Erfolg am achthöchsten Berg der Erde

Manaslu: Team mit sechs nepalesischen Bergsteigern und Alex Txikon gelingt Winterbesteigung

Der Baske erreichte den "true summit" nach eigenen Angaben ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff.

Dem Expeditionsteam gelang die Winterbesteigung des Manalsu. Alex Txikon verzichtete auf Flaschensauerstoff.
© www.facebook.com/txikonalex

Alex Txikon ist seit vielen Jahren erfolgreicher Höhenbergsteiger. Spezialisiert hat sich der Baske auf Winterbesteigungen hoher Berge im Himalaja. In der jüngsten Vergangenheit gelangen dem 41-Jährigen beispielsweise Winter-Erfolge am Pumori (7.161 m) und an der Ama Dablam (6.812 m). 

An Achttausendern (Everest, K 2, Gasherbrum I, Manaslu) war Txikon bei Expeditionen zwischen 2011 und 2022 mehrfach gescheitert – sofern man das Nicht-Erreichen eines 8000er-Gipfels im Winter als "Scheitern" bezeichnen möchte. Historisch war indes die bis dato einzig erfolgreiche Winterbesteigung des Basken an einem Achttausender, die am Nanga Parbat im Jahr 2016 gelang. Am 26.02. standen Txikon, Simone Moro und Ali Sadpara als erste Menschen im Winter auf dem neunthöchsten Berg der Erde.

Txikon mit Sherpa-Team am Manaslu erfolgreich

Nun gelang dem Basken ein zweiter Winter-Erfolg an einem der 14 höchsten Berge der Welt: Gemeinsam mit sechs nepalesischen Bergsteigern erreichte Txikon eigenen Angaben nach den Gipfel des Manaslu (8.163 m). Am 06. Januar um 9:30 Uhr Ortszeit standen er sowie Tenjen Sherpa, Pasang Nurbu Sherpa, Mingtemba Sherpa, Chhepal Sherpa, Pemba Tasi Sherpa und Gyalu Sherpa auf dem höchsten Punkt des Berges, dem "True Summit" am Ende des Gipfelgrats.

Dem Blog abenteuer-berg.de des gewöhnlich gut unterrichteten Journalisten Stefan Nestler zu Folge habe Alex Txikon erklärt, bei der Besteigung auf Flaschensauerstoff verzichtet zu haben. Für den Basken war es der dritte Versuch am Manaslu gewesen. Die zwei Versuche 2020 und 2021 – jeweils mit dem italienischen Höhenbergsteiger Simone Moro – waren wegen schwieriger Bedingungen gescheitert. 

Simone Moro war auch in diesem Jahr Teil des internationalen Expeditionsteams. Erreichen konnte er den Gipfel jedoch zum wiederholten Male nicht. Die italienische 8000er-Legende, die bereits 2015, 2019, 2021 und 2022 ohne Gipfelerfolg von einem Winterversuch am Manaslu zurückgekehrt war, litt an Verdauungsproblemen. Moro befürchtete, das Team dadurch aufzuhalten und entschied sich dafür, auf dem Weg Richtung Lager 2 abzubrechen und alleine ins Basislager abzusteigen.

Erstmals war die Besteigung des Manaslu im Winter am 12. Januar 1983 gelungen, als Maciej Berbeka und Ryszard Gajewski aus Polen den Gipfel erreichten. Den Gipfel des Berges erreichten seitdem bei winterlichen Bedingungen nur sehr wenige Bergsteiger. Als eigentliche Winterbegehung werden aber nur Besteigungen im kalendarischen Winter anerkannt. Diesem Kriterium wird neben der Besteigung der Polen 1983 nur die jetzige gerecht. Dementsprechend handelt es sich bei dem Erfolg der internationalen Expedition um die zweite Winterbesteigung des Berges insgesamt.

Zahlen, Daten, Fakten zu den höchsten Bergen dieser Erde findet ihr in unserer Fotogalerie zu den 14 Achttausendern.

Text von Holger Rupprecht

1 Kommentar

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bergdoc

Nach Infos aus der FAZ war es mal wieder wie schon so oft Charly Gabl, der den entscheidenden Hinweis für Freitag als optimalen Tag mit wenig Wind zur Besteigung gab, nachdem am Mittwoch noch am Gipfel ein Sturm mit 180km/h tobte! Bewundernswert, wie sicher er solche Prognosen erstellen kann.