Gibt es überhaupt einen Saisonstart oder lauf ich einfach durch?
Die Wörter Saisonende und Saisonstart waren mir lange fremd, denn bevor ich das Trailrunning entdeckte, lief ich auch bei jedem Wetter. Der letzte Wettkampf bei den Volksläufen hier war im Dezember und die ersten Veranstaltungen schon wieder im Februar. Und wie ist es jetzt? Eigentlich immer noch genauso. Ich laufe das ganze Jahr durch oder gibt es nicht doch einen Unterschied?
Da ich in der Eifel lebe, einem Mittelgebirge, das schon lange nicht mehr so schneereiche Winter hat, kann man hier das ganze Jahr durchgehend laufen, wenn man es gerne nass von oben und unten hat. Denn eigentlich ist das wie in England hier. Der Unterschied zwischen Sommer und Winter liegt in der Temperatur des Regen.
Blauer Himmel, blaues Wasser: Auf Mallorca fällt der Start in die Frühjahrssaison leicht.
| © Roland DegenhartDennoch gibt es für mich ein Saisonende und einen Saisonstart, nur ist die Grenze nicht hart, sondern eher fließend. Ab November laufe ich immer weniger. Das liegt aber eher daran, dass es mir dann oft an der Lust fehlt, jeden Tag durch die neblige Nässe zu laufen.
Da ich kein Wintersportler bin und der Schnee hier sowieso nie dafür ausreicht, mache ich halt etwas mehr Kraft- und Rumpftraining. Oder eben einfach weniger, denn ich finde es wichtig, auch mal eine Zeit zu haben, wo sich der Körper erholen kann.
Im Dezember macht es dann Spaß und Freude, durch den ersten Schnee zu laufen, wenn er denn kommt, bevor man im Februar schon wieder die Nase voll hat von der Kälte. Für meine Verhältnisse mache ich also von November bis Februar eher weniger.
Wenn bei mir einmal der “Schlendrian” eingekehrt ist, der meistens im Januar seinen Höhepunkt erreicht, fange ich an, mir Gedanken über das neue Jahr zu machen und zu planen, wo es denn hingehen soll und was mein Highlight sein kann.
Habt Ihr Euch schon einen Saison-Höhepunkt ausgesucht, für den es sich zu trainieren lohnt? Hier eine Übersicht über die besten Trailrunning-Events 2018:
Trailrunning in Bayern, Tirol und Salzburg
Das läuft! Top-Trail-Events 2019
Chiemgau Trail Run
Infos: 10. bis 12. Mai 2019, Marquartstein, Strecken ab 9 Km.
Zum zweiten Mal findet 2019 der Chiemgau Trail Run in Marquartstein statt. Am 5. Mai dürfen sich Trailläufer auf vier Distanzen freuen: 8 Km, 21 Km, 42 Km und erstmals in diesem Jahr auch 60 Km. Höhepunkte im Wortsinn sind je nach Distanz der Gipfel des Hochgern oder der Kampenwand.
Mehr Infos: chiemgau-trail-run.de
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Und so motiviere ich mich, wieder richtig durchzustarten.
Zunächst entfliehe ich schon seit einigen Jahren immer dem Winter und sage dem Frühling auf Mallorca !Hola!. Nach dieser Woche, meistens Ende Februar bis Anfang März, ist zwar in der Heimat immer noch kein Frühling, dieser lässt dann aber nicht mehr lange auf sich warten.
Das ist für mich der perfekte Start in die Laufsaison - endlich wieder in Shorts und mit Höhenmetern satt durch die wunderschöne Natur des Tramuntana Gebirge zu rocken, abends gutes Essen und nette Menschen zu treffen.
Der Druck wächst Ende Januar
Damit ich ein bisschen fitter bin und Mallorca auch voll genießen kann, fange ich einige Woche vor der Reise an, meine Wochenumfänge etwas zu steigern und mach ein wenig mehr Tempo. Aber alles noch sehr moderat. Es ist für mich wichtig, dass ich langsam Fahrt aufnehme und nicht versuche, im Februar wieder auf dem Level von September sein zu wollen.
