40 Rettungskräfte im Einsatz

Lawine am Schrecksee: Großeinsatz der Bergwacht

Nach einer Rettungsaktion in der vorangehenden Woche musste die Bergwacht Hinterstein am 18. Februar 2024 erneut zum Schrecksee ausrücken. Wanderer hatten einen Lawinenabgang über der Aufstiegsroute zum See und beobachtet und gingen von einer verschütteten Person aus. Es folgte ein Großeinsatz.

Lawine am Schrecksee: Großeinsatz der Bergwacht
© Facebook/Bergwacht Hinterstein

Lawine am Schrecksee: Großeinsatz der Bergwacht

Wie die Bergwacht Hinterstein auf Facebook mitteilt, ging der Notruf vom Schrecksee gegen Mittag ein. Unbeteiligte Wanderer waren sich sicher, eine Person im Lawinenkegel gesehen zu haben. Die Retter starteten deshalb umgehend mit einer großangelegten Suche.

Zwei Hubschrauber setzten zügig Bergretter, Lawinenhunde und einen Notarzt am Lawinenkegel ab, in dem die Person mutmaßlich verschüttet worden war. Nach intensiver Suche mit LVS-Geräten, Recco und vier Lawinenhunden konnte eine Personenbeteiligung jedoch ausgeschlossen werden.

Im Anschluss zur Suche wurden die Zeugen erneut befragt und der Erfassungsbereich nach Spuren abgesucht. Nach etwa eineinhalb Stunden wurde die Suche schließlich beendet. Die Einsatzkräfte vermuten, dass die Zeugen eine größere Wurzel oder einen Ast für einen Menschen gehalten hatten.

<p>Bild vom Einsatz: Die vielen schneefreien Bereiche können Wanderer täuschen.</p>

Bild vom Einsatz: Die vielen schneefreien Bereiche können Wanderer täuschen.

© Bergwacht Hinterstein

"Trotzdem war es völlig richtig, dass sie die Rettung alarmiert haben, da die Verschüttung eines Menschen nicht ausgeschlossen werden konnte", schreibt die Bergwacht zum Vorgehen der Wanderer. "Außerdem weisen wir darauf hin, dass der Aufstieg zum Schrecksee im Winter eine anspruchsvolle, alpine Tour ist, die nur mit ausreichend Erfahrung inkl. lawinenkundlichem Beurteilungsvermögen sowie der entsprechenden Ausrüstung begangen werden sollte!"

Lawinengefahr am Schrecksee bis in den Spätfrühling

Der Wanderweg zum Schrecksee verläuft unterhalb lawinengefährdeter Hänge. Gerade bei wärmeren Temperaturen besteht die Gefahr von Gleitschneelawinen. "Die Lawine hätte, wenn sie etwas größere Ausmaße gehabt hätte, auch den darunter verlaufenden Wanderweg getroffen", beurteilt die Bergwacht die Situation.

Im Einsatz befanden sich 40 Retter der Bergwachten Hinterstein und Hindelang, der Lawinenhundestaffel Allgäu, des Technikfahrzeuges der Bergwacht Allgäu, ein Bergwacht Notarzt aus Oberstdorf und die Bergwacht Immenstadt mit dem Lawinenanhänger. Unterstützt wurden sie von der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, einem Polizeihubschrauber und dem Notarzthubschrauber RK 2 aus Reutte.

Rettungseinsatz am Schrecksee vom 12. Februar 2024

Erst am 12.02.2024 war die Bergwacht zu einem Rettungseinsatz am Schrecksee gerufen worden. Zwei Wanderer wollten Schlittschuh laufen und saßen schließlich in den Schneemassen fest. Nach einem frostigen Notbiwak konnten die Männer in den frühen Morgenstunden gerettet werden.

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