Neun Personen per Helikopter ausgeflogen

Norovirus auf Oberstdorfer Berghütten: Großeinsatz für Bergwacht und BRK

Am Morgen des 21. Juni 2023 mussten mehrere Bergsteigerinnen und Bergsteiger von Berghütten rund um Oberstdorf aufgrund von Magen-Darm-Erkrankungen mit dem Helikopter ausgeflogen werden. Im anschließenden Einsatz waren rund 60 Rettungskräfte von BRK, Johannitern, Bergwacht, Polizei, sowie das Gesundheitsamt Oberallgäu. Sie sollten die Lage prüfen und eine weitere Ausbreitung des hochansteckenden Virus' verhindern. Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt und die betroffenen Berghütten sind wieder geöffnet.

Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und zwei Hubschrauber bei Oberstdorf im Einsatz. Wie die Allgäuer Zeitung berichtet sind von einer Berghütte in den Allgäuer Alpen mehrere Wanderer mit Magen-Darm-Beschwerden ausgeflogen worden.
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Norovirus-Ausbruch in den Oberstdorfer Bergen

Am Mittwochmorgen gab es erste Informationen über ein unklares Infektionsgeschehen im Bereich mehrerer Oberstdorfer Berghütten. Im weiteren Tagesverlauf mehrten sich nach Angaben des Landratsamtes Oberallgäu die Meldungen über Magen-Darm-Erkrankungen in diesem Bereich.

Im Verlauf des Tages wurden betroffene Personen per Hubschrauber ins Tal geflogen, um direkt vor Ort behandelt zu werden. Zu diesem Zweck wurde im Oberstdorfer Langlaufzentrum ein entsprechender Behandlungsplatz eingerichtet. Bis zum Nachmittag wurden neun Betroffene aus den Hütten abtransportiert. Im Einsatz waren dabei rund 60 Kräfte von BRK, Johannitern, der Bergwacht, der Polizei und des Gesundheitsamtes Oberallgäu. Für den Transport pendelten zwei Hubschrauber zwischen Berg und Tal.

Hütten blieben geöffnet, Information der Bergsteiger im Tal

Geschätzt waren am Mittwoch zwischen 300 und 400 Menschen in den Oberstdorfer Bergen unterwegs. Wie viele von ihnen in der vorangegangen Nacht auf einer der betroffenen Hütten verbracht haben und als Kontaktpersonen potenziell in Kontakt mit dem Virus gekommen sind, war im Nachgang nicht mehr zu ermitteln. 

Aufrufe zum sofortigen Abstieg wären in Anbetracht der Wetterlage, die für den Nachmittag Gewitter prognostiziert hatte, nicht sinnvoll. Die Einsatzleitung entschied deshalb, die Hütten geöffnet zu lassen und informierte an den Haupteinstiegspunkten Wanderer über das Ausbruchsgeschehen. Darüber hinaus setzte sie die Leitstellen Vorarlbergs und Tirols in Kenntnis. In Anbetracht der schwierigen Einsatzlage verlief der Einsatz dank des ruhigen und besonnenen Einsatzes der Hilfsorganisationen sehr professionell. Der Katastrophenfall wurde nicht ausgerufen.

Um eventuelle weitere auf den Berghütten eintreffende Erkrankte zu behandeln wurden mehrere Teams, bestehend aus einem Arzt, einem Sanitäter und einem Mitglied der Bergwacht auf den betroffenen Hütten stationiert. Weitere mobile Teams hielten sich im Tal in Einsatzbereitschaft.

Wer in den kommenden Tagen einen Besuch auf einer Oberstdorfer Berghütte geplant hat, muss sich nach Angaben des Landratsamtes Oberallgäu von dem Ausflug nicht abschrecken lassen. Änderungen in den Öffnungszeiten sollten direkt bei den entsprechenen Hütten angefragt werden. Wer sich bei seiner Wanderung in den Bergen unwohl und in der Lage fühlt, sollte gegebenenfalls über einen Abstieg nachdenken und einen Arzt konsultieren.

Das Norovirus

Das Norovirus ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird und sich durch Brech-Durchfall äußert. In der Regel ist die Krankheit nicht lebensbedrohlich. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 24 und 36 Stunden. 

Norovirus-Ausbrüche kommen auf Allgäuer Hütten aufgrund der Unterbringungssituation und der regen Wanderbewegungen zwischen den Hütten immer wieder vor. Gelingt es, die Infektionsketten schnell zu durchbrechen, kann das Ausbruchsgeschehen meist binnen eines Tages unter Kontrolle gebracht werden. Dazu waren Mitarbeitende des Oberallgäuer Gesundheitsamtes auf den verschiedenen Hütten unterwegs, entnahmen Lebensmittel- und Wasserproben, wiesen die sorgfältige Reinigung und Desinfektion der Hütten an und unterrichtenden die Belegschaften über korrekte Hygienemaßnahmen. 

Zugute kamen den Hüttenwirten und den Einsatzkräften dabei die Erfahrungen und daraus resultierenden Vorbereitungsmaßnahmen aus den vergangenen Jahren. 

1 Kommentar

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Odie

Warum werden nirgendwo die betroffenen Hütten genannt??? Wir waren am letzten Wochenende auch in Oberstdorf auf einer Hütte (als Tagesausflug), aber war die betroffen? Im Netz steht überall nur "Allgäuer Berghütten" aber außer der Rappenseehütte kein einziger anderer Name! Wie blöd ist das denn?