Auswilderung für 2024 geplant

Berchtesgadener Alpen: Bartgeier bekommen Zuwachs

Zum Jahreswechsel wurde bekanntgegeben, dass die Bartgeier im Nationalpark Berchtesgaden 2024 zum vierten Mal Zuwachs bekommen. Der Naturschutzverband LBV plant, zwei Jungtiere auszuwildern.

Berchtesgadener Alpen: Bartgeier bekommen Zuwachs
© IMAGO / Westend61

Berchtesgadener Alpen: Bartgeier bekommen Zuwachs

Laut LBV-Experte Toni Wegscheider werde im Frühjahr erneut die Auswilderung zweier Zuchtvögel stattfinden. Sie stammen aus einer der 42 Zuchstationen in Europa, die sich für Schutz und Wiederansiedlung der Vogelart einsetzen.

Wie in den Vorjahren erfolgreich erprobt, werden die Jungtiere Ende Mai/Anfang Juni in eine mit Kameras versehene Felsnische gebracht. Dort werden sie noch eine zeitlang gefüttert und erlernen das Fliegen. "Wir drücken die Daumen und die ersten Vorbereitungen laufen bereits", sagte Ulrich Brendel, stellvertretender Leiter des Nationalparks Berchtesgaden der dpa.

Das erste und zweite Bartgeierpärchen, Bavaria und Wally sowie Dagmar und Recka, wurden aus Spanien eingeflogen. Einer der Vögel verendete durch Steinschlag. Im Frühjahr 2023 waren zuletzt Sisi und Nepomuk aus Österreich erfolgreich in die Freiheit entlassen worden. Die Vögel entwickeln sich laut Wegscheider noch immer "prächtig".

<p>Sisi und Nepomuk wurden 2023 in die Wildnis entlassen</p>

Sisi und Nepomuk wurden 2023 in die Wildnis entlassen

© Hansruedi Weyrich

Alle ausgewilderten Vögel sind mit GPS-Sendern versehen und können über einen Weblink live verfolgt werden. Im Winter sei dies das allerdings schwieriger, da Schlechtwetter und kurze Tage die Akkus der über Solarzellen gespeisten Sender einschränken.

Bilanz des Jahres 2023

Einen weiteren Erfolg konnte das Projekt bereits verzeichnen. Angelockt durch ihre Artgenossen besuchten 2023 drei unbekannte Vögel das Gebiet um den Nationalpark. "Bartgeier wirken wie Magnete auf Artgenossen, sie ziehen sich gegenseitig an," berichtet Brendel der dpa.

Zudem seien 2023 49 geschlüpfte Jungtiere in freier Wildbahn gezählt worden – ein Rekord. Sollte es bei dieser anhaltend positiven Entwicklung bleiben, könne das Porjekt im Alpenraum in wenigen Jahren erfolgreich beendet werden. Die seltene Vogelart galt 140 Jahre lang in Deutschland als ausgerottet.

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