Vier zackige Modelle für Fels und Eis

Im Test: Steigeisen - die besten Modell für Hochtouren

Für sommerliche Hochtouren in den Bergen braucht es Steigeisen. Auf den ersten Blick sehen für einen Laien die Modelle alle ähnlich aus. Doch es gibt kleine, aber feine Unterschiede.

Im Test: Steigeisen - die besten Modell für Hochtouren
© Birgit Gelder

Steigeisen für Hochtouren: Stahl oder Aluminium?

Steigeisen für Hochtouren sind aus Stahl und nicht aus Aluminium. Aluminium ist zu weich, die Zacken werden bei Kontakt mit Fels schnell unscharf oder sogar rund. Stahl ist deutlich härter und selbst intensiver Felskontakt macht guten Steig­eisen nicht viel aus. Was nicht bedeutet, dass Steigeisen aus Stahl nicht hin und wieder nachgeschärft werden müssen.

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Steigeisen richtig einstellen

Die richtige und sorgfältige Einstellung auf die Sohlenlänge der Schuhe ist wichtig, damit man das Steigeisen auf Tour nicht verliert. Grundregel: Das Steigeisen sollte auch am Schuh halten, ohne dass der Kipphebel umgelegt ist.

Vollautomatische vs. semiautomatischen Steigeisen

Ob man mit vollautomatischen Steigeisen (vorne Bügel, hinten Kipphebel) oder mit semiautomatischen (vorne Körbchen, hinten Kipphebel) arbeitet, kommt auf die Schuhe an. Haben die Schuhe vorne keine Sohlenkante (voll steigeisenfeste Schuhe), muss man Körbchen an den Steigeisen verwenden. 

Die setzen sich eh mehr durch, weil sie universeller sind und auch kaum mehr wiegen. Gut ist, wenn sich an den Steig­eisen Körbchen und Bügel vorne wechseln lassen. Das ist bei allen Modellen außer bei Salewa möglich, da ist das Körbchen genietet. Bei Blue Ice braucht der Wechsel allerdings Kraft und im Idealfall einen Schraubstock. 

Steigeisen mit Körbchen vorne und hinten sind für (weiche) Wanderschuhe geeignet. Für Hochtouren sind solche Schuhe nicht empfehlenswert.

Wie verhindert man das Anstollen im Gelände?

Eine wirksame Antistollplatte ist heute Pflicht. Sie verhindert bei nassem Schnee das Anstollen von Schnee zwischen den Zacken des Steigeisens. Das ist gefährlich, weil so die Zacken quasi lahmgelegt werden. Man geht auf den Schneestollen und nicht auf den Zacken. Eine sehr wirksame Antistollplatte hat Salewa an dem Modell Alpinist Combi.

Hier könnt ihr euch die wichtigsten Details von Steigeisen im Detail ansehen:

Zacken: Reichen 10 oder lieber 12?

Ob man ein Steigeisenmodell mit zehn Zacken oder mit zwölf wählt, kommt auf den Einsatz an. Zehn-Zacker sind leichter, bieten aber besonders im Abstieg oft nicht den Halt wie ein Zwölfzacker. Für ausgedehnte Hochtouren sind Zwölfzacker daher empfehlenswerter.

Was kosten Steigeisen?

Das Schöne an unserer Auswahl an Steigeisen: Sie liegen preislich so nah beieinander, dass der Preis nicht unbedingt das ausschlaggebende Kriterium ist. Und Steigeisen halten in der Regel viele Jahre.

Hier findet ihr unseren Produkttest mit den vier getesteten Steigeisen:

2 Kommentare

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Uschi.bergsteigerin@gmail.com

Sehr richtig.
Auch für mich sind Grivel das absolut Beste.

Tom

Sehr schade, dass kein Grivel Steigeisen im Test aufgeführt wurde. Meiner Ansicht nach ist das Air Tech eines der am weitesten verbreiteten Steigeisen überhaupt.