023

Patronenbasiert oder elektronisch? Welches System hat die Nase vorn? Wir haben zehn aktuelle Modelle in der Praxis getestet.

Produkttest 2023: Lawinenairbags
© Birgit Gelder

Lawinenrucksäcke 2022/23 im Test: So haben wir die Modelle getestet

Wir haben immer gehofft, dass uns keiner kennt. Denn mit einem Lawinenairbag auf Pistenskitour zu gehen, macht wenig Sinn. Aber um die Praxiseignung der Airbag-Rucksäcke zu testen, ist es eben notwendig, draußen unterwegs zu sein. Wie trägt sich der Rucksack, wie ist die Lastverteilung, wie lassen sich die Schnallen bedienen? Passen Schaufel und Sonde in das dafür vorgesehene Fach? Und was bleibt dann an Volumen übrig?

<p>Test-Team auf Tour.</p>

Test-Team auf Tour.

© Birgit Gelder

Für den Kältetest waren wir bei der Firma Endress in Garmisch-Partenkirchen, die ein großes Kühlhaus mit einer Temperatur von minus?18 Grad haben. Dort wurden die Rucksäcke für 24 Stunden eingelagert und dann innerhalb von fünf Minuten bei einer Außentemperatur von minus zwei Grad ausgelöst. Im Laufe des weiteren Tests wurden alle Airbags mindestens dreimal ausgelöst (und wieder gepackt).

<p>Kältetest bei minus 18 Grad in der Kältekammer.</p>

Kältetest bei minus 18 Grad in der Kältekammer.

© Birgit Gelder

Das Video zum Test: Fünf Airbag-Systeme kurz vorgestellt

Produkt-Tester und Bergführer Olaf Perwitzschky stellt im Video die fünf verschiedenen Airbag-Syteme vor, die in den zehn getesteten Airbag-Rucksäcken verbaut sind.

Lawinenrucksäcke 2022/23 im Test: Patrone oder elektrisch?

Elektronische Airbag-Systeme sind auf dem Vormarsch. 2017, bei unserem letzten großen Test von Airbags, war ein elektronisches System dabei (von zehn). Jetzt, in 2023, sind es sieben. Wobei das nur die halbe Wahrheit ist. Unterschiedliche elektronische Systeme sind es nur zwei, denn die meisten Hersteller (sechs) arbeiten inzwischen mit dem Alpride System E2. Nur Pieps hat noch das eigene System (Jetforce).

<p>Osprey nutzt das Alpride System E2.</p>

Osprey nutzt das Alpride System E2.

© Birgit Gelder

Die drei restlichen Modelle (ABS, Arva und Mammut) arbeiten noch mit Druckluft-Patronen. Das sind die einzigen drei Hersteller, deren Airbag unter 1000 Euro kostet (komplett mit Carbon-Patrone). Alle elektronischen Systeme liegen zum Teil deutlich darüber, Osprey ist mit 1400 Euro der teuerste Airbag im Test und kostet damit fast doppelt soviel wie der Arva Reactor Tour 32 Switch.

Doch sind die elektronischen Systeme auch so viel besser? Nein, grundsätzlich blasen sich die Airbags genauso schnell auf und die Systeme wiegen genauso viel oder sogar eher etwas mehr – noch.

<p>Den kompletten Test findet ihr in der ALPIN 2/23. <a href="https://leserservice.alpin.de/de_DE/einzelhefte?onwewe=0601&utm_campaign=alpinde-navi&utm_term=header-heft" rel="nofollow">Die Ausgabe könnt ihr hier online bestellen.</a></p>

Den kompletten Test findet ihr in der ALPIN 2/23. Die Ausgabe könnt ihr hier online bestellen.

Die Hersteller der elektronischen Systeme argumentieren vor allem mit diesen Punkten: man kann üben (eine Auslösung kostet nichts) und man hat die Option einer zweiten Auslösung am selben Tag (kein Patronenwechsel).

Lawinenrucksäcke 2022/23 im Test: Darauf kommt es an

  • Airbag: Wichtig für die tägliche Nutzung ist, wo der Airbag im Rucksack verstaut ist und wie viel Platz er einnimmt.

  • Volumen: Sicher ein ganz wichtiger Punkt. Reicht das Volumen, um die Notfallausrüstung UND meine Ausrüstung unterzubringen?

  • Auslösegriff: Der Auslösegriff muss sich in der Position verändern lassen und sollte so stehen, dass man ihn bestmöglich erreicht.

