Schritt für Schritt

Hangelpartie am Arlberger Winterklettersteig

Seit über 20 Jahren gibt es im Skigebiet Rendl oberhalb von St. Anton den Arlberger Winterklettersteig. Eine Begehung lohnt sich!

Hangelpartie am Arlberger Winterklettersteig
© IMAGO / imagebroker

Hangelpartie am Arlberger Winterklettersteig

Am Drahtseil zu hangeln ist in! Und Ferratisti, die selbst im Winter nicht auf das Vergnügen verzichten wollen, können sich am Arlberg auch bei Eis und Schnee in die Stahlseile einklinken. Seit 2000 gibt es nämlich im Skigebiet Rendl oberhalb von St. Anton den Arlberger Winterklettersteig.

Unter normalen Bedingungen wäre dieser technisch gesehen nicht extrem anspruchsvoll (Schwierigkeit D). Doch der Drahtseilweg an der Vorderen Rendlspitze (2816 m) und der Mitterkarspitze (2792 m) führt durch wahrlich hochalpines Gelände. Kälte und Wind können zu dieser Jahreszeit an dem ausgesetzten Grat schwer zu schaffen machen.

Klettersteig mit Freeride-Finale

Zu den längsten Touren zählt dieser Steig aber nicht. So wäre Eile allein deshalb nötig, um noch den richtigen Pulver bei der abschließenden Tourenabfahrt durchs Malfontal hinab nach Pettneu zu erwischen. Denn ohne Ski kommt man am Ende des Winterklettersteiges an der Roßfallscharte nicht davon.

<p>Treppenartig reiht sich ein Felsaufschwung an den nächsten. </p>

Treppenartig reiht sich ein Felsaufschwung an den nächsten.

© Folkert Lenz

Auch deswegen geht die Tour keinesfalls ohne eine ordentliche Portion alpine Erfahrung – auch, was Lawinenkenntnisse betrifft. Neben Klettersteig-Set, Helm und Steigeisen gehören LVS, Schaufel und Sonde in den Rucksack. Denn der abschließende Downhill im Powder ist natürlich das Sahnehäubchen auf dieser Drahtseiltour.

In dieser (zugegebenermaßen etwas älteren) Fotogalerie könnt ihr euch die Schlüsselstellen im Bild ansehen:

Toureninfos zum Arlberger Winterklettersteig auf die Vordere Rendlspitze (2816 m)

Im Aufstieg eine relativ kurze Spritztour am Drahtseil. Am Schluss eine tolle Skiabfahrt.

  • Schwierigkeit: Klettersteig, schwer, D

  • Höhenmeter: 200 Hm (hoch), 1500 Hm (runter)

  • Gesamtzeit: 3 ½ – 4 ½ Std.

  • Beste Zeit: Januar – April.

  • Talort: St. Anton am Arlberg, 1304 m.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz Rendl in St. Anton.

  • Route: Direkt an der Bergstation des Sesselliftes Riffel II im Rendl-Skigebiet liegt der Einstieg zum Klettersteig. Das Drahtseil führt durchgehend über die Grate von Vorderer Rendlspitze und Mitterkarspitze bis in die Roßfallscharte. Von dort mit Ski (östlich hinab) die Tourenabfahrt durchs Malfontal nach Pettneu und mit Skibus retour nach St. Anton. Oder alternativ ab dem Steigende (westlich) Richtung Roßfallalp hinab und zurück ins Skigebiet.

<p>Klicken Sie auf die Karte für eine Großansicht.</p>

Klicken Sie auf die Karte für eine Großansicht.

© alpin.de

Arlberger Winterklettersteig: Infos zu Bergführer, Ausrüstung und Bergbahn

Die Überschreitung der Vorderen Rendlspitze mit der Skiabfahrt nach Pettneu ist ein hochalpines Erlebnis. Sie verlangt aber auch Erfahrung.

  • Info: Tourismusverband St. Anton am Arlberg, stantonamarlberg.com

  • Anreise: Über die Inntalautobahn oder den Fernpass nach Landeck und weiter nach St. Anton. Dorthin auch aus der Bodenseeregion via Arlbergtunnel.

  • Bergbahn: Arlberger Bergbahnen, abbag.com

  • Bergführer: Arlberg-Alpin, arlbergalpin.at

  • Literatur: Axel Jentzsch-Rabl u. a.: Klettersteigführer Österreich, Alpinverlag, 2013.

  • Karte: Alpenvereinskarte, 1: 25 000, Blatt 3/2, Lechtaler Alpen – Arlberggebiet (Skitouren).

  • Ausrüstung: Klettersteig-Set, Helm, ggf. Steigeisen und Eispickel. Skitourenausrüstung, LVS, Schaufel und Sonde.

Die besten Freetourer der Saison findet ihr in unserem aktuellen Test:

Text von Folkert Lenz

1 Kommentar

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Herr_oli

In den Bericht müsste noch rein, daß der Zubringerlift seit geraumer Zeit (2. Saison) nicht mehr fährt. Laut den Mitarbeitern bei der Information in St Anton wegen Personalmangel. Wer den Steig machen will muss also erstmal eine lange und (zumeist oben) steile und eisige Piste raufkraxeln. Das dauert und muss bei der Zeitplanung berücksichtigt werden. Schade, denn der (aufwendig renovierte) Steig ist spektakulär und die Abfahrt nach Pettneu lohnenswert.