So haben wir getestet
Wir haben wie üblich alle Jacken auf unserer Präzisionswaage nachgewogen. Interessant dabei war, dass einige Jacken deutlich leichter waren als vom Hersteller angegeben (auch nach mehrmaligem Nachwiegen). Besonders auffällig ist der Unterschied bei La Sportiva. Für unseren Test der Dampfdurchlässigkeit haben wir in eine Schüssel kochendes Wasser gefüllt und die Schüssel mit der Jacke verschlossen.
Unser Test-Guru Olaf beim Test der Dampfdurchlässigkeit.
| © Birgit GelderAnschließend wurde eine andere, etwas größere Schüssel verkehrtherum obendrüber gestülpt. Eine Messgröße war dann die Zeit, in der sich Kondenswasser bildet. Im zweiten Schritt haben wir den Gewichtsverlust der unteren Schüssel festgehalten.
Für den Test der Robustheit haben wir die Jacke mit Schleifpapier bearbeitet und uns die Oberfläche danach am Mikroskop angesehen und bewertet. Im Praxistest haben wir die Jacken bei allen möglichen Outdoor-Sportarten eingesetzt und Eindrücke festgehalten.
Dir kommt es auf jedes Gramm an, dann findest Du hier unseren Ultraleicht-Hardshell-Test.
10 Modelle im Test: Hardshell-Jacken
Bergans Storen Jacket
Taschen
2 Brusttaschen, 2 Seitentaschen, 1 Innentasche (alle aus Netz)
Das sagt der Hersteller
Leichte, kompromisslose 3-Lagen-Hardshell-Jacke aus Dermizax NX, das besten Wetterschutz mit hervorragender Atmungsaktivität und extrem hoher Bewegungsfreiheit vereint.
Testeindruck
Die Storen ist recht weich und raschelt wenig. Der Schnitt ist angenehm, nicht zu weit, nicht zu eng. Man kann was drunter tragen (dünne Daunenjacke), aber auch am T-Shirt getragen funktioniert die Storen gut. Das Innenfutter der NX ist auch direkt auf der Haut angenehm. Die weiten Bündchen an den Armen erlauben es, die Jacke mit Handschuhen an- und auszuziehen bzw. die Jacke über die Handschuhstulpen zu tragen. Der Wasserdampfdurchgang des Materials ist nicht optimal, die Konstruktion mit den Netztaschen sehr gut.
Fazit
Die Storen ist eine Jacke für Freunde von nicht ganz so steifen Shells. Sie hat einen guten Schnitt (hinten deutlich länger geschnitten) und fällt aufgrund des weichen Materials sehr schön. Nutzer, die ihre Hardshell viel im Rucksack haben und nur rausholen, wenn es wirklich nass wird, sind mit der Storen gut bedient.
- leicht, klein
- mäßig robust
Fazit
Es gibt sie: die Hardshell, die bei nahezu allen Bergsport-Spielarten eine gute Figur macht. Das Patagonia Refugitive Jacket ist robust genug für Hochtouren, atmungsaktiv für Skitouren, klein und leicht, wenn sie mal nur im Rucksack transportiert wird und komfortabel, wenn man sie an hat. Unser klarer Testsieger.
Machen auch nachts eine gute Figur: Unsere Testmodelle im Einsatz.
| © Birgit GelderDie Berghaus Extrem 7000 Pro ist unser Hardcore-Tipp. Wer es gerne extrem robust mag, mit etwas steiferem Material keine Probleme hat, aber sonst auf nichts verzichten will, ist mit der Berghaus mit seinen Netztaschen bestens beraten.
Die im Spätsommer erscheinende La Sportiva Quasar GTX Jacket hatte zwar noch einige kleine Mängel, konnte aber beim Gewicht, beim Dampfdurchgang und beim Preis überzeugen, unser Gewichts-Tipp.
Hardshell-Jacken
Auf diese Details kommt es an
Kapuze
Die Kapuze sollte einfach bedienbar und so konstruiert sein, dass sie alle Drehungen des Kopfes ohne Weiteres mitmacht.
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5 Kommentare
Kommentar schreibenWarum wurde keine Hardshell von R'adys getestet?
Bergans Storen Jacket:
Geniale Idee, mäßige Umsetzung. Die Wasserdampfdurchlässigkeit ist gut. Die Ärmel sind definitiv viel zu weit geschnitten, die Schulterweite ist sehr begrenzt (ich habe wirklich kein "breites Kreuz") und der Kapillareffekt der Ärmelabschlüsse ist beeindruckend - innerhalb kürzester Zeit ist die Bekleidung unter der Jacke an den Ärmeln nass...
Da kann ich Michi nur voll und ganz zustimmen.
... und wieder keine Produkte von Decathlon/Simond. Wieso wird diese Marke immer konsequent von allen Medien vernachlässigt? Ich vermute, es liegt an den Preisen, die in der regel weniger als die Hälfte der entsprechenden Produkte anderer marken betragen. Wäre schon peinlich, wenn so eine Jacke dann womöglich besser abschneiden würde.
Jedenfalls schade, da es interessant wäre, den Vergleich zu haben. Vielleicht liege ich ja auch falsch, und der Mehrpreis ist gerechtfertigt!
Ich find es etwas krass dass der Durchschnittspreisder getesteten Jacken bei über 450 Euro liegt. Bei einem Test der Premiumprodukte kommt dann wenig überraschen raus, dass alle Hersteller tolle Jacken machen.
Meiner Meinung nach sollten bei so einem Test die Hälfte der Jacken unter 250 Euro kosten. 250 Euro ist doch schon ne ganze Menge für ne Jacke, die Maßstäbe sind total verloren gegangen! Und 99% der Leser brauchen doch keine Extremtaugliche Jacke für den Mont-Blanc Ultra Trail oder sonstwas.