Nach dem verheerenden Beben

Everest: Saison auch auf Südseite gelaufen

Nachdem China die Nordseite gesperrt hatte, scheint nun auch die Saison auf der Südseite gelaufen. Die Expeditionsteams ziehen sich vom Mount Everest zurück.

Everest: Saison auch auf Südseite gelaufen
© picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die Entscheidung der nepalesischen Regierung, die Südseite des Mount Everest nach dem verheerenden Beben in Nepal nicht offiziell zu sperrren, sorgte für einiges Unverständnis. Das Beben hatte in Nepal mehr als 7.000 Menschen das Leben gekostet, im Basislager des Mount Everest waren mindestens 18 Menschen gestorben. Zehntausende in Nepal wurden zum Teil schwer verletzt, Hunderttausende sind obdachlos.

Nun scheint die Saison jedoch auch auf der Südseite des Everest vorbei zu sein. Zwar besteht nach wie vor kein offizielles Besteigungsverbot seitens der nepalesischen Behörden. "Wir werden nicht offiziell eine Schließung bekannt geben, denn wir haben den Kletterern bereits eine Genehmigung erteilt", sagte ein Vertreter der Tourismusbehörde Nepals. "Die Kletterer und Reiseveranstalter, die sich am Basislager befinden, müssen selbst sie Entscheidung treffen. Wir werden ihnen keinen Weg vorgeben."

Dennoch leert sich das Basislager des Everest mehr und mehr. Die Route zum Gipfel, die bereits von den Sherpas präpariert worden war, wurde durch das Beben schwer beschädigt und müsste neu eingerichtet werden. Das jedoch wollen und werden die Sherpas in dieser Saison nicht mehr tun, da nur wenig Zeit für eine Wiedereinrichtung der Route bliebe, durch die Lawine im Basislager viel wertvolle und benötigte Ausrüstung zerstört wurde und die Sherpas in ihren Heimatdörfen beim Wiederaufbau helfen müssen.

Wer noch am Berg sei, packe zusammen, sagte der belgische Bergsteiger Damien François der Deutschen Presse-Agentur aus dem Basislager. Das Lager sehe durch die Lawine aus "wie nach einem Tsunami".

4 Kommentare

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Damien

Dann träumen Sie weiter an der Realität vorbei! Ich war vor Ort, habe geholfen

nepalitimes.com/article/nation/climbers-help-clean-everest-after-earthquake,2228

und werde noch helfen. Dennoch ist es mein gutes recht über unmoralische Expeditionsveranstalter zu wittern soviel ich will. Wenn Sie keine Ahnung von Expeditionen in Nepal sollten Sie einfach schweigen. Übrigens, mein Geld hat der Expeditionsveranstalter - und behält es, als gewinn.
Ehrlich...

huettentraum

Hallo Damien, Sie lieben Nepal? Ich glaube es nicht nach Ihren Äußerungen. Da ist ein furchtbares Naturereignis in Nepal geschehen, und Sie haben nichts anderes zu tun als auf die Veranstalter zu wettern. Sie wissen das jede Reise dieser Art ein Risiko mit sich bringt. Ich fasse es nicht! Wenn Sie schon dort sind - dann helfen Sie! Und wenn Sie es nicht wollen, dann geben Sie mir Ihr Geld.
dann werde ich es tun! Ich hoffe, dass auch Sie nie in so eine Situation kommen, aber wenn Ihnen geholfen wird - wären auch Sie dankbar.

