Aufwändiger Einsatz bei über einem Meter Neuschnee

Schneeschuhwanderer aus Totem Gebirge gerettet

Ein Wanderer geriet am 25.11.2023 bei einer Schneeschuh-Durchquerung des Toten Gebirges in Bergnot. Mehr als ein Meter Neuschnee und erhebliche Lawinengefahr brachten den Mann in eine missliche Lage. Die Bergrettung war mit 14 Einsatzkräften gefordert.

Bergrettung im Einsatz
© BRD Ausseerland

Herbstliche Wanderung erstickt im Schnee

Der gut ausgerüstete Schneeschuhwanderer war am Mittwoch bei stabilem Wetter gestartet, hatte aber für seine Überquerung des Toten Gebirges nicht mit dem vorhergesagten Wintereinbruch samt stürmischen Wind gerechnet. Zwei Tage und Nächte verbrachte er bei herbstlichen Verhältnissen am Berg und übernachtete zwei Nächte im Zelt. 

Am Freitag, dem dritten Tag der Tour, erreichte das vorhergesagte Schlechtwetter das Salzkammergut und brachte ab 800 Meter Höhe ergiebige Schneefälle. Der Schneeschuhwanderer wurde von rund einem Meter Schnee eingeschneit. Von Angehörigen wurde am Samstagmorgen (25.11. 2023) schließlich die Bergrettung alarmiert.

Rettung per Helikopter nicht möglich: 14 Bergretter im Einsatz

14 Bergretter aus dem Ausseerland machten sich gemeinsam mit zwei Alpinpolizisten auf, um den Schneeschuhwanderer aus seiner alpinen Notlage zu befreien. "Im Sommer ist diese Tour in rund zwei Stunden machbar. Heute bei einem Meter Neuschnee, Sturm und erheblicher Lawinengefahr dauerte die Rettungsaktion fünf Stunden", beschreibt Markus Raich, Ortsstellen- und Einsatzleiter der Bergrettung Ausseerland, die Leistung des Teams. 

Wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten, sagte der Schneeschuhwanderer den Rettern, er sei vom Schnee überrascht worden. Sein "Wetterbericht" habe ihm das so nicht vorhergesagt. "Er hat nicht ganz verstanden, dass sein Vater eine Rettung organisiert hat", sagt Markus Raich, der den Einsatz schließlich übernahm. "Ich habe ihm gesagt, dass er genau dort bleiben soll, wo er ist. Wir kommen."

Bei einer Hütte in der Elmgrube im Toten Gebirge wurde der Schneeschuhwanderer unverletzt aufgefunden. Die Bergretter begleiteten ihn gesichert zurück ins Tal.

Überschreitung des Toten Gebirges: Beliebte Skitour

Die dreitätgige Überschreitung des Toten Gebirges ist im Frühjahr eine beliebte Skitour. Am ersten Tag steigt man von Altaussee zur Windelseehütte, der zweite Tag führt über das wellige Karstgelände zur Pühringerhütte bevor am am dritten Tag über ab dem Hetzkogelsattel nach Hinterstoder abfährt. Die Übernachtung findet hierbei in Selbstversorgung in den Winterräumen der genannten Hütten statt.