Anspruchsvolle Klettersteigtour

Hochkönig über den Königsjodler

Der "Königsjodler"-Klettersteig ist richtig schwer und eine echte Herausforderung! Landschaftlich wie klettertechnisch ein Kronjuwel. Grandiose Ausblicke und perfekte Absicherung machen ihn zu einem heißbegehrten Ziel. Und obendrein ist er einer der anspruchsvollsten alpenweit. Wir führen euch durch die Schlüsselstellen!

Hochkönig über den Königsjodler
© Thilo Brunner

Der Königsjodler auf den Hochkönig

Spektakulär ist sicher das passendste Adjektiv für diesen mehr als monumentalen Klettersteig auf den Hochkönig. Denn der "Königsjodler" bietet alles, was das Ferratisten-Herz begehrt: Er verläuft - bestens versichert - meist längs der Gratkante über acht zum Teil reichlich spitze Türme hinweg und überquert dazwischen schwindelerregende Schluchten.

Da man sich dabei ständig am Drahtseil und auf dem Gratfirst bewegt, kommen nur absolut stabile Schönwettertage für den "Königsjodler" in Frage. Bei einem Gewitter sitzt man dort oben schnell in der Falle. Empfehlenswert ist obendrein eine Übernachtung im Matrashaus am Gipfel des Hochkönig, wo es herrliche Sonnenauf- und -untergänge zu bestaunen gibt.

Und nach geruhsamer Nacht hat auch der lange Abstieg hinunter zum Arthurhaus teilweise viel von seinem Schrecken verloren. Den heiklen Schrofenabstieg durch das südseitige Birgkar empfehlen aufgrund der Steinschlag- und Absturzgefahr nicht.

Alle Schlüsselstellen des "Königsjodler"-Klettersteig am Hochkönig könnt ihr hier in Bildern anschauen:

Die Tour Alle Infos zum "Königsjodler"

Der "Königsjodler" ist aufgrund der Länge, Schwierigkeit und Ausgesetztheit den Könnern vorbehalten. Der Steig der Schwierigkeit D ist fast durchgehend seilgesichert.

  • Schwierigkeit: Klettersteig, schwer Gesamtzeit: 11 Std. Höhenmeter: 1650 Hm

  • Beste Zeit: Juli – August.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz Erichhütte, 1 km nach Dientner Sattel.

  • Talort: Bischofshofen, 544 m.

  • Route: Vom Parkplatz über die Erichhütte auf Weg 432 zum Einstieg an der Hochscharte. Zuerst auf den "Flower Tower" und Teufelsturm, dann über Seilbrücke, weiter auf dem Grat hinunter in den Sallerriss oder Flying Fox. Über Teufelshörndl und Kummetstein zum Hohen Kopf und auf den Hochkönig. Abstieg vom Matrashaus am Gipfel des Hochkönigs über den Normalweg zum Arthurhaus. Von dort mit dem Wanderbus zurück zum Parkplatz Erichhütte.

Welche Ferrata wie schwer ist, erfahrt ihr in dieser Bildergalerie:

Weitere Toureninfos zum Königsjodler

  • Info: Tourist Information Bischofshofen, bischofshofen.com

  • Anreise: Auf der A 10 bis Bischofshofen, weiter auf B 164 über Dientner Sattel zum Parkplatz der Erichhütte.

  • Hütten: Erichhütte, 1545 m, ÖAV, geöffnet Juni – Oktober; Matrashaus, 2941 m, ÖTK, Juni – Oktober, matrashaus.at

  • Bergführer: Alpine Welten – Die Bergführer, D-89180 Berghülen, alpinewelten.com

  • Literatur: Axel Jentzsch-Rabl, Andreas Jentzsch, Dieter Wissekal: Extreme Klettersteige in den Ostalpen, Alpinverlag Jentzsch-Rabl, 2006.

  • Karten: Alpenvereinskarte, 1: 25 000, Blatt 10/2, Hochkönig – Hagengebirge; Kompass-Karte, 1: 50 000, WK 15, Tennengebirge – Hochkönig.

  • AusrüstungKomplette Klettersteigausrüstung, Helm, Handschuhe, evtl. Steigeisen.

Mit diesen 10 Tipps des ÖAV kommt ihr sicher durch die Via Ferrata:

Text von Thilo Brunner

5 Kommentare

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Kirstin auf unserer Facebook-Seite

klettern ist für mich etwas anderes. Cooler Sport, aber leider nur möglich, wenn man jemanden zum Sichern hat. Klettersteige kann man alleine machen und so dorthin kommen, wo man mit wandern nicht hinkommt. Also lass doch den Leuten ihren Spass, wobei ich der Meinung bin, dass man es weniger als Familienspass für jedermann deklarieren sollte, sondern auf die Gefahren hinweisen sollte. Und nein, mir geht es nicht um höher und möglichst schwierig und zig Fotos posten, um mich selbst zu beweihräuchern, sondern einfach nur um den Spass und manchmal Herausforderung für mich persönlich im gesunden Rahmen.

Kirstin auf unserer Facebook-Seite

klettern ist für mich etwas anderes. Cooler Sport, aber leider nur möglich, wenn man jemanden zum Sichern hat. Klettersteige kann man alleine machen und so dorthin kommen, wo man mit wandern nicht hinkommt. Also lass doch den Leuten ihren Spass, wobei ich der Meinung bin, dass man es weniger als Familienspass für jedermann deklarieren sollte, sondern auf die Gefahren hinweisen sollte. Und nein, mir geht es nicht um höher und möglichst schwierig und zig Fotos posten, um mich selbst zu beweihräuchern, sondern einfach nur um den Spass und manchmal Herausforderung für mich persönlich im gesunden Rahmen.

Anonymer User auf unserer Facebook-Seite

Aus meiner Sicht hat sich der Klettersport weiterentwickelt und mit ihm auch die Ethik. Wir leben im Jahr 2023 und Klettern ist eine Olympiadisziplin. Gleichzeitig boomt der Hype um Outdooraktivitäten und es tummeln sich mehr und mehr Leute in den Bergen, die dort eigentlich nichts verloren haben, was man an den fast wöchentlichen Unfallberichten erkennen kann. Klettersteige sind Relikte aus einer Zeit, in der Menschen noch ohne Bewusstsein für Naturschutz Stahlkonstruktionen in die Landschaft geballert haben, um die Begehungen zu ermöglichen. Sich in Zeiten wie diesen, wo der Klettersport zwar noch immer in den Babyschuhen steckt, aber Ethik für Berg Begehungen und Bewusstsein für Natur und wahre Leistung zu verbinden, das ganze noch mit einer Begehung an einer Stahlkonstruktion zu verwechseln, gehört hart hinterfragt. Ich würde den ganzen Kram abflexen und den Leuten raten, sich mit dem heutigen Klettersport mehr auseinanderzusetzen.

Ludwig

Was sollte man denn für den Flying Fox verwenden?
Wenn ich mich richtig informiert habe, ist es nicht möglich an einem Karabiner oder einer einzelnen Seilrolle herabzurutschen.

Thomas

Ich finde, man sollte den Abstieg durch das Birgkar hier nicht empfehlen, sondern auf den Normalabstieg vom Matrashaus zum Arthurhaus verweisen. Das Birgkar ist sehr schwer zu gehen, absturzgefährdetes Gelände und hier haben sich schon sehr viele Unfälle ereignet!