  • Tragekomfort: Man nimmt den Airbag nur her, wenn der Tragekomfort genauso gut ist wie bei einem Rucksack ohne Airbag.

Lawinenrucksäcke 2022/23 im Test: Das ist unser Fazit

Elektronisch oder mit Patrone? Und wie ist das Handling der Rucksäcke um das Airbag-System? Das waren die zwei Hauptfragen, die wir beantworten wollten. Wer sich ein elektronisches System leisten kann, der findet in der Saison 22/23 eine reiche Auswahl an Anbietern, allerdings (fast) alle mit ein und demselben System (E2), nur mit einem anderen Rucksack dran.

In der Summe der Punkte Anschaffungskosten, Handling und Komfort hat uns der Mammut Tour 30 Removable am besten gefallen – Testsieger! Ein anderer Patronen-Airbag, der Arva Reactor Tour 32 Switch bekommt den Gewichtstipp, er ist der leichteste – und ein sehr guter – Airbag-Rucksack. 

Bei den elektronischen Systemen hat uns die Verpackung von Deuter mit dem Alproof 32 am meisten überzeugt. Voll zu öffnen, gut zu packen und ein sehr guter Tragekomfort – der Komfort-Tipp.

Hier findet ihr den Produkttest mit den 10 getesteten Lawinenrucksack-Modellen der Saison 2022/23. Klickt auf das Produktbild für eine Großansicht:

8 Kommentare

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Thomas vom ALPIN Team

Hallo Andrew,

Ja, genau, angegeben ist das Restvolumen wenn Airbagsystem und Sicherheitsausrüstung bereits im Rucksack ist. Also: Wieviel Platz habt ihr für Wechselklamotten, Brotzeit & Co.

Grüße aus der ALPIN Online-Redaktion
Thomas

Andrew

Hallo Thomas,

Kannst du die Volumenmessungen erklären? Wenn z.B. das gemessene Volumen im Artikel mit 25 Litern "mit Sicherheitsausrüstung" angegeben ist, bedeutet das, dass nach Einbau des Airbagsystems, einer Schaufel und einer Sonde noch weitere 25 Liter Platz haben?

Vielen Dank!

ALPIN Test-Redaktion

Hallo Thomas,
nach unserem Wissen nur bei unserem Testmodell.
Viele Grüße

Thomas

Hallo
Ihr schreibt, dass beim Deuter Alproof 32 einer der Riemen der Schulterträger verdreht angebracht ist.
War das nur bei Eurem Testmodell so oder ist das in der ganzen Serie der Fall?

Gruss
Thomas

Olaf Perwitzschky, ALPIN

Hallo Tom,

Es gibt bei den elektronischen Lawinenairbags im Flugzeug keine Einschränkungen bezüglich des Systems, die Einschränkungen bei den anderen sind ja bezüglich der Druckluftpatronen. Wenn überhaupt sollte man sich wegen den Akkus informieren, da gilt dasselbe wie für Tablets, Laptops etc.

Viele Grüße
Olaf

Tom

Wie sind für die elektronischen Modelle die Regeln für die Mitnahme im Flugzeug?

Holger Rupprecht (alpin.de)

Hallo Harry,

1. Ja, Ortovox fehlt. Aber: Wir hatten ein Serienmodell des Ortovox Avabag Litric Tour 30 zur Verfügung. Während des Testzeitraums erfolgte von Ortovox der freiwillige Rückruf der gesamten Litric-Reihe. Daher kommt das Modell im Test nicht vor. Unser Fehler?

2. Weiter schreibst Du, Pieps sei nicht dabei. Das ist falsch. Getestet (siehe oben) wurde der Pieps Jetforce BT 25.

3. Danach schreibst Du, bei manchen Herstellern handele es sich nicht um das aktuelle Modell und nennst als Beispiel Millet. Wir haben den D -Tour 30 E2 getestet. Er wurde uns auf unsere Anfrage vom Hersteller zur Verfügung gestellt und selbstverständlich handelt es sich um ein aktuelles Modell.

Deine Kritik ist unberechtigt und offen gesprochen auch nicht eben nett formuliert.

Viele Grüße

Holger

Harry

Dieser Test hat eine sehr bescheidene Aussagekraft. Für einen richtigen Vergleich fehlen wichtige Modelle/Hersteller (Ortovox, Pieps, usw.). Und bei manchen Herstellern wurde nicht das aktuelle Modell getestet (Millet).
Alpin, das könnt ihr doch sicherlich besser? Ist das euer Anspruch?