Alpinklettern - Wettersteingebirge

Klettertour über den Blassengrat auf den Hochblassen im Wetterstein

Wilder Bruder
Besonders vom Schachen aus bestimmt der gewaltige Hochblassen die Bergszenerie. Sein langer Ostgrat bietet abwechslungsreiche Kletterei im festen Fels in großartiger Hochgebirgslandschaft. Und das in fast völliger Einsamkeit direkt in Verlängerung des etwas weniger anspruchsvollen und oft begangenen Jubiläumsgrats.

Am Gipfel des Hohen Gaif
© Birgit Gelder
  • Tourdaten
  • Anreise
  • Literatur
Alpinklettern, schwer, III Deutschland
Dauer 9:15 Std.
Strecke 8,36 km
Aufstieg 1120 Hm
Abstieg 1120 Hm
Höchster Punkt 2703 Hm
Tiefster Punkt 1925 Hm
Bewertung
Kondition
Erlebniswert
Landschaft
Gefahrenpot.
Schwierigkeit (diffNameSmall)
Exposition
N O S W
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Beste Zeit

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  • Feb
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  • Apr
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  • Okt
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  • Dez
Quelle: ALPIN - Das Bergmagazin.
Autor: Andreas Erkens

Tourbeschreibung

Gerade weil der Jubiläumsgrat im Wetterstein eine viel gerühmte Bergtour ist, wird er oft begangen. Doch an dessen östlicher Grat-Verlängerung zwischen Hoher Gaif und Hochblassen ist es darum oft still. Hinzukommt die Ausgesetztheit und der Anspruch an Orientierung, Ausdauer und Kletterfertigkeiten, sodass der Blassengrat dem ambitionierteren Publikum vorbehalten bleibt. Genau deshalb ist er aber eine herrliche alpine Unternehmung für Könner:innen, die ihn dann auch als Tagestour schaffen (mit Bahn-Unterstützung, solange sie im Sommerfahrplan fährt 8:00 bis 17:30 Uhr).

Wegbeschreibung

Mit der ersten (!) Gondel der Alpspitzbahn hinauf zum Osterfelderkopf. Nun leicht ansteigend auf dem Nordwandsteig die Nordflanke der Alpspitze queren und in den Bernadeinsattel. Dort hinab zum Stuibensee und an ihm vorbei hinauf zur Mauerscharte. Nun am Grat Ri. Westen, um einige Türme herum und zweimal abseilen. Bald trifft man auf den Normalweg zum Hohen Gaif, dessen Flanke rechts hinaufzieht. In abwechslungsreicher Kraxelei geht es weiter über den Grat bis zum Gipfel des Hohen Gaif (2288 m). Von hier steigt man am Westgrat hinab in eine Scharte. Anschließend klettert man direkt an der Kante einen Turm hinauf bis zu einem Block, von wo man in eine Scharte abseilt. Im Spreizschritt geht’s über die Scharte zu einem weiteren Block. Man klettert erst nordseitig einen zweiten Turm hinauf und folgt dann auf der Südseite einem Band, das steil hinaufzieht. Es wird schmaler. Hier steigt man rechts über Platten mit Rissen wieder zum Grat auf. Anschließend wechselt man in die Nordflanke und folgt einem weiteren Band. Über Schrofen steigt man schließlich wieder zum Grat auf. Nun geht es immer mehr oder weniger am Grat entlang zur Blassenspitze (2400 m). Von hier südseitig in einer Rinne unterhalb des Grates abwärts und anschließend rechts auf die Gratschneide und auf ihr entlang, später zu einem fingerartigen Turm. Von da führt der Notabstieg ins Grießkar. Die folgenden brüchigen Türme umgeht man alle links in der Südflanke und steigt dann über Schrofen wieder zum Grat mit einem Aufschwung auf. Über diesen und den nächsten Aufschwung gelangt man zu einer Stelle, wo der Grat in mehreren Türmchen wieder hinab in eine Scharte zieht. Hier rechts hinab und über ein Band an der Nordseite entlang (man kann auch zum Band abseilen) in die nächste Scharte, wo man einen Felsturm rechts umgeht und auf einem Band zum Grat kommt. Auf diesem zum Gipfel.

Abstieg Auf dem Westgrat geht es teilweise mit Stangen gesichert zum Signalgipfel (2696 m) und erst südlich, dann westlich in eine Scharte. Man hält sich links und steigt eine Schuttrinne hinab und an ihrem Ende links durch einen Durchschlupf auf die Südseite. Diese quert man fast bis zur Vollkarspitze, dann geht’s in einem Bogen nach rechts und man wechselt zuletzt über eine kurze Rinne wieder auf die Nordseite, wo man auf den Jubiläumssteig trifft. Über Platten und Geröll meist absteigend hinab zur Grießkarscharte. Dort wieder aufsteigend geradeaus zum Gipfel der Alpspitze und über die Alpspitz-Ferrata zurück zum Ausgangspunkt.

AlpspiX
AlpspiX
© Andreas Erkens

Sicherheitshinweise

Wer den Blassengrat wikrlich genießen möchte, sollte sehr ausdauernd sein und sich sicher lange Strecken (Stunden!) auch ohne Sicherung in äußerst ausgesetztem Gelände bewegen können. 

Sicher Klettern: Das müsst ihr beim Vorsteigen beachten.

Felsklettern: Richtig sichern am Standplatz.

Felsklettern: 7 Tipps für Mehrseillängenrouten.

Unsere Haftung für Inhalte findet ihr hier.

Ausrüstung

Stirnlampe, Wander- und Kletterausrüstung (Helm!), Einfachseil (50 m), Expressschlingen (teils verlängerbar), div. HMS-Karabiner Sicherungsgerät, Abseilgerät, Grundsortiment Klemmkeile und Klemmgeräte (Camalots), 

Das darf bei keiner Klettertour fehlen: die ALPIN-Checkliste Klettern.

Alle ALPIN-Tests zum Thema Klettern findet ihr hier.

Alles was euch noch für diese Tour fehlt, gibt es im ALPIN-Shop.

Wer die Zeitvorgabe (von der ersten bis zur letzte Gondel) der Alspitzbahn nicht schafft, kann auch auf dem Kreuzeck übernachten und von dort über den leichten Klettersteig Schöngänge zum Stuibensee absteigen. Ansonsten bleibt die Tour so Konditionsstarken vorbehalten!

Tipp des Autors Andreas Erkens

Weitere Infos und Links

INFO
GaPa Tourismus, Richard-Strauss-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen,  Tel. +49 8821 180700, gapa-tourismus.de

 

TALORT
Garmisch-Partenkirchen, 708 m.

 

HÜTTE
Kreuzeckhaus, 1652 m, DAV Garmisch-Partenkirchen, Hütte geöffnet Mitte Mai – Anfang November, Tel. +49 8821 2202, kreuzeckhaus.de
 

BERGFÜHRER:IN
Bergschule Alpine Welten, Rauher Berg 8, 89180 Berghülen, Tel. +49 7344 9291440, alpinewelten.com

 

BERGBAHN
Bayerische Zugspitzbahn, Olympiastraße 27, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel. +49 8821 7970, zugspitze.de

 

GEHZEITEN
Osterfelderkopf - Einstieg Ostgrat Hoher Gaif 1:15 Std.,

Einstieg - Westgipfel Hochblassen 5:30 Std.,

Westgipfel - Grieskarscharte 1 Std.,

Grieskarscharte - Gipfel Alpspitze 0:30 Std.,

Alpspitze - Osterfelderkopf 1 Std.

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