Neue Mixed-Route in den Dolomiten

Aura: Gietl und Feistl eröffnen kühne Mixed-Linie am Langkofel

Wie ein König thront sie über dem Grödnertal: die 1000 Meter lange Nordwand des Langkofels (italienisch Sassolungo) reckt sich majestätisch und kühn in den Himmel! Gemeinsam mit Martin Feistl gelang es Simon Gietl nun eine neue Linie durch die imposante Wand zu klettern.

Aura: Gietl und Feistl eröffnen kühne Mixed-Linie am Langkofel
© Simon Gietl

Neue Mixed-Route am Langkofel

Die neue Route namens Aura (1200m, M6, AI 5, S. Gietl, M. Feistl 02.-03.02.2024) führt im Mix aus Eis- und Felskletterei durch die Wand bis zur Pichlführe hinauf. Das Herzstück der Linie besteht aus dem 350m langen Eisfall, der die Route "Legrima" (A. Holzknecht, H. Moroder 07.-09.02.2013) nach unten bis zum Wandfuß verlängert.

<p>In der Wand</p>

In der Wand

© Simon Gietl

"Den ganzen Winter schon beobachteten wir diesen perfekten Streifen in der Webcam und rätselten wie die Konsistenz wohl wäre? Eis oder Pulverschnee?" so der Alpinist und Bergführer Gietl auf Instagram.

Nach einem Start über 2 Seillängen (80m) der Sommerroute "Prinzessin im Herzen" (I. Rabanser) führt die Route mit einigen Schlaghaken und einem Kronenbohrhaken am Standplatz eigenständig mit 1 belassenen Standhaken 7 Seillängen (350m) über den Eispanzer bis zum Beginn der "Legrima".

<p>In der Wand</p>

In der Wand

© Simon Gietl

"Die Hauptschwierigkeiten bestanden im Akzeptieren, dass es halt keine Sicherungen gibt."

"Die Hauptschwierigkeiten bestanden im Anbringen von Sicherungen oder im Akzeptieren, dass es halt keine gibt," beschreibt Simon Gietl die Route. "Die logische Fortsetzung der Linie über „Legrima“ wäre sicherlich ein Ziel für die Zukunft, aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse ohne Kletterschuhe für uns aber sehr hart geworden. Also kletterten wir weitere 4 Seillängen (200m) auf der „Nordkante“ (E. Pichl, W. Waizer, August 1918) bis zu einer unscheinbaren Biwakhöhle. Am nächsten Tag Ausstieg in weiteren 15 Seillängen bei teilweise stürmischem Wind über die „Nordkante“ zum Gipfel des Langkofel (3181m)."

 Im Anschluss stiegen die beiden Alpinisten ach St. Christina ab und und trampten zum Auto am Sellajoch zurück.

Der Langkofel: einer des bekanntesten Berggipfel Südtirols

Der 3.181 Meter hohe Langkofel ist das Wahrzeichen Grödens und einer der bekanntesten Berggipfel Südtirols. Über 150 Jahre nach seiner legendären Erstbesteigung ist er immer noch ein faszinierendes Ausflugsziel.

Der Langkofel (ladinisch „Saslonch“ und italienisch „Sassolungo“) ist der Hauptgipfel der Langkofelgruppe in Südtirol. In östlicher Richtung grenzt die Berggruppe an die Seiser Alm. Zahlreiche bekannte Skigebiete liegen am Fuß des berühmten Langkofels, der im Sommer ein beliebtes Ziel für Kletterer, Wanderer und Gröden-Urlauber darstellt.

Der Normalweg führt durch die Südwestwand auf den Gipfelverbindungsgrat (II) und auf diesem zum Gipfel (III) und ist sehr lang. Die Erstbesteigung des Langkofels gelang am 13. August 1869 Paul Grohmann (1838–1908). Auf dem Langkofel befindet sich eine Biwakschachtel als Notunterkunft.

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