Alpinklettern - Baunei

Klettertour am Selvaggio Blu auf Sardinien, Etappe 2: Su Idilèddu - Porto Cuàu

Aussichtsreiches Pfad-Labyrinth

Jetzt geht's zur Sache: Orientierungsmäßig ist die zweite Etappe eine der schwierigsten des Selvaggio Blu. Dafür warten grandiose Ausblicke.

Oft sind die Pfade am Selvaggio Blu schmal und ausgesetzt.
© Christian Penning
  • Tourdaten
  • Anreise
  • Literatur
Alpinklettern, schwer, III Italien
Dauer 6:30 Std.
Strecke 8,17 km
Aufstieg 280 Hm
Abstieg 920 Hm
Höchster Punkt 744 Hm
Tiefster Punkt 35 Hm
Bewertung
Kondition
Erlebniswert
Landschaft
Gefahrenpot.
Schwierigkeit (diffNameSmall)
Exposition
N O S W
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Beste Zeit

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  • Apr
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  • Dez
Quelle: ALPIN - Das Bergmagazin.
Autor: Christian Penning

Tourbeschreibung

War die erste Etappe noch vergleichsweise harmlos, geht's am zweiten Tag auf dem Selvaggio Blu zur Sache: Orientierungsmäßig ist die zweite Etappe eine der schwierigsten . Dafür warten ein weiteres Mal grandiose Ausblicke. Vom Hinterland führt die Route wieder ans Meer. Auch erste Klettereinlagen warten bei dem abenteuerlichen Trip auf schmalen Steigen entlang der Küste. 

Wegbeschreibung

Auf der zweiten Etappe zeigt der Selvaggio Blu sein wildes Gesicht. Von den Schafställen bei Su Idilèddu geht es zu einem Regenwassertank und von dort in östlicher Richtung an einem Zaun entlang. Der Pfad steuert bald deutlich bergab. Die Route führt zwischen dem Monte Ginnirco (811 m, südlich) und dem Gipfel Su Roncu Sa Coggina 732 m, nördlich) hindurch. Nach einer Weile erreicht man die Ruinen der einstigen Hirtenbehausung Sa Ènna 'e S'Orgiòla. Nun dem Talboden folgen. Wenn sich das Tal zum Meer hin öffnet, zu einem Zaungatter auf einem Hügel hinauf und durch das Gattter gehen. Hier warten großartige Panoramablicke auf den Golf von Àarbatax. Im Wald von Sisièra wieder durch ein Zaungatter und weiter bis zu einer alten Eiche, die vom Blitz gespalten wurde. Nun südöstlich bergab Richtung Meer. Der Weg führt bald vorbei an uralten Eichen und majestätischen Felswänden, bis der Blick wieder frei wird auf den Golf von Àarbatax. An einer Wegkreuzung schließlich nordöstlich weiter zu einer natürlichen Terrasse über dem Meer. Danach taucht der Weg wieder in den Wald ein, es folgt ein erdiges Stück Weg mit Büschen. Nach einem Anstieg geht es bergab ins Tal des Bacu Tenadìlì. Hier sind Leitern aus Wacholderstämmen angebracht. Vom Grund des Tals auf der anderen Seite wieder bergauf. Dabei balanciert der Pfad teilweise über Felsaufschwünge mit improvisierten Steighilfen aus Wacholderästen. Hier sind Seilsicherung und Helm empfehlenswert. Weiter oben befindet sich am Fels ein Metallseil. Vom Ende des Aufstiegs auf einem wilden Pfad bergab Richtung Portu Pedròsu. Kurz vor dem Ende des Abstiegs links halten und schließlich an einem Regenwasserbasin vorbei über die Nordwesthänge in den kleinen Fjord Porto Pedròsu. Von hier führt ein gut sichtbarer Weg (etwa 15 Minuten) weiter in den benachbarten Fjord Portu Cuàu. Das Ziel der zweiten Etappe.

