Südtirol: Klettersteiggeher aus Flying Fox gerettet
Kurz vor 14.00 Uhr ging bei der Bergrettung Meran der Notruf aus dem Zieltal ein. Ein deutscher Klettersteiggeher aus Homburg kam im Flying Fox nicht mehr weiter. Der Mann war auf knapp der Hälfte der Strecke steckengeblieben und konnte weder vor noch zurück.
Die Bergrettung Meran rückte mit fünf Rettern zur Unfallstelle aus und stieg über die Schutzhütte Nasereit (1.523 m) zum Verunglückten auf. Der Rentner konnte über den Flying Fox zurückgezogen werden und auf ein Hängetrauma untersucht werden.
Im Anschluss wurde er zur Schutzhütte begleitet, von wo aus die Bergrettung Meran den Mann ins Tal begleitete. Zu diesem Zeitpunkt ging es dem Klettersteiggeher wieder besser. Der Einsatz war nach etwa drei Stunden beendet.
Bergunfall im Heini Holzer Klettersteig
Fast zeitgleich kam es zu einem Bergunfall im Heini Holzer Klettersteig am Ifinger (2.581 m). Ein Paar aus Deutschland beging den Steig, als der vorangehende Mann beim sogenannten Edelweiß ausrutschte und in das Sicherungsset abstürzte. Da der Mann zusätzlich erschöpft war und unter leichtem Schwindel litt, wählte die Frau den Notruf.
Die erneut alarmierte Bergrettung Meran machte sich im Hubschrauber auf dem Weg zum Abgestürzten. Der Notarzthubschrauber Pelikan 1 nahm an einem Zwischenlandeplatz einen der Bergretter auf und flog ihn zum Klettersteig. Am Unfallort angekommen wurde der Retter per Winde zum Verletzten abgeseilt und führte die medizinische Erstversorgung durch.
In Folge wurden beide Männer mit der Winde in den Heli gezogen und zum Zwischenlandeplatz geflogen. Dort angekommen wurde der Verunfallte vom Rettungsdienst Weißes Kreuz in Empfang genommen und ins Krankenhaus Meran gebracht. Auch dieser Einsatz war nach etwa drei Stunden beendet.
Über den Heini Holzer und den Ziel Klettersteig
Der Heini Holzer Klettersteig in den Sarntaler Alpen ist mit 700 Klettermetern und der Schwierigkeit B/C eine eher moderate Ferrata. Dennoch wird der Klettersteig häufig unterschätzt. Besonders die vertikal verlaufenden Passagen zu Beginn sind kräftezehrend. Benannt ist der Eisenweg nach dem Südtiroler Alpinisten Heini Holzer, der vor allem durch seine Steilwandabfahrten auf Ski bekannt wurde.
Der Ziel Klettersteig am Gingglegg (1.891 m) in den Ausläufern der Texelgruppe ist etwas fordernder. Die Ferrata kommt ohne Trittbügel aus und schlängelt sich bis zu Schwierigkeit C (meist leichter) über 750 Meter bergauf. Die Begehung des Flying Fox ist optional.
Mit diesen Empfehlungen des ÖAV kommt ihr sicher durch die nächste Ferrata:
1 Kommentar
Kommentar schreibenIch bin den Zielklettersteig selbst vor ein paar Tagen gegangen und muss sagen, dass er meiner Meinung nach zu leicht bewertet ist. Ich gehe regelmäßig Sportklettern und hatte teilweise große Schwierigkeiten. Das ist ein Sportklettersteig, der auf jeden Fall glatt mit C eingestuft werden müsste. Der Klettersteig fordert von Anfang bis Ende viel Kraft. Es gibt wenig Passagen die leicht sind und ohne kettererfahrung würde ich abraten einzusteigen.