Die Planung meines Jahres beschränkt sich meist auf ein oder max. zwei Highlights. Dazwischen plane ich nur “locker” etwas ein. Irgendwie finde ich es schade oder auch traurig zu sehen, das manche von uns in ihrem Beruf viel Stress haben und sich dann auch noch zusätzlich Stress bei ihrem Hobby aufhalsen und versuchen, jedes Wochenende irgendwo anders zu sein, um bloß keine Veranstaltung zu verpassen, immer und überall dabei sein zu wollen.
Lasst es langsam angehen und steigert eure Umfänge und Tempo nicht zu schnell
Wenn es sich einrichten lässt, macht einen kleinen Abstecher in die Sonne
Plant nicht zu viel, sondern sucht euch ein paar besondere Highlights
Esst ausgewogen und gesund.
Denkt auch mal an das Krafttraining und Stretching
Dieser im ersten Moment positiv gemeinte Stress führt bei einigen dann zu Verletzungen. Macht euch doch weniger Druck, den habt ihr im Alltag schon zur Genüge.
Februar/März ist auch die Zeit, in der für uns von Trampelpfadlauf die neuen Sommersachen eintrudeln und das macht richtig “Bock auf’s Laufen”. Neue tolle Produkte, die getestet werden sollen. Euch geht es sicherlich genauso, zu Weihnachten hat man vielleicht das eine oder ander Teil bekommen oder einen Gutschein, den es jetzt gilt einzulösen.
Ich nutze auch die Fastenzeit und verzichte auf Naschereien und Co. Das ist für mich ein kleines Training für den Kopf, denn der ist ja das Wichtigste bei meinen Ultratrails.
Bleibt gesund und kommt gut in den Frühling!
Unser Mann für die schnellen Schritte: Holger Lapp.
| © Roland DegenhartHolger Lapp ist bekennender Metal-Fan und seit dem Transalpine-Run 2011 dem Trailrunning verfallen. Seit 2013 betreibt der Autor des "Trailrunning Guide Nordeifel“ und seine drei laufbegeisterten Mitstreiter - Björn, Lena und Sebastian - mit trampelpfadlauf.de eines der führenden Online-Portale in Sachen Trailrunning und Outdoor-Sport im deutschsprachigen Raum.
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Mit welchen Schuhen Ihr Holgers Trainingstipps am besten beherzigt, zeigen wir Euch in unserem Produkttest Trailrunningschuhe 2017.
Produkttest 2017: Trailrunning-Schuhe
Adidas Agravic Speed
© Birgit Gelder
Membran
nein
Das sagt der Hersteller
Mit diesem wettkampffähigen Schuh fliegt der Athlet förmlich den Trail hinunter. Die Außensohle aus Continental-Gummi sorgt für Griffigkeit und ist dank seiner Materialaussparungen extrem leicht und flexibel.
Testeindruck
Der Agravic Speed sitzt wie eine Socke am Fuß. Angenehm ist das geringe Gewicht. Man spürt den Schuh kaum. Die Gewichtsersparnis ist geringer Materialstärke geschuldet. Der obere Schuhrand ist ungepolstert. Trotzdem reichen die Verstärkungen an Ferse und Zehenkappe aus, solange man nicht in bockigem Gelände unterwegs ist. Für nasse und kalte Bedingungen weniger geeignet.
Fazit
Adidas verspricht nicht zu viel: Der leichte und geschmeidige Schuh ist für längere Läufe wie gemacht. Die moderat genoppte Continental-Sohle ist extrem rutschfest, bietet viel Grip und dämpft gut. Für Läufer, die gerne leichtfüßig im moderaten Gelände unterwegs sind, ist er perfekt.
- geringes Gewicht
- direktes Laufgefühl
- bei Nässe und in alpinem Gelände zu wenig Schutz
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drei laufbegeisterten Mitstreiter sind - Björn, Lena und Sebastian (nicht Helga)