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Gehen mit Stöcken: Was tun in Gefahrensituation?

Raus aus den Handschlaufen in schwierigem Gelände?

Handschlaufen in Wanderstöcken
© picture alliance, imageBROKER, Christian Vorhofer

Frage: Ihr beschreibt die Nutzung von Stöcken auf alpin.de. Ich kenne folgendes Vorgehen: In Gefahrensituation raus aus den Handschlaufen, damit man sich beim Sturz in z. B. verblocktem oder Absturzgelände ggf. noch abfangen kann! Das kennt man vom Skitourengehen; wenn es sich nicht umgehen lässt: Im lawinengefährdeten Gelände Hände aus den Schlaufen und Bindung entriegeln.

Antwort von Olaf:

Ja, das ist richtig. Oder noch besser: In Absturzgelände Stöcke komplett weg und ohne Stöcke gehen. Dann hat man seine Hände zur Verfügung, um auch mal einen Block zu greifen oder sich bergab zu stützen. Und wenn man rutschen/stürzen sollte, kann man sich besser abfangen. 

Die Schlaufen an den Stöcken sollte man dann verwenden, wenn die Gefahr zu stürzen nicht gegeben ist. Man kann über die Schlaufen viel mehr Kraft übertragen. Und wenn man in Gelände mit hohen Stufen unterwegs ist, und sich mit den Stöcken hinunterstützen will, tut man sich leichter, wenn man die Stöcke kürzer macht. Dann hat man sie genau vor sich und kann so mehr Kraft übertragen. Aber in kritischem Gelände am besten weg mit den Stöcken.

Mehr Fragen von Lesern und Usern sowie die Antworten von Olaf findet Ihr unter: alpin.de/olaf.

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2020 haben wir fünf Faltstock-Modelle getestet. Hier geht zu dem Artikel auf alpin.de, die getesteten Produkte könnt ihr direkt hier durchklicken.

Text von Olaf Perwitzschky

1 Kommentar

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Felix

Meine Erfahrung ist: Wenn Stöcke, dann nur mit Schlaufe. Andernfalls läuft man Gefahr, sie zu verlieren und steht dann plötzlich mit nur noch einem oder gar keinen Stöcken mehr am Berg und schaut blöd. Also wenn Nutzung wegen den Gegebenheiten des Geländes nicht mit Schlaufe möglich, dann ganz wegpacken, d.h. in den Rucksack oder eben so, dass man sie nicht verlieren kann. Von einer Nutzung der Stöcke ohne Schlaufe ist m. E. dringend abzuraten, auch wenn im Einzelfall die Verletzungsgefahr vielleicht etwas höher sein mag.