Nachdem sie im Alter von zehn Jahren mit dem Mount Nasu, einem Vulkan im Nikko-Nationalpark, ihren ersten Berg bestiegen hatte, gab es für Junko Tabei kein Halten mehr:

16. Mai 1975: Junko Tabei erreicht als erste Frau der Welt den Gipfel des Mount Everest
"Beim Hinaufgehen merkte ich: Hier kann jeder sein Tempo selbst wählen, hier gibt es keine Konkurrenz. Der Blick, den ich von da oben hatte, veränderte alles. Ich entdeckte eine völlig neue Welt", so die nur 1,52m große Japanerin rückblickend vor einem Jahr im Gespräch mit Spiegel Online.
Berge sollten fortan ihr Leben bestimmen. Als sie im Alter von 30 Jahren den Japanischen Bergsteigerinnenclub (Ladies Climbing Club Japan / LCC) gründete, konnte die Japanerin bereits eine staatliche Gipfelsammlung vorweisen. Anfang der 1970er-Jahre galt Tabei für viele als beste Bergsteigerin ihres Landes.
1975 sollte die junge Mutter dann zur Legende werden: Als Kopf eines 15-köpfigen Frauenteams erreichte Tabei am 16. Mai 1975 als erste Frau der Welt den Gipfel des Mount Everest.

Legenden unter sich: Sir Edmund Hillary und Junko Tabei (re.) am 27.05.2003 in Kathmandu anlässlich einer Feier zum 50. Jahrestag der Erstbesteigung des Mount Everest.
Die Japanerin erinnert sich: "Es war schrecklich anstrengend, ich schleppte mich wie in Trance voran, Hand in Hand mit Sherpa Ang Tshering. Irgendwann rief Ang Tshering plötzlich: Wir sind oben, wir sind oben! Ich wollte keinen einzigen Schritt mehr tun. Nie mehr."
Doch Tabei stieg weiter auf Berge. 1992 konnte sie die Seven Summits, die höchsten Berge aller Kontinente, komplettieren - wieder als weltweit erste Frau. Trotz eines Krebserkrankung blieb Tabei bis ins hohe Alter aktiv.
Ihr Lebensprojekt, den jeweils höchsten Gipfel von jedem Land auf der Erde zu besteigen, konnte die Alpinistin jedoch nicht mehr verwirklichen.
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