Viele Grüße

Damien

Ich habe der dpa gesagt, der Bereich des Basislagers, der von der vollen Wucht der Lawine und der Schockwelle getroffen wurde – ca. 40 bis 50% des EBCs – sähe aus wie nach einem Tsunami. Nuance...
Alleine das ist ein Riesendrama – geschweige denn was hier in Nepal im Land geschehen ist. Dennoch ist es unmoralisch von den Veranstaltern, wieder einmal – ja, ich war bereits 2014 dabei –, alles ab zu blasen, ohne den Kunden eine (beträchtliche) Teilerstattung zu gewähren. Die Veranstalter machen es sich leicht und verstecken sich hinter den „Umständen“; sie hätten ja Kosten. Umstände, die, ja, mir das Herz brechen, denn ich liebe Nepal – und vermisse immer noch ein Lebenszeichen von guten Freunden im Langtang... Aber wie bereits vor einem Jahr werden wir, Expeditionskunden, sowohl von den Veranstaltern als blosse Milchkuh betrachtet: Geht nach Hause, kommt wieder – und bezahlt wieder. Die Veranstalter behalten ihren Gewinn. Warum?
Man sollte nicht alles vermischen, was die Expeditionsveranstalter, ob Nepalesen oder Ausländer, wohl tun, mit der Absicht jeden Anspruch unsererseits gleich als unmoralisch abzutun. Es ist besonders widerlich, ein solche Tragödie wie das Erdbeben vom 25. April 2015 und die Lawine am Everest zu nutzen, um den Expeditionskunden – wieder einmal – nichts erstatten zu müssen – und den moralischen Zeigefinger zu erheben, wenn sich jemand dagegen wehrt. "Shut up!", oder "the mountain is angry! Come back next year!", durfte ich mir bereits 2014 anhören.
Letztes jahr wurde angeblich spritiuelle Gründe, wie der Respekt vor den toten Sherpas und die "Heiligkeit" von Sagarmatha-Chomolangma, angeführt, und die Expeditionen aufgegeben – die tatsächliche Gefahr des Eisfalls nach dem Unfall, wie auch dieses Jahr, war nur ein zusätzliches Scheinargument.
Es gibt nur einen Weg, der Unverschämtheit, der Dreistigkeit und dem Egoismus der Veranstaltern einen Riegel vorzuschieben: Ein Boykott aller Expeditionen in Nepal. Nicht weil die Berge zu gefährlich sind, denn das sind sie per Definition und das weiss jeder richtige Bergsteiger. Nein, weil die Veranstalter sich hier kriminell verhalten und wir Null Möglichkeit haben, uns zu schützen. Dies hiesse idT weniger Devisen im Land, gewiss, aber die Kuh, die die Devisenmilch gibt, wird zur Zeit eh geschlachtet. Von den Veranstaltern, die das Sprichwort ".
Es lebe Nepal!
Dr. Damien François, Patan, Autor von Die heiligen Berge Nepals, "Le bouddhisme Sherpa", "Katmandou la religieuse" und, in Vorbereitung, Everest. The Marriage of Heaven and Hell (The Infamous Years 2014 and 2015)

yeti

Ich sagte, "ein Teil des Basislagers" sähe aus wie nach einem Tsunami. Ich war und bin gegen die Absage aller Expeditionen; wie bereits 2014.
Die Veranstalter machen es sich leicht und sagen alles ab - und kassieren dennoch das ganze Geld. Von wegen "Rücksicht" auf die Sherpas, auf Nepal... Sie behalten ihren Gewinn und wir dürfen nächstes Jahr wieder zahlen. Veranstalter, die kassieren und nichts erstatten sind Kriminelle!
Auch ist es ein Mär, dass die meisten Sherpas ihr haus, usw. verloren haben. So etwas zu behaupten zu behaupten ist blosse Manipulation und Desinfromation.
Was nicht bedeutet, dass das Land nicht in einem katastrophalen Zustand ist und diese Tatsache mir das Herz bricht. Ich habe immer noch kein Lebenszeichen von Freunden aus dem Langtang und selbst hier in Kathmandu erhalten.
Ich bin dennoch entschieden strikt dagegen, dass alles zusammengeworfen wird. Das tötet nur die Wirklichkeit und hilft nicht beim... Helfen!
Ein wenig Abhilfe, am Berg selbst, habe ich mit einem Team der indischen Armee geleistet - und das war eine schöne Sache:
nepalitimes.com/blogs/thebrief/2015/05/06/cleaning-instead-of-climbing/
Damien Francois, Patan-Nepal