Die Piolets d'Or gelten als "Oscars der Bergsteiger" und werden jährlich an herausragende Athleten, bzw. Expeditions-Teams, der Szene vergeben. Zum zweiten Mal findet die Vergabe der "goldenen Eispickel" im Rahmen des "Ladek Mountain Festivals" im September in Polen statt.
Das Foto zeigt Jess Roskelley, Hansjörg Auer und David Lama am 16. April auf dem Gipfel des Howse Peak. Es wurde noch vor dem Lawinenunglück aufgenommen.
Zwei der diesjährigen Preisträger können ihre Auszeichnungen am 21. September nicht mehr persönlich entgegennehmen: Die im April bei einem Lawinenunglück am Howse Peak verunglückten David Lama und Hansjörg Auer werden jeweis mit einem goldenen Eispickel geehrt.
David Lama erhält die Auszeichnung posthum für seine Solo-Erstbesteigung des Lunag Ri (6895 m) im Herbst 2018. Wir berichteten.
Vom "Wunderkind" zum Extremalpinisten
David Lama: Stationen des Ausnahme-Kletterers
1990
David kam am 04. August 1990 in Innsbruck zur Welt. Seine Mutter Claudia hatte wenige Jahre zuvor auf einer Trekkingtour in Nepal Rinzi Lama kennengelernt. Der Wanderführer folgte ihr nach Tirol, beide heirateten und blieben in der Alpenrepublik.
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Fotogalerie: Impressionen aus dem Leben von David Lama.
Hansjörg Auer war es im Sommer des vergangenen Jahres erstmals gelungen, die rund 1000 Meter hohe Westwand des Lupghar Sar West (7157 m) in Pakistan im Alleingang zu durchklettern. Genauere Hintergründe zu diesem Erfolg findet Ihr hier.
Vom Mathematiklehrer zum Profibergsteiger
Hansjörg Auer: Stationen aus dem Leben des Tiroler Allround-Genies
Bodeständig und symphatisch
Hansjörg Auer wurde am 18. Februar 1984 in Zams in Tirol geboren. Mit sechs stand der Österreicher auf seinem ersten Dreitausender, mit 12 begann Hansjörg intensiv zu klettern. Nach dem Lehramtsstudium arbeitete Auer kurze Zeit als Hauptschullehrer für Sport und Mathematik, ehe er sich 2008 für eine Laufbahn als Profi-Alpinist entschied.
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Fotogalerie: Impressionen aus dem Leben von Hansjörg Auer.
Ein weiterer Piolet d'Or geht an die beiden Slowenen Ales Cesen und Luka Strazar sowie den Briten Tom Livingstone. Sie bestiegen im August 2018 den extrem schweren Latok I (7145 m) im Karakorum zum ersten Mal von der Nordseite aus.
Eine internationale Jury vergibt die Auszeichnungen an Sportler, die eine neue Route eröffnet, einen Berg erstmalig bestiegen oder bei der Besteigung eine kreative und innovative Herangehensweise an den Tag gelegt haben. Weitere Kriterien sind auch der respektvolle Umgang mit der Umwelt, den Kletterpartnern, Einheimischen und anderen an der Tour beteiligten Menschen. Auch der effiziente und sparsame Gebrauch von Ressourcen wird einbezogen.
Zudem wird an die nächste Generation von Bergsteigern gedacht: Sie sollen die Möglichkeiten haben, die selben Abenteuer und Erfahrungen zu genießen, wie die Preisträger.
"David Lama und Hansjörg Auer galten als zwei der inspirierendsten und richtungsweisendsten Alpinisten der letzten Jahre, die ihre körperlichen und mentalen Grenzen oft überschritten haben. Die beiden analysierten sich, ihre Rolle im Alpinismus und die Zukunft des Bergsports stets messerscharf", schreibt ALPIN-Redakteur Andreas Erkens in seinem Nachruf.
Mit den Piolets d'Or erhalten die beiden Ausnahme-Sportler nun nochmals einen besondere Ehrung.
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