Unglück im Aufstieg zur Mittellegihütte

Eiger: Alpinisten nach Eislawine vermisst

Berichten zufolge befanden sich zwei Personen im Aufstieg zur Mittellegihütte, als es zu einem Eissturz kam. Aufgrund schwieriger Bedingungen musste die Suche nach den beiden Vermissten kurzzeitig unterbrochen werden.

Eiger-Nordwand: Alpinisten nach Eislawine vermisst
© IMAGO / Rainer Mirau

Eislawine am Eiger: Zwei Personen vermisst

Wie die Kantonspolizei Bern schreibt, kam es am Montagnachmittag (21. August 2023) in der Nähe der Station Eismeer am Eiger zu einem Eisabbruch mit Lawinenabgang. Zwei Personen befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Aufstieg zur Mittellegihütte. Sie gelten als vermisst. Umgehend seien "umfangreiche Suchmaßnahmen" eingeleitet worden, schreibt die Polizei weiter.

Neben Einsatzkräften der Kantonspolizei Bern und der Alpinen Rettung Schweiz waren zwei Lawinensuchhunde, mehrere Helikopter der Rega und der Air-Glaciers im Einsatz gefordert. Bislang konnte Ausrüstungsmaterial gesichtet werden, jedoch fehlt von den beiden Bergsteigern jede Spur. 

Suche am Eiger vorerst unterbrochen

"Nach erfolgter Lagebeurteilung musste die Suche vorerst aufgrund von schwierigen Bedingungen – weitere Eisabbrüche sind in der Region jederzeit möglich – unterbrochen werden," so die Mitteilung der Polizei im Wortlaut.

Zwischenzeitlich seien laut Kantonspolizei konkrete Hinweise eingegangen, um wen sich bei den Vermissten handle. Nach aktuellen Erkenntnissen sind es eine Frau und ein Mann aus Österreich, die in Folge der Lawine mutmaßlich verschüttet wurden.

Über den Zustieg zur Mittellegihütte

Wer nicht vom Tal zur Hütte aufsteigen will, hat die Möglichkeit, mit der Jungfraubahn bis zur Station Eismeer zu fahren. Von dort geht es durch den Stollen auf den Challifirn. Dieser durch Eisschlag gefährdete Abschnitt muss in Folge gequert werden. Der Ausstieg zu den Felsen befindet sich in der Falllinie des Großen Turms.

Dort muss im IV. Schwierigkeitsgrad zwei Seillängen hinaufgeklettert (mit Bohrhaken eingerichtet) und weiter über Geröllbänder zur Hütte gequert werden. Ab der Station nimmt der Zustieg etwa 2 Stunden in Anspruch.

Wie die Hütte auf ihrer Webseite mitteilt, kam es bereits am 14. August zu einem Eissturz auf der Route. Der Zugang sei jedoch weiterhin möglich. "Die Brücke über den Gletscherspalt wurde beim Eissturz beschädigt. Der Gletscherspalt kann rund 10 Meter unterhalb der Brücke passiert werden," so die Auskunt auf der Homepage.

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