Obduktion angeordnet

Lawine im Pitztal: Leiche von vermisstem Tourengeher gefunden

Am 23. Dezember 2023 war unterhalb des Rappenkopfs im Pitztal eine Lawine abgegangen, ein 46-jähriger Skitourengeher wurde verschüttet. Die Suche nach dem Mann musste mehrfach unterbrochen werden, nun - über ein halbes Jahr später - wurde die Leiche des Vermissten geborgen.

Bild der großangelegten Suchaktion unterhalb der Rappenkopf.
© Bergrettung Pitztal

Update vom 27. Juni 2024 | Leiche des Vermissten geborgen

Am 23. Dezember hatte der 46 Jahre alte Österreicher im Pitztal alleine eine Skitour auf den Rappenkopf (Kaunergratgebiet) unternommen und war in eine Lawine gekommen (siehe unten). Seitdem galt der Mann als vermisst. Eine intensive Suchaktion blieb erfolglos, obwohl die Rettungskräfte den Suchbereich bereits damals auf einen großräumigen Lawinenkegel eingrenzen konnten. 

Wie die zuständige Landespolizei mitteilt, wurde die Suche in den vergangenen Wochen im Zuge der Schneeschmelze erneut aufgenommen. Am 25. Juni 2024 konnte zunächst ein Ausrüstungsgegenstand des Vermissten gefunden werden. Nur wenig später stießen die Einsatzkräfte auf die Leiche des Mannes. Diese wurde von der Bergrettung Innerpitztal und der Alpinpolizei geborgen und mit einem Hubschrauber des Innenministeriums ins Tal geflogen. Eine Obduktion wurde angeordnet.

Meldung vom 23. Dezember 2023 | Vermisster Tourengeher im Pitztal

Laut übereinstimmenden Medienberichten war der Tiroler am Vormittag des 23. Dezember allein zu der Skitour aufgebrochen. Dort geriet er wohl noch im Aufstieg unter das Schneebrett nahe der Arzleralm. Ein weiterer Tourengeher entdeckte Aufstiegsspuren, die in den Lawinenkegel führen und alarmierte die Rettung.

Seitdem kämpfen sich die Rettungskräfte durch den bis zu zehn Meter hohen Schnee des Lawinenkegels. Per Helikopter wurden Rettungsmannschaften und Suchhunde an den Unfallort auf etwa 2000 Metern Höhe geflogen. Der erste Suchanlauf musste allerdings gegen 18:45 Uhr wegen steigender Lawinengefahr (Stufe 4) unterbrochen werden.

Suche nach Lawinenopfer bislang erfolglos

Am nächsten Morgen konnte die Suche zwar umgehend wiederaufgenommen werden, blieb jedoch erfolglos. Schließlich musste sie am frühen Nachmittag erneut abgebrochen werden. Montags wiederholte sich dies laut Rettungskräften. Zuletzt wurde am gestrigen Dienstag nach dem Vermissten gesucht. 

Etwa 70 Bergretter sowie zahlreiche Lawinenhunde standen im Einsatz. Auch Hubschrauber und Alpinpolizei beteiligten sich an der Suche im rund einen Kilometer langen und 300 Meter breiten Lawinenkegel. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass der Verschüttete keine LVS-Ausrüstung bei sich trug.

Über die Skitour auf den Rappenkopf

Die mittelschwere Skitour auf den 2320 Meter hohen Rappenkopf ist wegen der schönen Aussicht auf die umliegenden Gipfel ein beliebtes Tourenziel. Im Sommer führt eine unschwierige Rundwanderung auf den "Balkon des Pitztals".

Diese Notfallausrüstung darf bei Skitouren im freien Gelände nicht fehlen:

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