Trotz Einsatz' Seehofers: Noch keine Lösung in Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck steht bereit

Messner: Nur noch sechs Orte für Winter-Olympia

Im Zuge der Querelen um die vorgesehenen Austragungsorte liegt die Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 derzeit mehr oder minder auf Eis. Während der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer sich vor Ort um eine Lösung im Olympia-Streit bemühte, kommt aus Innsbruck ungefragte Schützenhilfe. Droht die Bewerbung zu scheitern, könne man einspringen, so Stimmen aus Tirol. Reinhold Messner hat indes vorgeschlagen, die Spiele auf sechs Austragungsorte zu begrenzen.

Messner: Nur noch sechs Orte für Winter-Olympia

Reinhold Messner will die Zahl der Olympia- Gastgeber für Winterspiele begrenzen. „Ich finde, dass ein halbes Dutzend Austragungsorte, die sich bei den Winterspielen abwechseln, genügt“, sagte der Südtiroler Rekord-Bergsteiger in einem Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“.

Der 65-Jährige geißelte die Zerstörung der Natur für die Spiele 2014 im russischen Sotschi und warnte die Organisatoren der Münchner Bewerbung für die Winterspiele 2018, nicht den gleichen Fehler wie die Russen zu machen.

„Ich möchte, dass der Ausbau der alpinen Infrastruktur beendet wird“, sagte Messner. Schließlich stünden die olympischen Anlagen der Winterspiele von Turin vier Jahre später nutzlos herum.

Zeigt Einsatz für Olympia in Bayern: Ministerpräsident Horst Seehofer. Bild: dpa.
Zeigt Einsatz für Olympia in Bayern: Ministerpräsident Horst Seehofer. Bild: dpa.

(K)eine Lösung in Garmisch-Partenkirchen in Sicht

Unterdessen forciert die bayerische Staatsregierung ihre Bemühungen um eine Lösung im Grundstücks-Streit von Garmisch-Partenkirchen. Regierungschef Horst Seehofer nutzte eine Tagung seines Kabinetts nahe der Zugspitze am 27. Juli dazu, ausführliche Gespräche mit Kommunalpolitikern zu führen. Doch auch er vermochte kaum Bewegung in den Streit um die Grundstücke für die Olympiabewerbung zu bringen.

In Garmisch-Partenkirchen ist die Austragung der Ski-Wettbewerbe fraglich. Bislang weigert sich ein Großteil der Grundstückseigentümer, der Bewerbergesellschaft die nötigen Flächen zu überlassen. Vor allem für die Alpin-Rennen existiert in Deutschland keine Alternative zu Garmisch-Partenkirchen. Seehofer sagte dennoch, er sei sehr zuversichtlich, "dass wir die Bewerbung am Ende zum Erfolg führen werden."

Innsbruck steht bereit

Hat Innsbruck ins Spiel gebracht: Der Tiroler Landeshauptmann Günther Plattner.
Hat Innsbruck ins Spiel gebracht: Der Tiroler Landeshauptmann Günther Plattner.

Das österreichische Bundesland Tirol würde indes mit der Olympiastadt Innsbruck einspringen, wenn die Winterspiele München 2018 an der Grundstücksfrage in Garmisch-Partenkirchen zu scheitern drohen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Focus und bezieht sich dabei auf Aussagen aus dem Büro des Tiroler Landeshauptmanns Günther Plattner.

Innsbruck war erstmals 1964 und dann 1976 erneut Olympiastadt, als die Bevölkerung wegen zu hoher Steuerlasten den Rückzug von Denver/Colorado für die Winterspiele erzwang. 2012 finden in Innsbruck und Seefeld die ersten Olympischen Jugend-Winterspiele statt.

"Wir haben die Strecken, die Sprungschanzen, die Hotelbetten und die Infrastruktur", sagte Günther Frischmann aus dem Büro von Landeshauptmann Platter. Eine offizielle Anfrage der bayerischen Landeshauptstadt liegt nach seinen Worten allerdings noch nicht vor.

Der Austragungsort der Winterspiele 2018 wird vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) am 6. Juli 2011 im südafrikanischen Durban bekanntgegeben; Mitbewerber von München sind Pyeongchang (Südkorea) und Annecy (Frankreich).

Quelle: DPA / SZ / Focus

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