Rettungseinsätze am Wochenende

Wilder Kaiser & Kaunergrat: Bergsteiger aus Unwetter gerettet

Das vergangene Wochenende war von unbeständigem Wetter und nur kurzen Fenstern geprägt. Am Wilden Kaiser und am Kaunergrat kam es infolge zu alpinen Notlagen. Alle Beteiligten konnten unverletzt gerettet werden.

Wilder Kaiser & Kaunergrat: Bergsteiger aus Unwetter gerettet
© IMAGO / Pond5

Einsatz an der Ellmauer Halt am 28.07.2023:

Am 28. Juli 2023 gegen 11:00 Uhr startete ein 61-jähriger Deutscher von der Wochenbrunneralm in Ellmau eine Bergtour über die Gruttenhütte auf die Ellmauer Halt (2.344 m). Beim Abstieg wurde der Mann gegen 21:30 Uhr von einer Gewitterfront überrascht, wie die Polizei Tirol mitteilt.

Da es bereits dunkel wurde, er stark durchnässt war und sich im Hochgrubach Kar verlaufen hatte, rief der Mann eine Bekannte in München an. Über mehrere Umwege konnten die Leitstelle Tirol verständigt und die Bergrettung Scheffau alarmiert werden.

Die Einsatzkräfte konnten den Mann über dessen Handy orten und zu ihm aufsteigen. Gegen 23:40 Uhr trafen die Retter bei dem stark unterkühlten Mann ein. Er wurde mittels Gebirgstrage und Seilsicherung zur Gruttenhütte transportiert und anschließend ins Krankenhaus Kufstein gebracht.

Über den Klettersteig auf die Ellmauer Halt (2.344 m)

Die Ellmauer Halt ist der höchste Gipfel im Wilden Kaiser. Der seilversicherte Gamsängersteig (B/C, 1) ist der leichteste Weg zum Gipfel und bei gutem Wetter entsprechend stark frequentiert. Die als Stützpunkt ideal am Weg gelegene Gruttenhütte und die fast durchgängige Versicherung machen den Steig zu einer der beliebtesten Kaisertouren.

Einsatz an der Watzespitze am 28.07.2023:

Am 28.07.2023 stiegen zwei österreichische Alpinisten (53 und 45 Jahre) von Plangeross auf die Kaunergrathütte auf, wo sie übernachteten. Am Folgetag (29.07.2023) machten sie sich gegen 5:00 Uhr morgens in Richtung Watzespitze auf. Den Gipfel erreichten beide laut Polizeimeldung gegen 11:50 Uhr über den Ostgrat.

Beim Rückweg (ebenfalls über den Ostgrat) verstieg sich das Duo. Der weitere Abstieg war witterungsbedingt (Nebel, starker Regen) nicht möglich. Mangels Handyempfang konnten sie keinen Notruf absetzen. Die beiden Männer verbrachten die Nacht windgeschützt am Ostgrat.

Dort konnten während der mittlerweile in Gang gesetzten Suche am 30.07.2023 gegen 7:00 Uhr vom Rettungshubschrauber "Christopherus 1" auf einer Höhe von ca. 2.900 m unverletzt lokalisiert werden. Nach erfolgter Taubergung durch den Polizeihubschrauber "Libelle" und Flug zur Kaunergrathütte konnten die Alpinisten selbstständig ins Tal absteigen.

Über den Ostgrat auf die Watzespitze (3.533 m)

Der Watzespitze-Ostgrat ist eine technisch mittelschwierige Klettertour (bis IV) am Kaunergrat in den Ötztaler Alpen. Die Kletterei in meist gutem Granit ist zwar nie richtig schwierig, jedoch ist die Orientierung eine Herausforderung.

Zahlreiche Verhauer sorgen gerade im Abstieg häufig für Verwirrung und Zeitverlust, weshalb die Tour nur bei absolut sicheren Bedingungen angegangen werden sollte. Wer in den ersten Seillängen bereits Orientierungsprobleme hat, muss die Uhr im Blick behalten und im Zweifel umdrehen.

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