Kein Handyempfang am Unfallort

Lawinenabgang im Sellrain: Tourengeherin hat Glück im Unglück

Für eine Tourengeherin aus der Schweiz war der Montag (13.03.2023) gleichzeitig Glücks- wie Unglückstag: Die 56-Jährige war gemeinsam mit fünf anderen Personen auf Skitour, als sie von einer Lawine erfasst und bis zum Bauch verschüttet wurde. Sie konnte gerettet und ins Krankenhaus nach Hall geflogen werden.

Am Zwieselbacher Rosskogel (im Bildhintergrund) ereignete sich der Lawinenunfall.
© IMAGO / imagebroker

Update vom 20.03.2023: Suchaktion wegen einer Lawine im Sellrain ergebnislos

Im Sellrain kam es am Sonntag, 19.03.2023, erneut zu einem Lawinenereignis. Offensichtlich wurde im Gegensatz zum Lawinenabgang am 13.03. (siehe unten) aber niemand verschüttet. Gegen 13:30 Uhr fuhr eine Gruppe von Skitourengehern von der Schöntalspitze (3.002 m) ab. Als sie einen Lawinenabgang registrierten, der sich seit ihrem Aufstieg am Vormittag ereignet haben musste, suchten sie den Lawinenkegel ab, da sie vorher einen Tourengeher in der Abfahrt gesehen hatten. Zudem alarmierten sie die Bergrettung Sellrain, die per Polizeihubschrauber zum Einsatzort geflogen wurde. Die Suche mit Lawinenhund blieb ohne Ergebnis, die Suche wurde um 16 Uhr beendet.

Meldung vom 15.03.2023: Lawine am Zwieselbacher Rosskogel im Sellrain: Opfer wird teilverschüttet

Die Tourengeher waren am 13.03. von St. Sigmund im Sellrain zum Zwieselbacher Rosskogel (3.081 m) gestartet. Gegen 13.30 Uhr hatte die sechsköpfige Gruppe den Gipfel erreicht. Für die Abfahrt wählten sie das Walfeskar zur Pforzheimer Hütte (2.310 m). Von dort wollten sie über das Gleirschtal zurück nach St. Sigmund abfahren.

"Kurz nach der Einfahrt ins Walfeskar fuhr die Gruppe an der orografisch rechten Seite (SO Hang), in einer Seehöhe von ca. 2750 m, einzeln durch das Kar ab. Als die dritte Tourengeherin, eine 56-jährige Schweizerin, einfuhr, löste sich plötzlich oberhalb von ihr eine Schneebrettlawine. Sie wurde von den Schneemassen erfasst und einige Meter mitgerissen," berichtet die Tiroler Landespolizei. 

Als die Lawine zum Stillstand kam, war die Tourengeher bis zum Bauch verschüttet. Ihr Oberkörper und der Kopf waren jedoch frei. Die Frau war bei Bewusstsein, klagte jedoch über Schmerzen im rechten Unterschenkel. Die restlichen Mitglieder Gruppe waren nicht von der Lawine erfasst worden und konnten der Verschütteten sofort zur Hilfe eilen.

Laut Report der Tiroler Landespolizei gibt es an der Unfallstelle keinen Handyempfang, weshalb einer der Tourengeher zur Pforzheimer Hütte abfahren musste und erst dort die Rettungskette in Gang setzen konnte. Die Verletzte wurde anschließend per Heli ins Krankenhaus nach Hall geflogen.

Die fünf verbliebenen Tourengeher entschieden sich wegen der inzwischen eingetretenen Erwärmung und der damit erhöhten Gefahrenstufe gegen eine weitere Abfahrt ins Tal. Die Gruppe wurde von der Besatzung des Polizeihubschraubers "Libelle" ins Tal geflogen. Im Einsatz waren der Rettungshubschrauber NAH Martin 2, der Polizeihubschrauber "Libelle" sowie ein Beamter der Alpinpolizei.

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