Elf Lawinenopfer am Wochenende

Hohe Lawinengefahr: Mehrere Tote in Österreich und Südtirol

Am ersten Februar-Wochenende 2023 wurden in Österreich, Italien und der Schweiz durch Lawinen mindestens elf Personen getötet. Nach Neuschnee, starkem Sturm und Verwehungen herrschte vielerorts die zweithöchste Warnstufe. Vor Touren ins freie Gelände und Freeride-Abfahrten wurde gewarnt.

Hohe Lawinengefahr in Österreich: Zahlreiche Lawinenabgänge.
© picture alliance / Hans Ringhofer

Die heftigen Schneefälle der letzten Tage forderten in Österreich, Italien und der Schweiz ihren Tribut: Mindestens elf Menschen sind am ersten Februar-Wochenende 2023 bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen. Acht Menschen starben in Österreich, zwei weitere Skifahrer bei einem Lawinenabgang in der Schweiz, eine Tourengeherin aus Bayern verunglückte in Südtirol tödlich.

Durch den vielen Neuschnee von regional bis zu einem Meter Höhe, Schneesturm und gefährliche Verwehungen gestalteten sich die Rettungsarbeiten schwierig. Teilweise mussten die Rettungsaktionen aufgrund der Gefahr für die Bergretter abgebrochen werden.

Mehrere Lawinentote außerhalb des gesicherten Skiraums in Österreich

In St. Anton am Arlberg wurden ein 29-jähriger Skiführer und sein 33 Jahre alter Gast vermisst. Die Bergretter mussten wegen der hohen Lawinengefahr die Suche am Samstag unterbrechen. Am Sonntag konnten die beiden beiden Männer nur noch tot aus den Schneemassen geborgen werden.

Im Kaunertal in Tirol wurde laut Polizeiberichten ein 62-jährigen Tourengeher bei einem Lawinenabgang verschüttet und getötet. Er war auf eine Skitour auf die Hohe Aifnerspitze in Kaunerberg unterwegs. Nachdem der Hund des 62-Jährigen gegen 13:30 Uhr alleine nach Hause kam, suchten Angehörige nach dem Mann, und setzten einen Notruf ab. Eine erste Suchaktion am Samstagnachmittag verlief erfolglos. Bei einer Suche am Sonntagmorgen wurde der Tourengeher dann geborgen.

Osttirol: Schneepflug wird von Lawine mitgerissen

Der Fahrer eines Schneepflugs wurde gegen Samstagmittag im Debanttal in Osttirol von einer Lawine mitgerissen. Nach Polizeiangaben hatte die Lawine das gesamte Fahrzeug erfasst und rund 200 Meter mitgerissen. Der Mann konnte am Sonntag nur noch tot geborgen werden.

Ein 17-jähriger Neuseeländer kam bei einer Lawine im Tiroler Zillertal ums Leben. Er war nach Presseberichten außerhalb des gesicherten Skigeländes unterwegs. Bereits am Freitag war ein 32-jähriger chinesischer Skifahren in Sölden (Ötztal) von einer Lawine verschüttet worden. Seine zwei Begleiter starteten noch Reanimationsversuche, der Mann verstarb aber noch am Unfalllort.

Bereits am Freitag wurde ein 55-jähriger Mann aus Baden-Württemberg im Kleinwalsertal von einer Lawine erfasst. Er wurde erst am Sonntag in der nähe der Walmendinger Alpe bei Hirschegg geborgen.

Zwei tote Skifahrer in Graubünden

Wie die Polizei im Kanton Graubünden am Samstagmorgen mitteilte, wurden in der Nähe des Ortes Disentis zwei Skifahrer abseits der Pisten von einer Lawine erfasst und getötet. Die Suche nach der 56-jährigen Frau und dem 52-jährigen Mann musste aufgrund der schlechten Sicht und der widrigen Wetterbedingungen zeitweise unterbrochen werden.

Bayerische Skitourengehern stirbt in Südtirol

Eine bayerische Skitourengeherin wurde am Limojoch in der Fanesgruppe (Südtirol) bei einem Lawinenabgang verschüttet. Die 31-Jährige war nach Berichten der Bergrettung Südtirol am Samstagvormittag mit einer weiteren Frau auf Skitour. Eine Gruppe deutscher Tourengeher konnte den Lawinenabgang beobachten, konnten aber nur eine der beiden Frauen unverletzt befreien. Die andere Frau wurde später von Rettungskräften aus zweieinhalb Metern Tiefe geborgen . Ein Bergung per Rettungshubschrauber musste laut Bergrettung wegen Windböen bis zu 120 Stundenkilometern abgebrochen werden.

Weiterhin erhebliche Lawinengefahr

Nach dem Schneefällen der letzten Tage herrscht weiterhin erhebliche Lawinengefahr. Der Lawinenwarndienst Tirol meldet heute weiterhin ungünstige Lawinenverhältnisse: "Große Vorsicht und Zurückhaltung sind angebracht." 

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