Unfall in den Zillertaler Alpen

Tourengeher überlebt Lawinenabgang an der Hohen Warte

Eine Gruppe erfahrener Tourengeher unternahm am Samstag (18. Februar 2023) eine Skitour auf die Hohe Warte (2687 m) in den Zillertaler Alpen. Ein 33-jähriger Splitboarder aus Tschechien löste in der Abfahrt ein Schneebrett aus und wurde mitgerissen. Vermutlich wurde der Mann dank seines Lawinenairbags nur teilverschüttet. Er konnte sich selbst befreien und wurde mit Verletzungen ins Innsbrucker Krankenhaus geflogen.

Der Unfall ereignete sich in den Zillertaler Alpen (Symbolbild).
© picture alliance / Westend61 | Andreas Strauß

Laut Polizei war am Samstag, 18.02.2023, eine eine vierköpfige Skitourengruppe aus Tschechien bestehend aus drei Frauen und einem Mann zur Hohe Warte aufgestiegen. Ein 33-Jähriger Splitboarder befuhr kurz vor 15.30 Uhr als erster einen Hang und löste dabei eine Schneebrettlawine aus. Der Mann wurde daraufhin von den Schneemassen rund 300 Höhenmeter mitgerissen. Es gelang ihm noch, seinen Lawinen-Airbag-Rucksack auszulösen, wodurch er nur teilverschüttet wurde.

Die Tourenbegleiter des Verunfallten alarmierten umgehend die Bergrettung. Zunächst gingen die Einsatzkräfte von mehreren Verschütteten aus. An der Unfallstelle stellte sich heraus, dass nur eine Person erfasst worden war. Das Opfer zog sich eine Beckenverletzung zu, konnte sich aber selbstständig aus den Schneemassen befreien. Der Tscheche wurde mit dem Notarzthubschrauber in die Universitätsklinik nach Innsbruck geflogen. Über weitere Verletzungen ist derzeit nichts bekannt.

Zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort

Im Einsatz waren die Bergrettung St. Jodok, Gries am Brenner, zwei Lawinensuchhunde der Bergrettung sowie mehrere Hubschrauber. Die Gruppe war laut Alpinpolizei sehr gut ausgerüstet. An der Hohen Warte hatte sich bereits Anfang Februar ein Lawinenunglück mit zwei Verletzten ereignet.

Lawinenwarnstufe 2 in Tirol

In Tirol herrschte zum Zeitpunkt des Unfalls Lawinenwarnstufe 2, das entspricht mäßiger Gefahr. Allerdings können "Schwachschichten im Altschnee [...] stellenweise noch von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden, besonders an Übergängen von wenig zu viel Schnee wie etwa bei der Einfahrt in Rinnen und Mulden sowie im selten befahrenen Tourengelände", schrieb der Lawinenwarndienst Tirol.

Die Gefahrenstellen seien selten und nur schwer zu erkennen. Es sei mit mittelgroßen Lawinen zu rechnen. Auf der harten Schneeoberfläche bestehe im Steilgelände Absturzgefahr. "Besonders an sehr steilen Sonnenhängen sind mit der tageszeitlichen Erwärmung kleine bis mittlere nasse Lawinen möglich", so die Einschätzung der Experten für Samstag.

Diese fünf Lawinenprobleme können euch im freien Gelände begegnen:

Die Skitour auf die Hohe Warte, 2687 m

Auf die Hohe Warte führt eine schwere Skitour. Im oberen Bereich bewegt man sich im 30 bis mehr als 35 Grad steilen Gelände. Das Befahren ist deshalb nur bei sicheren Verhältnissen und möglichst früh am Tag möglich.

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