Wie lange hält Höhenanpassung?

Akklimatisiert: Gesund unterwegs in luftiger Höhe

Wie lange hält die Akklimatisation? Olaf klärt auf.

Akklimatisiert: Gesund unterwegs in luftiger Höhe
© Picture Alliance

Frage: Ich werde demnächst für sieben Tage in Cusco (3400 m) sein. Neun Tage darauf ist eine Besteigung des Vulkans Acatenango (3976 m) in Guatemala geplant, mit Übernachtung im Basiscamp auf 3500 m. 

Die neuntägige Zwischenzeit würde ich im Flachland verbringen, die Besteigung auf lediglich 2000 m beginnen.

Werde ich bei meiner Vulkantour nach neun Tagen Pause noch ausreichend positiven Effekt von meiner vorherigen, einwöchigen Akklimatisation haben?

Antwort von Olaf: Interessante Tour, die du da vorhast. Leider ist deine Frage nicht ultimativ zu beantworten, da die Akklimatisation und alles, was damit zusammenhängt, individuell sehr unterschiedlich ist. 

Was gut ist: Du bist länger in der Höhe (sieben Tage). Zudem wirst du dich nach den neun Tagen im Flachland danach ja nicht in extremen Höhen aufhalten. 

Bei der Nacht auf 3500 m (und das ist wichtig) würde ich sagen, dass du von der Akklimatisation neun Tage vorher zumindest insoweit noch profitierst, dass du eine halbwegs angenehme Nacht verbringen solltest. 

Da du auch am nächsten Tag nicht in extreme Höhen aufsteigst (3976 m), würde ich mir da an deiner Stelle wenig Sorgen machen. 

In den Alpen gibt es viele, die ohne jegliche Vorakklimatisation mit der Bahn von Chamonix auf die Aiguille du Midi fahren und dann auf der Cosmiques-Hütte übernachten. Die liegt auf 3600 Metern. Einige haben Probleme, andere nicht …

Ach ja: Wenn ich mir die Bilder vom Acate nango so anschaue, weiß ich nicht, ob die Akklimatisation das Hauptproblem an diesem Berg ist.

Mehr Fragen von Lesern und Usern sowie die Antworten von Olaf findet Ihr unter: alpin.de/olaf.

Habt Ihr auch eine Frage an Olaf? Dann nutzt die unten stehende Kommentarfunktion!

Olaf Perwitzschky ist ALPIN-Testredakteur und staatlich geprüfter Bergführer. Berge sind seine Leidenschaft - und Eure Fragen sind ihm Herausforderung! Jeden Monat beantwortet er Eure Anliegen im ALPIN-Heft unter der allseits bekannten Rubrik "Olaf klärt das schon!".

Hier ein Video zur Frage der richtigen Akklimatisation:

Tipps zur richtigen Ausrüstung für Eure Hochtour findet Ihr in der Fotogalerie:

Text von Olaf Perwitzschky

2 Kommentare

Kommentar schreiben
Olaf Perwitzschky, ALPIN

Hi Pistenwilli! Es bietet sich an, den Mt. Kenia vorher zu machen. Der ist zwar auch hoch, aber nicht ganz so hoch. Wenn du dir da Zeit lässt und bei den Schlafhöhen ab ca. 2500 m langsam steigerst, sollte das passen. Das kannst du aber auch am Kili machen (wenn du über eine Agentur buchst, musst du das nur vorher klären. Wenn du in jedem Camp zwei Nächte schläfst und den freien Tag nützt, um etwas aufzusteigen (400 bis 800 m) und dann wieder abzusteigen und unten zu schlafen, solltest du ausreichend akklimatisiert sein. Wie gesagt, dass musst du dann nur vorher bei der Buchung klar sagen. Denn das System am Kili ist dafür ausgelegt, möglichst viele Leute durchzuschleusen. Und dazu gehört, dass man nur 1 x schläft pro Camp.

Pistenwilli

Hallo Olaf, im Juli möchte ich den Kilimandscharo besteigen.
Ich weiß eine Vorakklimatisierung ist unumgänglich. Daher die Frage nach einer Tour von einer Woche. Gibt es eine Hüttentour Empfehlung für die Vorakklimatisierung.
Danke und Grüße