 

Die Originalroute des Selvaggio Blu ist eine anspruchsvolle sechstägige Bergtour entlang der küstennahen Ausläufer des Supramonte Massivs. Die Erstbegeher Mario Verin und Peppimo Cicalò starteten an der Pedra Longa und erreichten nach sechs Tagen Wandern und Klettern die Bucht Cala Sisine. Um das Kletterparadies Cala Gonone als Zielort mit einzubinden, ist ein weiterer voller Tag nötig. 

Für die ALPIN-Tourenkarten fassen wir deshalb die letzten beiden Tage in einer Etappenbeschreibung zusammen (siehe: Der Selvaggio Blu auf Sardinien, Etappe 6: Ololbissi - Cala Sisine – Cala Gonone). Alternativ wäre auch eine Fahrt von Cala Sisine mit einem Motorboot-Shuttle nach Cala Gonone oder zurück nach Santa Maria Navarrese möglich.

Portu Quao
Portu Quao
© Ingram Haase

Sicherheitshinweise

Sicher Klettern: Das müsst ihr beim Vorsteigen beachten.

Felsklettern: Richtig sichern am Standplatz.

Felsklettern: 7 Tipps für Mehrseillängenrouten.

Unsere Haftung für Inhalte findet ihr hier.

Ausrüstung

Kletterausrüstung (Klettergurt, Helm!), Einfachseil (60 m), 8 Expressschlingen.

Das darf bei keiner Klettertour fehlen: die ALPIN-Checkliste Klettern.

Alle ALPIN-Tests zum Thema Klettern findet ihr hier.

Alles was Euch noch für diese Tour fehlt, gibt es im ALPIN-Shop.

ACHTUNG: Eine zuverlässige Navigation per GPS-Gerät auf dem Selvaggio Blu ist nicht möglich. In dem Steilgelände an der Küste sind die Signale oft von mächtigen Felswänden abgeschirmt. Sie sind dann ungenau oder lassen sich gar nicht empfangen. Die Wegweisung ist eher sporadisch mit Steinmänchen oder bisweilen auch mit blauen Markierungen. Sehr gutes Orientierungsvermögen ist deshalb unbedingt erforderlich. Immer wieder kreuzen andere Hirtenpfade oder Tierpfade die Route des Selvaggio Blu. So kann man sich leicht verirren.

ALPIN empfiehlt, die Touren mit einem ortskundigen Bergführer zu unternehmen.

Auch der Mobilfunkempfang kann gestört sein. Deshalb unbedingt ein Erste-Hilfe-Set für Notfälle in den Rucksack packen.

Es gibt keine Möglichkeit, die Trinkwasservorräte aufzufüllen. Deshalb unbedingt genügend zu trinken mitnehmen. Transport von Trinkwasser und Verpflegung zu den Übernachtungsplätzen möglich durch Tourenveranstalter Explorando Supramonte.

Wer den gesamten Selvaggio Blu absolvieren möchte, muss Kletterausrüstung dabei haben und alpine Sicherungs- und Abseiltechniken sicher beherrschen.

Sonnenschutz nicht vergessen.

Tipp des Autors Christian Penning

Weitere Infos und Links

INFO

Sardegna Turismo, I-Cagliari, sardegnaturismo@regione.sardegna.it, sardegnaturismo.it

 

TALORT
Santa Maria Navarrese, 5 m

 

HÜTTEN

keine

 

BERGFÜHRER

Tourenveranstalter Explorando Supramonte, Tel. +39 389 8206439, trekkingbaunei.it

 

GEHZEITEN

Su Idilèddu – Bacu Tenadìlì 3:30 Std.

Bacu Tenadìlì - Klettersektion Tenadìlì 1 Std.

Klettersektion Tenadìlì - Portu Pedròsu 1:30 Std.

Portu Pedròsu - Portu Cuàu 0:30 Std.

 

 

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