Slogan "Energie verpulvern … nicht mit uns!"

Garmisch-Partenkirchen: Mountain Wilderness protestiert gegen Beschneiung von Pisten

Die gemeinnützige Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness Deutschland e.V. fordert den Stopp steuersubventionierter Pistenbeschneiung. Zu diesem Anlass protestierten die Naturschützer am 18. Dezember an der Talstation der Hausbergbahn im Garmisch Classic Skigebiet.

In der gegenwärtigen Energiekrise Energie und Wasser zu zu verbrauchen, sei unmoralisch, kritisiert der Verein.
© Mountain Wilderness e.V.

Mountain Wilderness Deutschland e.V. fordert in einer Pressemitteilung sowohl von den Skigebietsbetreibern als auch von der Bayerischen Staatsregierung ein radikales Umdenken. Mit der künstlichen Beschneiung von Pisten müsse Schluss sein. Außerdem solle diese nicht mehr durch Steuergelder subventioniert werden dürfen. 

Zuletzt war die umstrittene Seilbahn­richt­linie, die eine Beschneiung erlaubt, erneut verlängert worden. In der gegenwärtigen Energiekrise Energie und Wasser zu verbrauchen, sei unmoralisch, kritisiert der Verein. Vor der Kundgebung an den Kassen der Hausbergbahn malten die Aktivisten in der Nacht ein großes "Peace"-Zeichen auf die (noch nicht in Betrieb befindliche) Hornabfahrt.

Mountain Wilderness Demo in Garmisch: Verständnis vorbeigehender Passanten und Skifahrer

"Während öffentliche Schwimmbäder ihre Wassertemperatur senken, Saunen schließen und einige Kommunen auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten, werden für das Pistenskifahren, das sich nur noch Besserverdienende leisten können, riesige Mengen an Energie und Wasser verschwendet. Beschneiungsanlagen zählen zu den ungünstigsten Stromverbrauchern. Sie laufen in den energieintensiven Wintermonaten, wenn der Energieverbrauch ohnehin am höchsten ist. Und wegen der kürzeren Winter muss in immer kürzerer Zeit immer mehr Schnee produziert werden," so der Pressetext im Wortlaut.

<p>Mountain Wilderness e.V. fordert einen sanften, naturverträglichen Tourismus in den Alpen.</p>

Mountain Wilderness e.V. fordert einen sanften, naturverträglichen Tourismus in den Alpen.

© Mountain Wilderness e.V.

Der Verein macht sich stark für einen sanften Sommer- und Wintertourismus. Vorbilder seien hierfür das Ökomodell Achental oder die DAV-Bergsteigerdörfer Ramsau, Schleching und Sachrang. Neben Kritik äußerten Skifahrer und Passanten Verständnis für die Forderungen. Da die Demonstration nicht angemeldet war, wurde sie nach ca. 40 Minuten von der Polizei aufgelöst.

Text von Lubika Brechtel

3 Kommentare

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Gunnar

@Michael
Ganz einfach weil Schwimmbaeder, Turnhallen und Saunen ganzjaehrig wichtig sind fuer die sportliche Betaetigung bzw Wellness aller Buerger, insbesondere fuer die lokal ansaessigen. Das gleiche gilt fuer Opernhaeuser und Konzerthallen hinsichtlich kulturellem Angebots. Skipisten dagegen haben zusaetzlich einen riesigen Flaechenverbrauch und sind nur fuer eine gewisse elitaere Zielgruppe gedacht, also reiche Urlauber, die Ihren Jahresgaudi haben wollen.

michael

Als Tourengeher und Pistenfahrer bin ich zwiegespalten..

Auf der anderen Seite wo fangen wir an und hören auf?
Warum müssen denn Freibäder geheizt werden? Früher wurden Freibäder nicht beheizt! Oder auch Hallenbäder? Wenns zu kalt ist können wir halt nicht baden gehen oder nur mit Neopren!
Keine Ahnung wieviel Energie sowas wie die Therme Erding verbraucht?!
Müssen Opernhäuser beheizt werden? Dann finden im Winter halt keine Konzerte statt! Oder die Besucher müssen sich entsprechend bekleiden!
Oder Turnhallen?! Dann kann man da im Winter eben nicht mit kurzer Hose und kurzarm Basketball spielen!

etna

Sehr wichtige und zeitgemäße Aktion!
Das Beschneien von Pisten ist eine absolute Umweltsünde, die in keinster Weise subventioniert oder unterstützt gehört.

Dass die Polizei wegen so einer Aktion kommt ist ja mittlerweile typisch in unserem Land. Umweltaktivisten sind das neue Feindbild der politisch regierenden Wirtschaftsvertreter.