Und: Bergsteiger muss hohe Strafe zahlen

Altersgrenze am Everest?

Nach dem Tod eines 85-Jährigen im Everest Basecamp.

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Eigentlich wollte Min Bahadur Sherchan einen Rekord für die Ewigkeit aufstellen: Mit 85 Jahren ältester Mensch auf dem höchsten Berg der Welt. Doch der Nepalese bezahlte sein ambitioniertes Vorhaben mit seinem Leben. Sherchan verstarb am 06. Mai im Everest-Basecamp an den Folgen eines Herzinfarktes.

<p>Der Leichnam von Min Bahadur Sherchan wird in einer Klinik in Kathmandu in Empfang genommen.</p>

Der Leichnam von Min Bahadur Sherchan wird in einer Klinik in Kathmandu in Empfang genommen.

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Für Ang Tshering Sherpa, dem Präsidenten der nepalesischen Bergsteigervereinigung NMA, Anlass genug, erneut für die Einführung einer Altersbeschränkung zu plädieren. Durch diese "hätte der Tod verhindert werden können" ist sich Ang sicher.

"Er war gesundheitlich fit. Er ging täglich 15 Kilometer. Aber ich denke, sein Alter war ein Faktor. Er war zu alt, um den Mount Everest zu besteigen, aber er hatte einen sehr starken Willen." Wenn es nach Nepals oberstem Bergsteiger ginge, wäre mit 76 Jahren Schluss.

Auch von Seiten der Regierung in Kathmandu denkt man schon länger über die Einführung einer Obergrenze nach, offiziell eingeführt hat man sie jedoch bislang nicht. Strengere Besteigungsregularien würden zu einem Rückgang der wichtigen Deviseneinnahmen durch die Everest-Aspiranten aus aller Welt führen, so befürchten Kritiker.

Bergsteiger muss Strafe zahlen

Apropos Regeln: Wer versucht, das Dach der Welt ohne gültiges Permit zu erklimmen, muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen. Diese Erfahrung durfte jetzt ein 43-jähriger Südafrikaner machen, der zu Zahlung von umgerechnet 20.000 Euro Bußgeld verdonnert wurde.

Besonders bitter für den Bergsteiger: Eine ordentliche Besteigungserlaubnis hätte ihn "nur" rund 10.000 Euro gekostet.

7 Kommentare

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dreamingof8a

Warum muss alles beschränkt werden? Es muss jeder selbst wissen, ob er/sie das Risiko eingehen will bzw. wie hoch das Risiko überhaupt ist.

Solange er niemanden anders (ohne deren Wissen/Zustimmung) in Gefahr bringt, hat er eben für sich entschieden, es zu versuchen. Gerade am Everest ist jeder eine potentielle Gefahr für andere (Mitreissen, aufhalten, etc.). Nicht nur ein 85 jähriger. Und das weiß auch jeder, der sich in diesen Regionen bewegt. Und nimmt es in Kauf.

Über die Motiviation kann man durchaus diskutieren, aber letztendlich ist auch diese seine persönliche Sache.

Hans-Joachim Brehm

... es sollen - so habe ich zumindest gehört- auch schon deutlich jüngere Menschen an einem Herzinfarkt gestorben sein, ohne am Everest gewesen zu sein ...

Dirk Görres auf Facebook

Beschränkung des Alters nach oben sollte es eigentlich nicht geben. Ist ja jeder alt genug und evtl. auch weise, um zu wissen, was er macht! Allerdings sollte es auf jeden Fall eine Einschränkung bei Kindern geben!

Peter Flux

Wenn mir der Sensenmann anbieten würde, ich dürfte mit 85 Jahren in Sichtweite zum Everest durch einen plötzlichen Herztod sterben, würde ich dass sofort gern annehmen. Das ist doch eine Gnade, in dem hohen Alter überhaupt noch einmal zum Basislager kommen zu dürfen.
Sehr fragwürdig empfinde ich die Rekordjagden wie ältester, schnellster, einbeinigster usw. - wozu? Der alte Herr war doch schon oben, das war doch schon mit 75 Jahren eine tolle Leistung.
Eine Reglementierung halte ich für obsolet - allerdings sollten diejenigen, die sich dort in Gefahr begeben, nicht erwarten, dass jemand sein Leben aufs Spiel setzt, um sie bei Problemen da wieder raus zu holen.

ellese

Leider scheint es, als ob das nepalesische Tourismusministerium alle Bewerbungen nur durchwinkt. Man "lebt"von den exorbitant hohen Besteigungsgebühren. Nicht körperliches Können ist relevant, finanzielles Vermögen spielt DIE Rolle. Und wenn ausländische Medien über neue(fragwürdige) Rekordversuche berichten, bringt das eben mehr Aufmerksamkeit.

Andrea Wall

Anstatt die Besteigung am Alter festzumachen, sollten sie lieber die Anzahl der Menschen am Berg reduzieren. Aber wie überall regiert Geld die Welt.

Pawel Portnoy auf Facebook

Ich denke man soll den Menschen ihre freie Wille lassen. Ein Herzinfarkt kann einen überall treffen und jedes Jahr versterben Millionen Menschen weltweit an einem plötzlichen Herztod, am Berg, im Tal, zu Hause oder unterwegs. Wenn jemand des Risikos bewußt ist und dies freiwillig eingehen möchte, so soll das nicht durch die Verbote verhindert werden.