Über den Mannlgrat zum Gipfel

Bergtour auf den Hohen Göll in den Berchtesgadener Alpen

Zwei markante Gipfel beherrschen das Bild des Berchtesgadener Talkessels gen Osten hin: das Hohe Brett und der Hohe Göll. Über beide Gipfel führt die sehr aussichtsreiche und äußerst beliebte Überschreitung des dritthöchsten Gipfels im Kranz der Berge um Berchtesgaden.

Das Gipfelkreuz des Hohen Göll ist in der Abendsonne besonders schön.
© IMAGO / imagebroker

Vom Kehlsteinhaus über den Mannlgrat auf den Hohen Göll

Es empfiehlt sich die Auffahrt mit dem ersten Bus zum in der NS-Zeit erbauten Kehlsteinhaus. Denn dann hat man den Weg über den Kehlsteingipfel noch weitgehend für sich allein und genügend Zeit für die erlebnisreiche Überschreitung des Göll! Hinter einer Steinmauer lässt man den Touristenrummel hinter sich und folgt dem in den 1950ern von der DAV-Sektion Berchtesgaden erbauten und von der Nationalparkverwaltung in den letzten Jahren sanierten Mannlgratsteig.

<p>Am Kehlsteinhaus startet die Tour.</p>

Am Kehlsteinhaus startet die Tour.

© picture alliance / Shotshop

Der über weite Strecken versicherte Steig führt an zahlreichen Felstürmen entlang, über Bänder, Scharten und Felsenfenster hinweg zur Mannlscharte. Hier ist noch eine senkrechte, mit Tritthilfen versicherte Wand zu überwinden. Weiter geht es unschwierig über einen breiten, schrofigen Rücken zum Gipfel des Hohen Göll. Von dort steigt man über einen Vorgipfel hinweg in die breite Göllscharte ab. Hier zweigt nach rechts der alternative Abstieg durch das Alpeltal ab.

Die Überschreitung führt unterhalb des Gr. Archenkopfs zum Beginn eines Felsaufschwungs, der hinauf zum Felsgrat des Brettriedels zum Hohen Brett leitet. Von dessen Gipfelkreuz über den breiten Rücken zu einem Wegkreuz (Jägerkreuz) absteigen und links hinab dem steilen, teils versicherten Steig zum Stahlhaus folgen. Ein kurzer Gegenanstieg führt hinauf in das Jenner-Skigebiet. Wer frühzeitig dran ist, kann noch weiter zur Jenner-Bergstation aufsteigen und mit der Bahn ins Tal fahren. Ansonsten folgt man breiten Wegen über 600 Höhenmeter hinab nach Hinterbrand.

Eine anschauliche wie detaillierte Beschreibung der Tour in Videoform findet ihr beim YouTube-Kanal AlpineFex.

Alle Informationen zur Bergtour auf den Hohen Göll, 2.522 m

  • Schwierigkeit: Bergtour, schwer

  • Gesamtzeit: 8 - 10 Std.

  • Höhenmeter: 1050 Hm (Aufstieg), 1735 Hm (Abstieg)

  • Beste Zeit: Juni - Oktober/November, im Frühsommer ist lange mit Schneefeldern zu rechnen.

  • Talort: Berchtesgaden. Ausgangspunkt: Kehlsteinhaus, 1843 m, Busauffahrt vom Obersalzberg.

  • Route: Vom Kehlstein in 2 ½ - 3 Std. über den versicherten Mannlgrat zum Hohen Göll, anschließend hinab in die Göllscharte und im Kar unterhalb des Großen Archenkopfs entlang zum Verbindungsgrat zum Hohen Brett. Meist am Grat (stellenweise versichert) entlang zu dessen Gipfel (2 - 3 Std.). Über das Jägerkreuz (stellenweise versichert) zum Stahlhaus (1 ½ - 2 Std.) und weiter nach Hinterbrand (1 ½ - 2 Std.) absteigen. Dort am besten per zuvor deponiertem Pkw oder Taxi zurück zum Startpunkt der Tour. ALPIN Tipp: Wer einen halbstündigen Gegenanstieg in Kauf nimmt, kann den Abstieg mit der Jennerbahn um 600 bzw. 1200 Hm verkürzen!

  • Anreise/Ausgangspunkt: Mit dem Auto über die A 8 München - Salzburg, Ausfahrt Berchtesgaden. Von dort weiter auf den Bundesstraßen 20 und 21. Schneller über Österreich (Vignettenpflicht!): A 10, Ausfahrt Grödig, nach Marktschellenberg und über die B 305. Oder mit der Bahn nach Freilassing, von dort per Regional- (Rad kostenpflichtig) und Berchtesgadener-Land-Bahn. Von Berchtesgaden zum großen Parkplatz an der Busabfahrt der Kehlstein-Busse auffahren. Mit den Bussen auf der für den allgemeinen Verkehr gesperrten Kehlsteinstraße zum Kehlsteinhaus auffahren, rvo-bus.de

  • Infos: Berchtesgadener Land Tourismus, berchtesgadener-land.com

  • Hütten/Einkehr: Stahlhaus, 1773 m, OeAV, ganzjährig bew., stahlhaus.at; Schneibsteinhaus, 1670 m, privat, schneibsteinhaus.de; Mitterkaseralm (auf dem Abstieg nach Hinterbrand)

  • Bergführer: Kontakt über den Verein Berchtesgadener Bergführer, berchtesgadener-bergfuehrer.de

  • Literatur: Bernhard Kühnhauser: Alpenvereinsführer alpin, Berchtesgadener Alpen, Bergverlag Rother, 2011.

  • Karte: AV-Karte, 1: 25 000, Blatt BY 22, Berchtesgaden – Untersberg.

<p>Übersichtskarte der Tour.</p>

Übersichtskarte der Tour.

© alpin.de

Noch auf der Suche nach dem passenden Bergschuh? In unserem aktuellen Test werdet ihr fündig:

0 Kommentare

Kommentar schreiben