18 Freetourer-Modelle getestet

Freeride-Ski im Test: Das sind die besten Freetourer der Saison 2023/24

Was gibt es Schöneres, als von einem Powderschwung in den nächsten zu schweben. Um auch bei tiefem Schnee nicht zu versumpfen, braucht es breite Ski. Wir haben die 18 interessantesten Freetourer-Modelle für euch getestet.

Die Freetourer aus dem ALPIN Skitest 2023/24
© Birgit Gelder

Freetourer im Test: Powder-Latten für Freerider

Der Winter hat uns früh eine Menge Schnee beschert. Leider war es ein kurzes Vergnügen. Bei dem wenigen weißen Gold der letzten zwei Jahre brauchte man eigentlich keine breiten Freetourer. Doch wenn mal 40 Zentimeter frischer Powder (oder mehr) das Skitourengeher-Herz höher schlagen lassen, ist man froh um jeden Millimeter mehr Breite unter der Bindung!

<p>Im Powder machen Freetourer einfach richtig Spaß.</p>

Im Powder machen Freetourer einfach richtig Spaß.

© Birgit Gelder

Freetourer im Test: Ist breiter wirklich besser?

Mit 107 Millimetern Mittelbreite war der Atomic Backland 107 der breiteste Ski im Test. Das sah früher auch schon mal anders aus: da waren gerne auch mal Modelle mit 118 oder 120 Millimeter Mittelbreite im Testfeld. 

<p>Jede Menge Ski warten darauf getestet zu werden.</p>

Jede Menge Ski warten darauf getestet zu werden.

© Birgit Gelder

Doch in der Praxis haben sich diese ganz ­breiten Free­tourer nicht bewährt. Denn man hat einen hohen Fell­widerstand beim Gehen, das Auf- und Umkanten der Ski beim Fahren ist extrem mühsam und wenn die Unterlage hart wird, tut man sich insgesamt sehr schwer.

So haben wir die Modelle der Saison 2023/24 getestet

Das Skitest-Team von ALPIN besteht aus 12 Testern, je sechs Frauen und Männer. Darunter sowohl junge, wilde Freerider, die in ihren Run auch mal einen Backflip einbauen, als auch ältere, "normale" Skifahrer, die auch im Tiefschnee lieber ein paar Kurven mehr machen. 

<p>Die ALPIN-Testcrew startet in den Test-Tag.</p>

Die ALPIN-Testcrew startet in den Test-Tag.

© Birgit Gelder

Alle Ski werden einen ganzen Tag von mindestens acht Testern gefahren. Dabei muss jeder jeden Ski mindestens einmal auf der Piste und zwei Abfahrten im Gelände bewegen. Die Freetourer kommen in der zweiten Hälfte des Tests zum Einsatz, zuerst die schmaleren (ca. 96 – 100 mm) und dann die breiteren Modelle. Die Ski wurden bei den Herstellern mit einem Kanten-Finish von 88 Grad (belagsseitig) und 1 Grad (Seitenkante) angefordert.

Hier den ganzen Testbericht Freetourer aus ALPIN 02/24 lesen!

Das ist unser Fazit zum Freetourer-Test 2023/24

Die genannten Ski sind die, die am Ende in ihren Kategorien die Nasen vorne hatten. Was nicht heißt, dass nicht etliche ihrer Konkurrenten auch interessant gewesen wären. Insgesamt waren viele interessante Modelle im Testfeld, die ihre Besitzer bei Freetouren (die man vor allem wegen der "geilen Abfahrt" macht) glücklich machen werden. 

© Birgit Gelder

Hoffen wir, dass der Winter also so weitermacht, wie er Anfang Dezember begonnen hat und wir unsere powder-­hungrigen Free­tourer möglichst oft in ihrem natürlichen Habitat ausführen dürfen!

Das sind die Testsieger des Freetourer-Tests 2023/24

Es gibt auch unter den Freetourern eher Allrounder und solche mit spezifischen Stärken. Der Scott Pure Tour 100 hat die Tester innerhalb der breiten Ski am meisten überzeugt. Er kann alles gut, ist nicht aggressiv und dabei mit deutlich unter 3000 Gramm bei einer Länge von 178 cm noch voll tourentauglich – unser Testsieger.

Den Powder-Tipp vergeben wir diesmal doppelt: Den einen bekommt der Armada Locator 104, ein eher breit aufgestellter, sehr allroundiger und recht gutmütiger Free­tourer. Der zweite Powder-Tipp geht an den Blizzard Zero G 105: Ein Ski, der auch vielseitig ist, seine Stärken aber definitiv in der schnelleren Gangart hat.

Für alle, denen das noch nicht genügt, haben wir noch einen Power-Tipp vergeben. Der Head Kore Tour 99 ist ein etwas schweres Modell, das aber durch seine Laufruhe und den Kantengriff begeistert. Er liegt irgendwo zwischen Freetourer und Allmountain-Ski.

Hier findet ihr den Produkttest mit den 18 getesteten Freetourer-Modellen der Saison 2023/24. Klickt auf das Produktbild für eine Großansicht:

Text von Olaf Perwitzschky

4 Kommentare

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ALPIN - Das Bergmagazin

Lieber Krankenhausonnaisseur,

die ganzen Punkte "Eignung" machen wir nicht an harten Fakten fest (das wäre sehr einfach) sondern jeder Tester bewertet das nach seinem Eindruck.

Dabei spielt das Gewicht und die Breite sicherlich eine große Rolle, aber auch der Charakter. So wird ein besonders aggressiver Ski sicherlich nicht so schnell eine gute Bewertung für die "Durchquerung" bekommen, weil es ja durchaus auch mal sein kann, dass ich mit müden Beinen noch in schlechtem Schnee 800 Hm abfahren muss, wobei ein aggressiver Ski sicherlich mehr Probleme bereitet als eine gutmütiger Ski.

Krankenhausconnaisseur

Danke für den Test.
Frage: Wie wird "Eignung Skidurchquerung" festgestellt und bewertet, wie unterscheidet es sich von "Eignung Skitour" und wann bekommt ein Ski 5 Sterne in diesen Kategorien?
Der Black Diamond Helio Carbon 88 im Tourenskitest 2024 hat beispielsweise die volle Punktzahl in beiden Kategorien bekommen.
In den Heften selbst habe ich keine Erklärung dazu gefunden.

ALPIN - Das Bergmagazin

Wir erleben immer wieder, wie sehr Skigewichte - selbst aus eine Baureihe - variieren können. Wir wiegen die Ski und ziehen das Bindungsgewicht ab (auch die Bindungen wiegen wir nach). Woher die Differenz kommt, zwischen "deinem" Gewicht und dem Gewicht unseres Testskis können wir dir leider nicht sagen.

heldic

Der Scott wiegt über 3000 Gramm und nicht "deutlich unter 3000 Gramm bei einer Länge von 178 cm". Scott selbst gibt für 178cm ein Gewicht von 1550 Gramm an. Nachgemessen liegt mein Paar bei 3140 Gramm.