Stabiler Halt ist essentiell!

Skitourenwissen: Wie stelle ich die Bindungsgröße optimal ein?

Die optimale Bindungseinstellung ist gar nicht so einfach, wenn man sich einen neue Skischuh zulegt und die Sohlenlänge genau zwischen zwei Bindungsgrößen liegt.

Skitourenwissen: Wie stelle ich die Bindungsgröße optimal ein?
© Imago

Wie stelle ich die Bindungsgröße optimal ein?

Frage von Peter aus Düsseldorf: Ich habe eine Bindung, mit der ich sehr zufrieden bin. Nun habe ich mir kürzlich einen neuen Semi-Maßschuh gekauft und stelle erschrocken fest, dass die Sohlenlänge deutlich kürzer ist als die von meinem alten Schuh. Und zwar so kurz (322 mm), dass die XL nicht mehr einstellbar ist und ich auf eine ML wechseln müsste. Weißt du, ob das einfach so geht? Ist das ein großer Aufwand und kann das jeder Fachhändler schnell lösen?

Antwort: Die Sohlenlänge kann variieren, vor dem Kauf unbedingt testen!

Antwort von Olaf: Ein typisches Problem, das viele Tourengeher haben, die bei Bindungsgrößen zwischen zwei Längen liegen. Bei uns im Skitest kommt das übrigens auch manchmal vor. Mein Schuh mit der längsten Sohle hat 336 mm, mein Schuh mit der kürzesten Sohlenlänge hat 326 mm. Sprich, ich würde immer die ML-Länge bei der Bindung wählen. Ich befürchte, da hat dir ein Händler eine für dich nicht optimale Bindung verkauft.

Ein Blick auf den Charakter des Schuhs und das Modell sowie die echte Schuhgröße sollte klären, welches die richtige Bindungslänge für dich wäre. Ich würde versuchen, die Bindung bei deinem Händler (gegen einen Aufpreis?) einzutauschen. Dann muss sie aber komplett neu gebohrt werden.

Vor dem Kauf neuer Ausrüstung solltest du dich entweder umfassend bezüglich der Kompatibilität mit deinem bereits gekauften Equipment beraten lassen und/oder vorab noch einmal selbst sauber nachmessen. Dann gibt es nach dem Kauf keine böse Überraschung.

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So stellt ihr Skitourenbindungen richtig ein

Wenn man seinen Tourenschuh wechselt (z. B. Neukauf), ist fast immer die Sohlenlänge des neuen Schuhs anders als die des alten Schuhs. Die Länge der Sohle eines Skischuhs ist an der Ferse innen oder außen aufgedruckt. Viele Tourenbindungen bieten einen Längen-Verstellbereich von 20 oder 25 mm. Wenn die Bindung für den alten Schuh (hoffentlich) mittig montiert war, dann hast du also nach oben und nach unten ca. 10 mm Spiel. Du kannst dann die Länge an einer Schraube hinten an der Bindung (Anleitung des Herstellers beachten) einstellen. Übernimm dabei denselben Abstand zum Schuh, wie es vorher war (bei vielen Bindungen zwischen Bindung und Schuh ca. 4 mm). Am Z-Wert (Auslösewert) brauchst du (solltest du) nichts ändern.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lass die Bindung im Fachhandel professionell einstellen. Ist die Differenz der Sohlenlänge größer als die Bindungseinstellung hergibt, muss die Bindung neu gebohrt werden. Das sollte man beim Kauf unbedingt beachten und ggf. ein entsprechendes Schuhmodell/Größe kaufen.

Worauf ihr beim Kauf einer Bindung achten müsst, zeigen wir euch in dieser Bildergalerie "Tourenski-Bindungen im Detail":

Mehr Fragen von Lesern und Usern sowie die Antworten von Olaf findet ihr unter: alpin.de/olaf

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Olaf Perwitzschky ist ALPIN-Testredakteur und staatlich geprüfter Bergführer. Berge sind seine Leidenschaft - und Eure Fragen sind ihm Herausforderung! Jeden Monat beantwortet er Eure Anliegen im ALPIN-Heft unter der allseits bekannten Rubrik "Olaf klärt das schon!". 

Text von Olaf Perwitzschky

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