Aufwändige Suchaktion

Berchtesgaden: 55-Jähriger verunglückt am Signalkopf

Bei einer groß angelegten Suchaktion unter Einsatz des Polizeihubschraubers "Edelweiß 3“ und 17 Einsatzkräften der umliegenden Bergwachten wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag kurz nach 2.30 Uhr ein am Signalkopf im östlichen Lattengebirge abgestürzter 55-jähriger Bergläufer tot gefunden.

Rettungshelikopter im Einsatz
© BRK Kreisverband Berchtesgadener Land

Mieterin veranlasst Suchaktion

Nach Angaben des BRK Kreisverbandes Berchtesgadener Land hatte der Mann noch am Mittag ein Foto vom Gipfel an seine Mieterin geschickt. Diese meldete den 55-Jährigen am späten Abend als vermisst, da er nicht nach Hause zurückgekehrt und auch nicht mehr über sein Handy erreichbar war.

Das Auto des Vermissten konnte am Parkplatz lokalisiert und das Handy des Vermissten im östlichen Lattengebirge geortet werden. Die gegen 22:40 Uhr alarmierte Bergwacht suchte mit 17 Einsatzkräften und der Wärmebild-Drohne den Fuß der Signalkopf-Nordwand und die verschiedenen Wege von Hallthurm und vom Eisenrichter aus zum Gipfel hinauf ab, wobei sie gegen 01:30 Uhr einen Eintrag des Vermissten im Signalkopf-Gipfelbuch fanden. Zunächst war aber unklar, ob der sehr fitte Läufer mit seinem großen Aktionsradius überhaupt noch im Gebiet der Schlafenden Hexe ist, oder ob das Suchgebiet ausgeweitet werden muss. 

<p>Nächtliche Rettungaktion im Scheinwerferlicht des Helikopters</p>

Nächtliche Rettungaktion im Scheinwerferlicht des Helikopters

© BRK Kreisverband Berchtesgadener Land

Nächtliche Ortung des Smartphones

Gewissheit verschaffte dann die Besatzung des Polizeihubschraubers "Edelweiß 3“, die ab 01:00 Uhr aus der Luft unterstützte. Sie konnte gegen 02:00 Uhr das Handy des Mannes südöstlich unterhalb des Gipfels orten. Per Scheinwerfer lotsten sie die Fußmannschaften durch den dichten und unübersichtlichen Bergwald. 

Da im steilen Schrofen- und Waldgelände die Chance bestand, dass der mutmaßlich abgestürzte Mann noch lebt, ließ der Einsatzleiter den Bergwacht-Notarzt nachalarmieren. Gegen 02:30 Uhr hörte die Bergwacht dann das Handy klingeln und fand wenige Minuten später auch den tödlich Abgestürzten. Der Einsatz musste jedoch gegen 03:00 Uhr bedingt durch die Dunkelheit und das steile Absturz-Gelände unterbrochen werden. 

<p>Bergung des Toten im Lattengebirge</p>

Bergung des Toten im Lattengebirge

© BRK Kreisverband Berchtesgadener Land

Bergung des Verunfallten am Freitagvormittag

Die Bergung des Verstorbenen fand am Freitagvormittag von 08:30 bis 10:30 Uhr gemeinsam mit der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) der Polizei und der Besatzung des Polizeihubschraubers "Edelweiß 2“ statt. Per Helikopter wurden zwei Polizeibergführer und zwei Bergretter mit der Winde an der Einsatzstelle an der steilen Südostflanke des Signalkopfs abgesetzt. Sie nahmen den Unfall auf und bargen den Toten. 

Die Polizei geht davon aus, dass der 55-Jährige allein unterwegs war und bereits am frühen Donnerstagnachmittag im Abstieg kurz unterhalb des Gipfels rund 50 Höhenmeter durch die steile Südostflanke abgestürzt war. Fremdverschulden sei wohl auszuschließen.

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