"Gletscherschmelze live!"

Robert Jasper: Zweiter Versuch im patagonischen Inlandeis

Extrembergsteiger Robert Jasper musste Anfang des Jahres eine Expedition ins nördliche patagonische Inlandeis aufgrund der Spuren des Klimawandels abbrechen. Nun startet er mit Bergführer und Seilpartner Jörn Heller zu einem neuen Versuch.

Robert Jasper: Auf Expedition in Patagonien
© Severin Karrer

Expedition zur Erforschung des Klimawandels: "Gletscherschmelze live!"

Bereits Anfang des Jahres hatte sich Robert Jasper zusammen mit seinem Bergführerkollegen Jörn Heller und einem Team von Wissenschaftlern auf den Weg nach Patagonien gemacht, um einen noch unbestiegenen Gipfel des dortigen Inlandeises zu besteigen und den Klimawandel in diesem Gebiet zu erforschen.

<p>Robert Jasper und Jörn Heller auf Expedition in Patagonien.</p>

Robert Jasper und Jörn Heller auf Expedition in Patagonien.

© Klaus Fengler

Gefilmt wurde das Abenteuer von einem Kamerateam für eine Fernsehproduktion des ZDF. Aufgrund der warmen Temperaturen sah sich das Team mit einstürzenden Eistürmen, unpassierbaren Gletscherspalten und Felsstürzen konfrontiert, "Gletscherschmelze live!“. Robert und Jörn erreichten ihr Gipfelziel deshalb nicht.

Robert Jasper: Erforschung des patagonischen Eises

Das "Hielo Continental", wie die das nördliche und südliche patagonische Eisfeld genannt werden, ist die größte Eismasse außerhalb der Polarkappen. Mächtige, bizarr vereiste Berge ragen in den Himmel, Traumziele für Bergsteiger! Alleine das nördliche Eisschild ist heute mit seinen 4000 Quadratkilometern immer noch weitgehend unerforscht und einer der letzten weißen Flecken auf der Landkarte. 

Erneute Expedition im patagonischen Frühjahr

Mitte Oktober starten Robert Jasper und Jörn Heller erneut. Im patagonischen Frühjahr hoffen die beiden Bergsteiger auf niedrigere Temperaturen. Mehr Schnee ermöglicht ein schnelleres Vorankommen auf den Gletschern mit Ski und sicherere Verhältnisse beim Eisklettern am Berg. Vorausgesetzt die Lawinensituaton ist günstig und Kälte und Wind sind nicht zu stark.

Die extremen Wetterbedingungen werden den beiden zwar alles abverlangen, aber darauf haben sich die Bergprofis eingestellt. Zu zweit ohne Kamerateam wollen die beiden flexibler und schneller als bei der letzten Expedition agieren, was ihnen Sicherheit und womöglich auch den Gipfelerfolg bescheren wird. Mit Spezialkameras ausgerüstet werden Robert Jasper und Jörn Heller ihr Abenteuer dokumentieren.

Aktuelle Informationen zur Expedition teilt Robert Jasper auf seinem Instagram-Account:

<p>Foto der ersten Expedition von Jasper und Heller.</p>

Foto der ersten Expedition von Jasper und Heller.

© Severin Karrer

Deutscher Extrembergsteiger: Robert Jasper

Robert Jasper, 54, gehört zur Weltelite der Extrembergsteiger. Der Deutsche ist bekannt für Höchstleistungen in sämtlichen Spielarten des Bergsteigens, vom modernen Eis- und Mixedklettern bis zu Expeditionen zu den schwierigsten Bergen der Welt, im Himalaya, Alaska, Kanada und Patagonien. Sein Spezialgebiet sind anspruchsvolle Erstbegehungen in den Alpen sowie zahlreiche Soloprojekte. Mit den Verhältnissen in Patagonien ist Robert durch Projekte am Cerro Murallon und Cerro Torre vertraut.

Auf seiner aktuellen Expedition wird er begleitet von Kletterpartner und Bergführer Jörn Heller, der für die bis dato schnellste Begehung des berüchtigten Cerro Torre in Patagonien bekannt ist.

Robert Jasper und Jörn Heller waren schon häufiger gemeinsam in Patagonien, z. B. bei ihrer Expedition 2019:

1 Kommentar

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Maximilian Meyer

Ich achte Robert Jasper sehr als Bergsteiger und Kletterer, aber diese Aussagen von Ihm zum Klimawandel von Ihm sind schwer zu ertragen. Da fehlt wirklich die Selbstreflexion zur Gänze. "Expedition zur Erforschung des Klimawandels: "Gletscherschmelze live!"" Was muss da bitte noch erforscht werden? Die Faktenlage ist klar. Wenn jemand wissen will wie es in Patagonie aussieht, sollte man dort Menschen engagieren. Dafür braucht es keine deutschen Bergsteiger.
Vor allem im Bezug auf den 2019er Artikel zu "Eiger: Jasper realisiert Solo-Erstbegehung in der Nordwand" sind die Aussagen noch abstruser. Da mahnte er schon an "Neben den Entscheidungsträgern der Wirtschaft und in der Politik ist jeder Einzelne von uns gefragt! Ich finde wir sollten persönliche Schritte gegen den Klimawandel unternehmen, sonst ist es nicht nur für unsere Berge, sondern auch für unsere Zukunft zu spät!"
Und jetzt wird wieder um die halbe Welt geflogen? Jeder sollte sein Beitrag leisten. Auch Spitzensportler.