Was ist Erfolg?

Laura Dahlmeier zieht Bilanz zur Tadschikistan-Expedition

"Was ist Erfolg? Der Gipfel? Eine Goldmedaille? Ein neuer Rekord? Sicher zu Hause zu sein? Glücklich sein?" Mit diesen Fragen beginnt der Text, in dem Ex-Biathletin und Alpinistin Laura Dahlmeier ihre mehrwöchige Tadschikistan-Expedition Revue passieren lässt. Nach dem Gipfelerfolg am Pik Korschenewskaja (7.105 m) gelangen nicht alle weiteren Ziele. Dennoch zieht die Bergführerin ein positives Resümee.

Laura Dahlmeier zieht Bilanz zur Tadschikistan-Expedition
© Laura Dahlmeier/Instagram

Laura Dahlmeiers Expedition nach Tadschikistan

"Ziel unserer Expedition nach Tadschikistan war es, den Pik Korschenewskaja (7.105 m) und den Pik Kommunismus / Ismoil Somoni (7.495 m) zu besteigen, aber auch neue Erfahrungen zu machen, in eine andere Kultur einzutauchen, von anderen Menschen zu lernen, das Expeditionsleben zu leben, neue Berge zu sehen, eine gute Zeit zusammen zu haben und auf jeden Fall sicher zurückkommen," so Dahlmeier bei Instagram.

75 Prozent der Gipfelziele habe sie erreicht, und "100% der anderen Ziele". Die Besteigung des Pik Kommuismus (7.495 m) gelang aufgrund schwieriger Bedingungen und nahezu hüfthohem Schnee nicht. Die schneidende Kälte gab den Ausschlag: "Meine Füße waren unglaublich kalt und ich habe versucht, sie aufzuwärmen wie an den Tagen zuvor, aber keine Chance. Alle Bemühungen waren vergeblich, es gab nur eine vernünftige Entscheidung. Abstieg."

Laura Dahlmeier: "Die Expedition war auch ohne zweiten 7000er ein Erfolg"

Während sich Laura Dahlmeier auf etwa 7.100 m zur Umkehr entschloss, um Erfrierungen zu vermeiden, stieg ihr Bruder Pirmin mit dem Team weiter zum Gipfel auf. Die Ex-Biathletin stieg währenddessen weiter ab. Gegen 10 Uhr erreichte die Expedition den Gipfel und damit den höchsten Punkt der ehemaligen Sowjetunion. 

Bereits am Folgetag trafen alle wieder wohlbehalten im Basecamp ein. Lauras Bilanz: "Am Ende würde ich sagen, unsere Expedition war auch ohne den zweiten 7000er erfolgreich. Wir sind beide glücklich und gesund zurück!"

Über den Pik Kommunismus

Der Pik Kommunismus, auch Pik Ismoil Somoni ist mit 7.495 m der höchste Berg Tadschikistans und der vierthöchste des Pamirs. Der Berg wurde bereits drei Mal umbenannt: Von 1932 bis 1962 hieß er Pik Stalin nach Josef Stalin, von 1962 bis 1998 Pik Kommunismus. Der heutige Name verweist auf den Samanidenherrscher Ismail I..

Im Jahr 1933 wurde der Berg von einer sowjetischen Expedition erstbestiegen. Auch damals kämpften die Alpinisten mit der extremen Kälte: Von den sechs gestarteten Bergsteigern gelang mutmaßlich allein Jewgeni Abalakow der Gipfelerfolg. Diese Besteigung ist jedoch umstritten, da alle anderen Teilnehmer vorab zur Umkehr gezwungen waren oder starben.

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