Maud Vanpoulle, Fanny Schmutz und Lise Billon am Cerro Torre erfolgreich@(zwischenHeadlineTag)>
Wie die Frauen auf Instagram schreiben, war die Route als Ziel der Expedition gesetzt. Nach den für Patagonien typischen Wochen des Wartens, zeichnete sich für den 22. Februar ein kurzes Fenster ab, das die Alpinistinnen nicht ungenutzt lassen wollten. Obwohl die Bedingungen "weit von perfekt entfernt" waren, wagte die Frauenseilschaft den Zu- und anspruchsvollen Einstieg in die von Pulverschnee bedeckten ersten Seillängen. Gemeinsam schuftete sich das Trio immer weiter die Wand hinauf, dabei wechselten sich Mixed-, Eis- und Felspassagen bis 7a ab.
"Mit diesem Aufstieg endet ein Zyklus – die Realisierung mehrjähriger Arbeit. Es war ein Projekt voller Bedeutung für mich. In El Chaltén fühle ich mich wie zu Hause. Ich hatte lange Zeit auf die Möglichkeit gewartet, mich dieser Herausforderung anzunehmen. So erfolgreich zu sein, begleitet von meinen Kletterpartnerinnen, die auch wahre Freundinnen sind, gibt der Leistung einen Sinn. Es ist eine kollektive Leistung. Wir haben es gemeinsam geschafft [...] Wir haben einander beim Aufstieg vertraut, so wie im Alltag. Auf dem Gipfel erlebten wir eine Lawine der Emotionen! Und auch viel Stolz. Es ist sowohl ein Gefühl der Gerechtigkeit als auch das Wenden einer Seite... um die nächste zu schreiben!", resümmiert Lise Billon auf Instagram.
Über den Südostgrat auf den Cerro Torre@(zwischenHeadlineTag)>
Der Südostgrat am Cerro Torre hat eine ebenso wilde wie bewegte Geschichte. Vom ersten dokumentierten Versuch im Jahr 1968 bis zur ersten freien Begehung 44 Jahre später war die Route begehrtes Ziel ambitionierter Seilschaften. Für Aufsehen und Empörung sorgte der Versuch von Cesare Maestri, der sich brachial über eine Platte neben der eigentlichen Route bis knapp unter den Gipfel "bohrte". Die Linie ging als "Kompressor-Route" eher unrühmlich in die alpinen Geschichtsbücher ein.
Maestris Materialschlacht wurde umso weniger verstanden, da die einstige "Spinne der Dolomiten" beim Erreichen des Gipfeleispilzes einfach stoppte, etliche Meter unterhalb des höchsten Punktes des Torre. Die von Maestri reklammierte Erstbesteigung wollten ihm in Bergsteigerkreisen später nur wenige wirklich zugestehen. Was folgte, war ein jahrelang erbittert geführter Schlagabtausch zwischen Maestri und seinen Kritikern.
Erst für negative, dann für positive Schlagzeilen sorgte David Lama am Südostgrat. Der junge Kletterer war erst mit einem Red Bull Filmteam angerückt, das dutzende Bohrhaken in der Route installierte. Das ehrgeizige Vorhaben scheiterte. Viel schlimmer wog für Lama jedoch die Tatsache, dass er heftige Prügel aus der Alpinszene einstecken musste. Geläutert kehrte er 2012 mit Seilpartner Peter Ortner zurück und schaffte die legendäre erste freie Begehung der Route. Maud Vanpoulle, Fanny Schmutz und Lise Billon schließend mit ihrem großen Erfolg an diese Historie. Seit der ersten freien Begehung war nur etwa einem Dutzend Seilschaft die Wiederholung gelungen.
1 Kommentar
Kommentar schreibenNein, erste war Mónika Kambic und Tanja Grmovšek, 2005!?