Großeinsatz in den Ötztaler Alpen

Wildspitze: Rettungsaktion für zwölf erschöpfte Bergsteiger

Eine 12-köpfige Gruppe polnischer Alpinisten stieg am 12.09.2023 von der Breslauer Hütte auf die Wildspitze in den Ötztaler Alpen auf. Einige der Gruppenmitglieder waren am Gipfel zu erschöpft für den Abstieg und mussten gerettet werden.

Wildspitze: Zwölf Bergsteiger müssen gerettet werden
© IMAGO / Westend61

Wildspitze: Zwölf Bergsteiger müssen gerettet werden

Eine Gruppe polnischer Bergsteiger war gegen 06:00 Uhr von der Breslauer Hütte über das Mitterkarjoch zur Wildspitze aufgebrochen, hatte jedoch erst gegen 16:00 Uhr den Gipfel auf 3770 m erreicht. Wie die Tiroler Polizei mitteilt, waren einige der Alpinisten am Gipfel am Ende ihrer Kräfte und konnten deshalb nicht mehr selbständig absteigen.

Aufgrunddessen und wegen einer eintreffenden Schlechtwetterfront setzte die Gruppe einen Notruf ab. Die Bergrettungen Sölden und Innerpitztal konnten mit Unterstützung eines Rettungshubschraubers und des Polizeihubschraubers "Libelle Tirol" vier Personen vom Gipfel retten und nach Sölden fliegen. 

Rettung bei Schneefall und starkem Wind

Zudem wurden zwei Bergführer vom Taschachhaus zur Unterstützung der Gruppe auf die Wildspitze geflogen. Aufgrund des zunehmend schlechten Wetters – Schneefall und starker Wind – musste der Einsatz des Hubschraubers jedoch abgebrochen werden. Die Bergführer konnten den Rest der Gruppe dennoch wohlbehalten vom Gipfelgrat über den Taschachferner in Richtung Tal begleiten. 

Da sich das Wetter wieder besserte, konnte ein Rettungshubschrauber die Gruppe kurz nach 19:00 Uhr aufnehmen und zum Taschachhaus fliegen. Von dort stiegen die Alpinisten zur Talstation der Materialseilbahn ab und wurden von der Bergrettung Innerpitztal nach Mandarfen gebracht.

Über die Hochtour auf die Wildspitze

Mit ihren 3770 Metern ist die Wildspitze der zweithöchste Berg Österreichs und überragt das Ötztaler Gletschermeer. Höher kann man in Nordtirol nicht steigen. Die Route über das Mitterkarjoch gilt allerdings wegen Steinschlag als zunehmend gefährlich, empfohlen wird deshalb die Route über den Jubiläumsgrat zum Gipfel. 

Der Jubiläumsgrat ist eine mittelschwere Hochtour mit Stellen bis 45 Grad in Firn/Eis am Ostgrat und teilweise weit ausladende Wechten. Der Abstieg vom Mitterkarjoch auf den Mitterkarferner ist heikel, aber versichert, Stellen I und II.

6 Kommentare

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Barbara

Ich kann es auch nicht nachvollziehen wenn bei einen Aufstieg um 06:00 Uhr in der Früh nicht früher mit dem Abstieg bzw. mit dem Umkehren begonnen wird. Da gibt es doch mehrere Kriterien dass man merkt dass der Weg hin und zurück an einem Tag nicht zu schaffen ist. Die meisten solcher Situationen, in die sich die Menschen durch eigene Verantwortung bringen, entstehen M.E. dadurch dass in der heutigen Zeit vorher nicht mehr überlegt wird, sondern man macht einfach drauf los. Ich hoffe die Menschen und Leser der Nachricht lernen aus der Situation. Dennoch finde ich dass die Menschen, alleine auch zur Abschreckung den kompletten Einsatz der Bergretter zahlen müssen.

hgd

10 Std. für den Aufstieg - nur zum lachen, wird hoffentlich richtig teuer.
Die haben da oben wirklich nichts verloren!!

inadiefenbach@t-online.de

Mein Mann hat schon einige male die Wildspitze von Mandarfen bestiegen.
Aber ein Abstieg 16 Uhr bei Aufstieg 6 Uhr ist
für mich nicht nachvollziehbar.
Wo war den ein Führer ?
Gespart an der falschen Stelle.

Lieschen

Sehe ich auch so. Es empfiehlt sich auch viel früher aufzusteigen. Schon allein um dem "Gipfel-Stau" zu umgehen

Marcel

Zu wenig trainiert

Andreas

Ich will nicht fies sein, aber die Frage muss erlaubt sein: um auf den Gipfel aufi zu steigen hat die Kraft der guten Leute noch gelangt?