Österreichisches Kuratorium veröffentlicht Saison-Bilanz

Alpinunfälle in Österreich 2021: Weniger Unfälle, mehr Tote

Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit präsentiert die Unfallstatistik des Jahres 2021: Im Jahr 2021 sind 272 Menschen in Österreichs Bergen ums Leben gekommen, davon waren 43 Frauen und 229 Männer.

Alpinunfälle in Österreich 2021: Weniger Unfälle, mehr Tote
© IMAGO / Eibner Europa

Wie aus der Alpinunfallstatistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit hervorgeht, sind im Jahr 2021 zwischen 1. Januar und 31. Dezember 272 Menschen in Österreichs Bergen ums Leben gekommen. Das langfristige Mittel liegt bei 286 Toten pro Jahr. Im Jahr 2021 sind 43 Frauen (16 %) und 229 Männer (84 %) am Berg tödlich verunglückt.

Im Jahr 2021 verunfallten insgesamt 7.561 Menschen (Tote, Verletzte und Unverletzte). Das sind deutlich weniger als im Mittel der letzten zehn Jahre. Dieses liegt bei 11.043 Personen pro Jahr. 

<p>Abb. 1: Alpintote in Österreich nach Jahren (01.01.2021 bis 31.12.2021 & Mittel 10 Jahre von 2012 bis 2021)</p>

Abb. 1: Alpintote in Österreich nach Jahren (01.01.2021 bis 31.12.2021 & Mittel 10 Jahre von 2012 bis 2021)

© ÖKAS / BMI Alpinpolizei

Für das Jahr 2021 wurden bei insgesamt 5.946 registrierten Unfällen (Mittel 10 Jahre: 7.654) 4.961 Verletzte in der Alpinunfalldatenbank verzeichnet (Mittelwert der letzten zehn Jahre: 7.244). Tirol ist hierbei, wie in den Vorjahren, Spitzenreiter bei den Alpinunfällen.

189 Tote aus Österreich, 58 aus Deutschland

Etwa 70% (189 Personen) der tödlich Verunglückten stammen im Jahr 2021 aus Österreich (Mittel 10 Jahre: 61%), gefolgt von Deutschland mit 22 % (58 Personen; Mittel 10 Jahre: 25%). Fast alle Todesopfer in Österreichs Bergen stammen aus dem europäischen Raum.

Ruhiger Pandemie-Winter, boomender Outdoor-Sport im Bergsommer 2021

Unfalltreiber Nummer Eins im Winter sind Pisten und Skirouten. Nicht aber so im Jahr 2021: Aufgrund der Pandemiemaßnahmen (bedingter Skibetrieb und Reiseeinschränkungen) fand eine noch stärkere Verschiebung hin zu den bereits seit Jahren „boomenden“ Sommerdisziplinen Wandern und Mountainbiken (inkl. E-Bike) statt.

Disziplin 2021 Alpintote %-Anteil 2021
Tote Sommerbergsportdisziplinen 155 57 %
Tote Winterbergsportdisziplinen 42 15 %
Klassische Nicht-Bergsportdisziplinen (Jagd, Fortunfälle, Straßenverkehr) 75 28 %
GESAMT 2021 272 100 %

Die Bergsportdisziplin mit den meisten Unfalltoten im Jahr 2021 ist Wandern/Bergsteigen mit 111 Toten, gefolgt von 16 tödlichen Unfällen (Mittel 10 Jahre: 7 Tote) sowie Forstunfälle u. ä. mit 28 Toten (Mittel 10 Jahre: 23 Tote).

Unfalldisziplin 2021 Mittel 10 Jahre %-Anteil 2021 %-Anteil Mittel 10 Jahre
Wandern/Bergsteigen 111 191 40 % 35 %
Mountainbiking 16 7 6 % 2 %
Klettern 13 16 5 % 6 %
Flugunfall 10 8 4 % 3 %
Kombinierte Tour/Hochtour 2 5 1 % 2 %
Höhlenunfälle 0 1 0 % 0 %
(Ski-)Tour 24 23 9 % 8 %
Piste/Skiroute 6 29 2 % 10 %
Variantenski 6 10 2 % 10%
Rodeln 3 2 1 % 1 %
Langlauf 2 2 1 % 1 %
Eisklettern 1 1 0 % 0 %
Liftunfall 0 1 0 % 0 %
Forstunfall u.ä. 28 23 10 % 8 %
Suizid 24 25 9% 9%
Sonstiges 13 19 5 % 7 %
Jagd 4 5 1 % 2 %
Straßenverkehr 6 6 2 % 2 %
GESAMT 272 286 100 % 100 %

18 Lawinentote in der Saison 2020/21

Im Jahr 2021 wurden in Österreich von der Alpinpolizei 130 Lawinenunfälle registriert. 18 Personen (Mittel der letzten zehn Jahre: 19), darunter 16 Männer und 2 Frauen kamen dabei ums Leben. 

Die tödlichen Unfälle durch Lawinen verteilen sich nach Bundesländern wie folgt: 10 in Tirol, 4 in Salzburg und je ein Lawinentoter in Kärnten und der Steiermark. Die Verteilung der Lawinentoten im Jahr 2021 nach Herkunft und Disziplin sieht wie folgt aus: 16 aus Österreich und je ein Toter aus Rumänien und Deutschland; 15 auf (Ski-)Tour und 3 Lawinentote beim Variantenfahren.

0 Kommentare

Kommentar schreiben